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AVS-Wegweiser nicht illegal.

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ai

Im Sommer 2009 hatten der CAI und die Tageszeitung A. Adige eine aggressive Kampagne gegen den Alpenverein Südtirol (AVS) gestartet, welcher bei der Anbringung neuer Wegweiser weitgehend auf italienische Ortsbezeichnungen, aber auch auf Zusatzinformationen in italienischer Sprache verzichtet hatte. Binnen kürzester Zeit hatten sich der Präfekt, die Staatsanwaltschaft und die italienische Zentralregierung eingeschaltet, welche zeitweise sogar mit dem Einsatz des Heeres (!) zur Entfernung der Schilder gedroht hatte.

Heutigen Medienberichten zufolge wird Staatsanwalt Guido Rispoli demnächst seine Ermittlungen gegen den AVS einstellen, da die Schilder keinen Gesetzesverstoß darstellen; das Problem sei kein rechtliches, sondern vielmehr ein politisches. Wenn der Vergleich mit den Straßenbezeichnungen in Tramin stimmt, den der A. Adige heute anstellt, dürfte für die Einschätzung der Staatsanwaltschaft nicht einmal ausschlaggebend gewesen sein, dass die Schilder von einem privaten Verein aufgestellt wurden: Vor etlichen Jahren war gegen den Bürgermeister des Dorfes im Unterland ermittelt worden, weil er in seinem Dorf großteils einnamige Straßenbezeichnungen eingeführt hatte. Auch damals wurde das Verfahren eingestellt.

Offensichtlich gibt es schlichtweg keine gesetzliche Vorschrift, welche die Zweinamigkeit vorschreibt. Dies eröffnet nicht nur für die Wanderbeschilderung, sondern auch für die umfassende Neuregelung der Ortsnamenfrage auf Landesebene völlig neue Perspektiven — in dem Sinne, dass man aufgrund eines rechtlichen Vakuums agieren kann. Der Landeshauptmann sollte daher umgehend seine Verhandlungen mit dem Regionenminister Fitto einstellen, zu denen er sich durch den massiven öffentlichen Druck der letzten Jahre hat verleiten lassen, und stattdessen die Materie dem Landtag überlassen, dessen Zuständigkeit sie ist.

hatte von Anfang an die Auffassung vertreten, dass das Vorgehen des Alpenvereins nicht in Ordnung ist, was die einsprachigen Zusatzinformationen (Seilbahn, Hütte, Bushaltestelle, Parkplatz…) betrifft, und dass die Politik die Lösung der Ortsnamenfrage nicht aus Bequemlichkeit privaten Organisationen überlassen dürfe. Die damalige Stellungnahme scheint heute wieder aktueller denn je.



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Comentârs

22 responses to “AVS-Wegweiser nicht illegal.”

  1. aglioorsino avatar
    aglioorsino

    Die ganze Aufregung umsonst ;)

  2. niwo avatar
    niwo

    Luis Durnwalder hatte sich durch hetzerische Medienkampagnen dazu verleiten lassen, ein Abkommen mit Regionenminister Fitto zu schließen.

    Vorauseilender Gehorsam – ein nicht untypisches Element aus dem SVP Arsenal.

  3. fabivS avatar
    fabivS

    Alla fine ci si poteva arrivare: si tratta di cartelli in parte su suolo privato, messi da un’associazione di privati volontari (che svolgono un servizio inestimabile nella conservazione delle strade di montagna)…

  4. Simon avatar

    Solo che dire questa semplice verità  un anno fa sembrava un’eresia. Forse oggi, appurato che la campagna dell’Alto Adige, del CAI, del prefetto e del governo centrale era, appunto, una campagna (e null’altro), si può tornare alla sensatissima proposta di tradurre le informazioni generali e di riportare il duplice nome delle località  maggiori. Una soluzione che l’AVS aveva proposto nel 2009 e che era stata rifiutata dai «massimalisti», che speravano nell’entrata a gamba tesa di Roma, magari con l’invio dell’esercito.

