Man muss kein Südtiroler sein, um etwas Sinnvolles für unser Land zu leisten. Und man muss kein Fremder sein, um ihm einen Bärendienst zu erweisen. Das hat mit seinem politischen Feingefühl auch der Landeshauptmann erkannt, und deshalb auf einem neuen Südtiroler Verdienstorden bestanden – der nur an Nichttiroler vergeben wird.
Francesco Cossiga, italienischer Staatspräsident i.R. bringt sich in Stellung, um baldmöglichst in den Genuss dieser Ehre zu kommen: Gestern ließ er im Zentralparlament verlautbaren, er wolle im Falle einer erneuten Verfassungsreform durch Mittelinks eine Passage einbringen, in der ausdrücklich auf das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler hingewiesen wird. Findet der Vorschlag zuspruch, stehen der Abtrennung Südtirols auch juridisch keine Hindernisse mehr im Weg.
In den Holzköpfen einiger Entscheidungsträger ist jedoch noch jede Menge Arbeit zu tun. Stolz verkündet etwa Landtagsabgeordneter Hermann Thaler (SVP) heute aus den Dolomiten, er habe sich von der offiziellen Linie seiner Partei verabschiedet und bei der Wahl zum Landtagspräsidenten Mauro Minniti (AN) seine Stimme gegeben. Man müsse sich jenen Italienern annähern, die inhaltlich ähnliche Positionen verträten wie die Sammelpartei. Aha! Mit ausländerfeindlich und im Zweifelsfall stets zentralstaatlich gesinnten Faschos ist also besser Staat zu machen, als mit einem perfekt zweisprachigen und integrierten Grünen wie Riccardo Dello Sbarba.
Begibt sie sich zur Machterhaltung auf diesen Irrweg, setzt die Volkspartei die realistische Möglichkeit aufs Spiel, für Südtirol mehr Handlungsspielraum herauszuholen, die Italienerinnen einzubinden und letztendlich auf dem Weg der Selbstbestimmung ein gegenwarts- und zukunftsfähiges Modell für dieses Land zu entwickeln. Immer mehr Südtirolerinnen werden sich mit der ewigen Fortwurstelei im starren Rahmen des Istzustandes nicht mehr zufrieden geben.
Schreibt dem Kasper Eure Meinung: hermann.thaler@landtag-bz.org
Wer Hermann zum Freund hat, braucht keinen Feind mehr.
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