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D’Hondt und die Ladinerinnen.

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Welche Auswirkungen hätte das d’hondtsche Sitzzuteilungsverfahren für die ladinische Minderheit? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat auch Albert Pizzinini (Ladins Dolomites) befragt, der behauptet, dass die Ladiner durch das geplante Wahlgesetz stark benachteiligt wären. De facto, so Pizzinini, wäre lediglich die Vertretung der Ladinerinnen gewährleistet, die Stimmen von Wählern der anderen Sprachgruppen erhalten. Die SVP wäre also auch in dieser Hinsicht die wahre Begünstigte dieses Zuteilungsverfahrens. Unter Umständen könne es sogar soweit kommen, dass der Kandidat, der in Ladinien am meisten Stimmen erhält, von einer ladinischen Kandidatin verdrängt wird, die in Ladinien keine einzige Stimme bekommen hat.

Für eine endgültige Lösung der ladinischen Vertretung im Landtag wäre es laut Pizzinini erforderlich, einen eigenen Wahlkreis zu bilden, damit die Ladinerinnen ihre Vertreterin selbst auswählen können. Im ebenfalls ladinischen Fassatal (Trentino) sei diese Forderung bereits umgesetzt. Den Ladinerinnen, die außerhalb der ladinischen Täler leben, sollte es laut Pizzinini gestattet sein, im ladinischen Wahlkreis zu wählen.

Ferner wäre es wichtig, die Vertretung der Ladinerinnen auf zwei Landtagsabgeordnete aufzustocken, damit eine davon Landesrätin werden könne.

Leider kümmere sich die Landespolitik aber nur um die Wahrung ihrer eigenen Interessen, während die Ladinerinnen gespalten und deshalb nicht imstande seien, sich selbst zu wehren. Paradox sei, dass Ladinervertreter Florian Mussner gegen die Interessen der eigenen Sprachgruppe das Wahlgesetz der SVP unterstütze, so Pizzinini abschließend.

Cëla enghe: 01 02



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Comentârs

4 responses to “D’Hondt und die Ladinerinnen.”

  1. pérvasion avatar

    Den Ladinern, die außerhalb der ladinischen Täler leben, sollte es laut Pizzinini gestattet sein, im ladinischen Wahlkreis zu wählen.

    Wie das funktionieren soll, ist mir allerdings unklar. Ich habe Herrn Pizzinini gebeten, dies ggf. hier im Anschluss mittels Kommentar zu klären.

  2. Pizzinini Albert avatar
    Pizzinini Albert

    Es gibt mehrere Möglichkeiten dies zu regeln. Die Ladiner die ausserhalb der ladinischen Täler wohnen könnten z.B. aussuchen im ladinischen Wahlkreis zu wählen.
    Eine andere Lösung ist dass der erste ladinische Vetreter im Wahlkreis gewählt wird und der zweite auf gesamter Landesebene.
    Dieser Vorschlag stammt aus einer Begegnung mit Vertretern des PD in Brixen vor rund einem Jahr.

    1. pérvasion avatar

      Vielen Dank für Ihre Stellungnahme!

      Ersteres halte ich für schwer durchführbar: Wie sollen sich die Ladiner ausweisen? Müssen sie die Zugehörigkeitserklärung mitbringen, die ja eigentlich geheim sein soll?

      Zweitere Lösung gefällt mir hingegen sehr gut. Würde ich absolut unterstützen.

  3. Albert Pizzinini avatar
    Albert Pizzinini

    Die zweite Loesung ist sicherlich die einfachste

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