  5. Beppi avatar
    Beppi

    Heutigen Medienberichten zufolge…

    Hat auch der “Alto Adige” darüber berichtet?

  6. aglioorsino avatar
    aglioorsino

    Für mich war das eine konzertierte Aktion, von Anfang an…..es wird immer vergessen, dass die Schutzschützen des CAIs immer noch Kriegsbeute sind und der Alto Adige, von den italienischen “Diensten” über lange Zeit finanziert wurde. Wer sagt uns so nebenbei, dass dies heute nicht so ist?

  7. Martin G. avatar
    Martin G.

    Mir wäre es lieber die Alpenvereine würden sich den Interessen der Alpen, der Natur und des Bergsports widmen. In beiden Vereinen(und da meine ich dezidiert beide) gibt es aber leider Zuviele, die sich lieber der ethnischen Markierung des Territoriums widmen. Um die Namen aus dem Prontuario geht es dabei nur vordergründig und das wird vor allem dadurch deutlich, daß selbst in der Umgebung von Bozen Zusatzinformationen wie Seilbahn oder Hütte großteils nicht übersetzt wurden. Auf öffentlichem Druck hin ist der AVS dann zurückgerudert.
    Beide Vereine sind übrigens auch Meister darin, die jeweils eigene ethnische Politik für die eigene Sache einzuspannen. Daß sie sich damit aber in gefährliches politisches Fahrwasser begeben und sich von den jeweiligen Parteien als “Quasivorfeldorganisation” mißbrauchen lassen(der AVS von den deutschen Rechtsparteien, der Cai vom PDL) ist ihnen leider zuwenig bewußt.

    Offensichtlich gibt es schlichtweg keine gesetzliche Vorschrift, welche die Zweinamigkeit vorschreibt. Dies eröffnet nicht nur für die Wanderbeschilderung, sondern auch für die umfassende Neuregelung der Ortsnamenfrage auf Landesebene völlig neue Perspektiven — in dem Sinne, dass man aufgrund eines rechtlichen Vakuums agieren kann. Der Landeshauptmann sollte daher umgehend seine Verhandlungen mit dem Regionenminister Fitto einstellen, zu denen er sich durch den massiven öffentlichen Druck der letzten Jahre hat verleiten lassen, und stattdessen die Materie dem Landtag überlassen, dessen Zuständigkeit sie ist.

    Offensichtlich ist ein großes Wort. ;)
    Oberstaatsanwalt Guido Rispoli spricht von einem politischen Problem und einer rechtlichen Grauzone in der Materie. Anfechten könnte man wennschon ein Gesetz und dann würde man die nat. wie internat. “Grenzlinien” erkennen. Ich bin dafür, daß die Materie in den Landtag gehört, finde aber die Gespräche zwischen dem LH und Fitto ausgesprochen nützlich, zumal so ausgelotet wird welche Namen zweinamig/zweisprachig sein sollen und welche nicht, dazu ergab sich auch eine interessante öffentliche Debatte. Die Gespräche könnten(und sollten) in einen Gesetzesvorschlag münden und dann können ja die anderen Parteien ihre Vorschläge oder Abänderungswünsche präsentieren. Das Gesetz wird dann im Landtag geboren. Durnwalder weis um das politische Problem und genau deshalb fühlt er vor. Durnwalder ist Politiker und LH aller Einwohner des Landes. Das wird gerne vergessen.
    Die Zeit drängt ohnehin, für Durnwalder wie für Fitto.
    Mal sehen ob es noch in dieser Legislatur zu einem Gesetz kommt. Ansonsten dauert es ein weiteres Jahrzehnt.

    MFG

    PS:Ich weis daß die “tabula rasa”Fraktion heute träumt. Die Lösung gibt es aber nur im Landtag und das wird kaum eine im Sinne dieser Fraktion sein.

  8. Martin G. avatar
    Martin G.

    sensatissima proposta di tradurre le informazioni generali e di riportare il duplice nome delle località  maggiori.

    :obs:
    Nanu, erkenne unverhofften Fortschritt.
    Was sind Simon’s località maggiori?
    Alle Gemeindenamen und größeren Fraktionen oder nur die Städte?

    «massimalisti»

    Die gibt es auf beiden Seiten. Auch im “Ortsnamenbergdrama”. ;)

    MfG

  9. niwo avatar
    niwo

    Mir wäre es lieber die Alpenvereine würden sich den Interessen der Alpen, der Natur und des Bergsports widmen.

    Dies machen beide Vereine, der AVS z.B. über ein recht vorbildlich geführtes Umweltreferat.

    der AVS von den deutschen Rechtsparteien

    Diesen Vorwurf würde ich in dieser Art und Weise nicht gelten lassen, ihn sogar als Unterstellung bezeichnen. Der AVS war in der Materie der Ortsnamen neben vier anderen Vereinen (Heimatpflegeverband Südtirol, Südtiroler Bauernbund, Südtiroler Bauernjugend, Südtiroler Schützenbund) Teil der Arbeitsgruppe der Vereine für die Ortsnamenregelung. Diese Arbeitsgruppe hat zweimal eine Landkarte mit den historischen Ortsnamen veröffentlicht. Die erste Landkarte wies schwere Mängel im Bereich der ladinischen Toponomastik auf, die zweite Auflage hat einen Teil dieser Mängel behoben.
    Interessant ist, dass drei von den fünf in dieser Arbeitsgruppe beteiligten Vereinen den Durwalder Kompromiss, der noch in die Zeit vor der konzertierten Hetzkampagne fällt, die von CAI, ANA, Zeitung Alto Adige, italienischer Regierung und Präfektur vom Zaun gebrochen wurde, akzeptiert haben.
    Der AVS, der Bauernbund und der Heimatpflegeverband haben den damaligen Durnwalder Vorschlag (Zweinamigkeit von etwas 400 Toponymen) akzeptiert. Durnwalder ist meines Wissens nicht Mitglied einer dt. Rechtspartei.

    der Cai vom PDL

    PDL ist eine Sache – es gibt ein bedenkliches Nahverhältnis zwischen CAI und ANA und anderen Militärs. Diese wären näher zu beleuchten. Neben durchaus gemäßigten CAI Exponenten haben in der konzertierten Hetzkampagne besonders Hardliner, die teils eine Nähe zu ANA und Militär aufweisen eine Rolle gespielt.

    finde aber die Gespräche zwischen dem LH und Fitto ausgesprochen nützlich

    Die Gespräche zwischen LH und Fitto sind direkte Folge einer konzertierten Hetzkampagne. Eine Hetzkampagne wo sich italienischer Staat in Form des Militärs (Drohung militärisch zu intervenieren) und Ministern mit den Vertretern des Landes gegenüberstanden. Ein wahrlich ungleiches Verhältnis.
    Nach den letzten Entwicklungen sind die Gespräche zwischen LH und Fitto vonseiten des LH abzubrechen.

    zumal so ausgelotet wird welche Namen zweinamig/zweisprachig sein sollen und welche nicht,

    Das einzige was hier ausgelotet wurde ist wieviele einnamige Namen ein römischer Minister akzeptiert. Ein römischer Minister ist aber nicht das zuständige Gremium dies zu entscheiden, dies ist und bleibt der Südtiroler Landtag.

    dazu ergab sich auch eine interessante öffentliche Debatte.

    Welche interssante Debatte bitte? Das Resultat der Geheimverhandlungen ist ja heute noch nicht bekannt und etliche Vertreter, die im Landtag in dieser Materie als Experten eingeladen wurden sind haarsträubend. Eine sachliche und wissenschaftliche Debatte war in dem aufgeheizten Klima nicht möglich, auch dank der Zeitung AA, die das Klima maßgeblich vergiftet hat.

  10. niwo avatar
    niwo

    und der Alto Adige, von den italienischen ”Diensten” über lange Zeit finanziert wurde. Wer sagt uns so nebenbei, dass dies heute nicht so ist?

    Ganz von der Hand zu weisen ist diese Vermutung nicht.

  11. Martin G. avatar
    Martin G.

    @niwo
    Der AVS(bin selbst Mitglied dort) hätte durch die eilige Umsetzung des damaligen Durnwalderkompromisses und die konsequente Übersetzung aller Zusatzinformationen viel Polemik vermeiden können. Hat er aber nicht. Gerade die großteils Nichtübersetzung der Zusatzinformationen hat viel böses Blut gemacht und der Medienkampagne(die übrigens beide Seiten betraf) viel Brennstoff geliefert. Dem AVS will ich gar nichts unterstellen, aber gerade mit der sehr einseitigen faktischen Umsetzung der Beschilderung hat sich der AVS ins Fahrwasser eben dieser Parteien begeben. LH Durnwalder hat das zurecht massiv kritisiert. Beim AVS vermisse ich das Eingeständnis der eigenen Fehler. Oder muß ich erst wieder auf ein Buch warten ?

    Nach den letzten Entwicklungen sind die Gespräche zwischen LH und Fitto vonseiten des LH abzubrechen.

    Die enden jetzt ohnehin. Beim Landtag rennst Du bei mir offene Türen ein. Dorthin gehört die Diskussion und der Landtag repräsentiert auch besser die Bevölkerung als jede Organisation. Das Autonomiestatut bietet genug Mechanismen um nicht über eine Seite hinwegzufahren. Die Gespräche finde ich aber dennoch nützlich. Es braucht eine Diskussion wieviele Namen zweisprachig sein sollen und welches Prinzip gelten soll. Und übrigens, Fitto unterscheidet sich wohltuend von den Hitzköpfen im AA, im Cai und in der Italienischen Lokalpolitik(die übrigens Stimmen verliert). Und nochmals, der LH repräsentiert alle Bewohner des Landes und soll und muß daher “vorfühlen” welche Lösung als angemessen erscheinen könnte. Der LH ist Politiker genug um nicht die Rechnung ohne den Wirt zu machen.
    Wir sind uns einig, daß das Land endlich eine verbindliche gesetzliche Regelung braucht und daß der Ort der Landtag ist.

    Eine sachliche und wissenschaftliche Debatte war in dem aufgeheizten Klima nicht möglich, auch dank der Zeitung AA, die das Klima maßgeblich vergiftet hat.

    Sachliche Debatte gerne, was so alles unter “wissenschaftlich” läuft, da stellen sich mir die Haare auf(auch auf Tirolpatriotischer Seite). Ein aufgeheiztes Klima nützt nur den Extremisten beider Seiten und schadet jeglicher “Postethnie”.

    MfG

    Bedanke mich für die sachliche Antwort auf meinen ersten Beitrag. 👍

  12. Simon avatar

    @ Martin G.:

    Offensichtlich gibt es schlichtweg keine gesetzliche Vorschrift, welche die Zweinamigkeit vorschreibt. […]

    Offensichtlich ist ein großes Wort.

    Achja, warum?

    Ich weis daß die ”tabula rasa”Fraktion heute träumt. Die Lösung gibt es aber nur im Landtag und das wird kaum eine im Sinne dieser Fraktion sein.

    Ich weiß nicht, was diese Fraktion träumt — aber offensichtlich gibt es die tabula rasa (bzw. ein rechtliches Vakuum) bereits, sonst hätte der engagierte Staatsanwalt das Verfahren nicht mangels rechtlicher Möglichkeiten archiviert. Ich plädiere — seit Jahren — dafür, dieses Vakuum zu füllen (und das ist eben nicht die Aufgabe von AVS und CAI oder von Durnwalder und Fitto, sondern Zuständigkeit des Landtags).

    Der AVS […] hätte durch die eilige Umsetzung des damaligen Durnwalderkompromisses und die konsequente Übersetzung aller Zusatzinformationen viel Polemik vermeiden können.

    Einverstanden.

    Beim AVS vermisse ich das Eingeständnis der eigenen Fehler.

    Der AVS hat gleich zu Beginn der Aggressionkampagne zugegeben, hier einen Fehler begangen zu haben und angeboten, die Zusatzinformationen und die Namen größerer Ortschaften zweisprachig/zweinamig anzubringen. (Die jetzige Erkenntnis der Staatsanwaltschaft könnte dem AVS paradoxerweise selbst dies ersparen, wobei ich das keineswegs begrüßen würde.)

    Und nochmals, der LH repräsentiert alle Bewohner des Landes und soll und muß daher ”vorfühlen” welche Lösung als angemessen erscheinen könnte.

    Wenn er schon alle repräsentiert, warum muss er dann mit dem Minister verhandeln (der übrigens gar nicht zuständig ist)? Mit einem Minister übrigens, der einer Partei angehört, die — wie du bereits mehrmals unterstrichen hast — bei den Südtirolern italienischer Sprache (angeblich) massiv an Zustimmung verliert. Übrigens: Könnte man letzteres nicht dahingehend interpretieren, dass die Italiener die Forderungen nach Reitalianisierung der Wanderwege nicht unterstützen?

    Der LH ist Politiker genug um nicht die Rechnung ohne den Wirt zu machen.

    Nochmals… wer ist der Wirt, wenn der Landeshauptmann angeblich alle Bewohner repräsentiert?

    Sachliche Debatte gerne, was so alles unter ”wissenschaftlich” läuft, da stellen sich mir die Haare auf(auch auf Tirolpatriotischer Seite).

    Wen meinst du da?

  13. Simon avatar

    @ Martin G.:

    Nanu, erkenne unverhofften Fortschritt.

    Achja? Dann lies dir mal mein Statement von 2009 durch.

    Was sind Simon’s località maggiori?
    Alle Gemeindenamen und größeren Fraktionen oder nur die Städte?

    Das sind sicher nicht alle Gemeinden, aber auch nicht nur die Städte. Meines Erachtens war es jedenfalls — wie selbst der AVS-Vorsitzende Simeoni 2009 zugegeben hat — ein Fehler, nicht wenigstens die Städte zweinamig ausgeschildert zu haben. Selbst in Ermangelung einer gesetzlichen Verpflichtung.

  14. Martin G. avatar
    Martin G.

    Achja, warum?

    Weil es sich um ein Vakuum handelt und weil nur ein Gesetz bestimmen könnte was offensichtlich ist und was nicht. Aber es ist ein Streit um des Kaisers Bart.

    Ich weiß nicht, was diese Fraktion träumt — aber offensichtlich gibt es die tabula rasa (bzw. ein rechtliches Vakuum) bereits, sonst hätte der engagierte Staatsanwalt das Verfahren nicht mangels rechtlicher Möglichkeiten archiviert. Ich plädiere — seit Jahren — dafür, dieses Vakuum zu füllen (und das ist eben nicht die Aufgabe von AVS und CAI oder von Durnwalder und Fitto, sondern Zuständigkeit des Landtags).

    Diese Fraktion träumt von der Historischen Lösung, mit tabula rasa meine ich nicht das Vakuum. Dur rennst bei mir offene Türen ein. Auch ich plädiere seit Jahren die Toponomastikfrage per Gesetz zu lösen und Gesetze können nur im Landtag entstehen. Gespräche vorher finde ich aber richtig und interessant. Irgendwo muß ja auch ein Gesetzesvorschlag herkommen.

    Wenn er schon alle repräsentiert, warum muss er dann mit dem Minister verhandeln (der übrigens gar nicht zuständig ist)? Mit einem Minister übrigens, der einer Partei angehört, die — wie du bereits mehrmals unterstrichen hast — bei den Südtirolern italienischer Sprache (angeblich) massiv an Zustimmung verliert.

    Daß Fitto nicht Südtiroler ist ist ein Manko. Allerdings repräsentiert Fitto meiner Ansicht gut die Meinung der moderaten Italiener Südtirols. Von seinem Verhalten her ist Fitto unendlich weit vom Südtiroler PDL entfernt und dieser verliert, wie Du richtig anmerkst, massiv in der Gunst der Wähler. Die Partei scheint sich ja mittlerweile selbst aufzulösen.

    Übrigens: Könnte man letzteres nicht dahingehend interpretieren, dass die Italiener die Forderungen nach Reitalianisierung der Wanderwege nicht unterstützen?

    Die Italiener wollen und brauchen mehrheitlich keine Reitalianisierung der Wanderwege. Sie wollen aber auch nicht eine tabula rasa Lösung mit nur deutschen Zusatzinformationen wie sie manch AVS’ler vorschwebt. Ich bin dafür AVS und CAI weiterhin massiv unter Druck zu setzen um eine Lösung zu finden. Zusatzinformationen müssen zweisprachig sein. Wie ich schon schrieb, es geht nur vordergründig um den Prontuario. Auf beiden Seiten geht es vielmehr leider darum Südtirol ethnisch zu markieren. Ich möchte eine Lösung mit Hausverstand.

    Nochmals… wer ist der Wirt, wenn der Landeshauptmann angeblich alle Bewohner repräsentiert?

    Durnwalder ist der LH aller Bewohner. Er ist allerdings politisch “zweigeteilt”, weil er eben selbst auch einer politischen Partei und einer Ethnie Südtirols angehört. Deshalb braucht er einen politischen Gesprächspartner der anderen Ethnie. Und Fitto mag kein Südtiroler sein, Italiener ist er allemal. ;)

    Wen meinst du da?

    Da meine ich die Wissenschaftler die der deutschen Rechtsopposition nahestehen. Und nein, ich meine nicht die BBD.

    MfG

  15. Martin G. avatar
    Martin G.

    Das sind sicher nicht alle Gemeinden, aber auch nicht nur die Städte. Meines Erachtens war es jedenfalls — wie selbst der AVS-Vorsitzende Simeoni 2009 zugegeben hat — ein Fehler, nicht wenigstens die Städte zweinamig ausgeschildert zu haben. Selbst in Ermangelung einer gesetzlichen Verpflichtung.

    Siehst Du, das ist mir und selbst den moderaten Italienern zu wenig. Hatten wir nicht andernorts darüber diskutiert, daß die Gemeindenamen über das Katastergesetz bereits zweinamig sind?

  16. Simon avatar

    Offensichtlich gibt es schlichtweg keine gesetzliche Vorschrift, welche die Zweinamigkeit vorschreibt. […]

    Offensichtlich ist ein großes Wort.

    Achja, warum?

    Weil es sich um ein Vakuum handelt und weil nur ein Gesetz bestimmen könnte was offensichtlich ist und was nicht. Aber es ist ein Streit um des Kaisers Bart.

    Das ist doch keine Antwort auf meine Frage. Brauchen wir ein Gesetz, um festzustellen, dass es zur Zeit »schlichtweg keine gesetzliche Vorschrift« gibt? :roll:

    Diese Fraktion träumt von der Historischen Lösung, mit tabula rasa meine ich nicht das Vakuum.

    Ich habe aber im Artikel von der tabula rasa als Ausgangssituation gesprochen. Ergo gleichbedeutend mit gesetzlichem Vakuum.

    Allerdings repräsentiert Fitto meiner Ansicht gut die Meinung der moderaten Italiener Südtirols.

    Es gibt keinen Südtiroler italienischer Sprache, der »gut die Meinung der moderaten Italiener Südtirols« repräsentieren könnte? Fitto ist nämlich ganz nebenbei Minister in der Zentralregierung, und das ist kein zu vernachlässigendes Detail. Gespräche führt man meines Wissens nicht mit dem Druckmittel einer militärischen Intervention.

    Die Italiener wollen und brauchen mehrheitlich keine Reitalianisierung der Wanderwege.

    Das sage ich von Anfang an.

    Sie wollen aber auch nicht eine tabula rasa Lösung mit nur deutschen Zusatzinformationen wie sie manch AVS’ler vorschwebt.

    Verwechsle nicht den AVS mit dem Landtag.

    Ich bin dafür AVS und CAI weiterhin massiv unter Druck zu setzen um eine Lösung zu finden.

    Nein, die Lösung muss der Landtag finden. Das ist nicht Aufgabe der Vereine.

    Durnwalder ist der LH aller Bewohner. Er ist allerdings politisch ”zweigeteilt”, weil er eben selbst auch einer politischen Partei und einer Ethnie Südtirols angehört.

    Interessante argumentative Verrenkung. Die Diskussion gehört aber in den Landtag, wo die Italiener — wie du schon weiter oben geschrieben hast — angemessen vertreten sind und Prozeduren vorgesehen sind, die ein »Drüberhinwegfahren« verhindern.

    Da meine ich die Wissenschaftler die der deutschen Rechtsopposition nahestehen. Und nein, ich meine nicht die BBD.

    Das hatte ich auch nicht vermutet. Nenn bitte Ross und Reiter.

    Siehst Du, das ist mir und selbst den moderaten Italienern zu wenig. Hatten wir nicht andernorts darüber diskutiert, daß die Gemeindenamen über das Katastergesetz bereits zweinamig sind?

    Du verwechselst wieder die Schilder eines privaten Vereins (der in Ermangelung einer gesetzlichen Vorschrift zumindest die Zweisprachigkeit und die Zweinamigkeit größerer Ortschaften hätte garantieren müssen) und eine umfassende Lösung der Ortsnamenfrage im Landtag. Sobald wir die haben, können wir per Landesgesetz auch die Vereine dazu anhalten, sich daran zu halten.

  17. laios avatar
    laios

    Von seinem Verhalten her ist Fitto unendlich weit vom Südtiroler PDL

    Wenn Fitto in nationalistisch chauvinistischer Manier die deutschsprachigen Südtiroler zurechtstutzt und sogar mit einem Militiäreinsatz droht, um – wie sich ja nun herausgestellt hat- wider besseren Wissens angeblich gebrochenes Recht wieder herzustellen, muss einer das schon alles recht “unverkrampft” und” fortschrittlich” sehen, eben diesen Fitto als unendlich weit weg vom Südtiroler PDL zu positionieren.
    http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Fitto-Suedtirol-ist-in-Italien/(language)/ger-DE

  18. Martin G. avatar
    Martin G.

    @Simon

    Es gibt keinen Südtiroler italienischer Sprache, der »gut die Meinung der moderaten Italiener Südtirols« repräsentieren könnte?

    Ich habe selbst oben geschrieben, daß das Fittos Manko ist. Wenn ich mir aber bsw. die Pressemitteilungen von PD und LH-Stellvertreter Christian Tommasini anschaue, komme ich zur Einsicht daß sie sich ziemlich ähneln. Mir persönlich wäre Tommasini lieber, das Resultat wäre aber de facto ähnlich.

    Interessante argumentative Verrenkung. Die Diskussion gehört aber in den Landtag, wo die Italiener — wie du schon weiter oben geschrieben hast — angemessen vertreten sind und Prozeduren vorgesehen sind, die ein »Drüberhinwegfahren« verhindern.

    Wo denn?
    Der LH repräsentiert alle Bewohner des Landes. Natürlich hat auch der LH eine politische Heimat und gehört einer Sprachgruppe an. Richtig, daß er ebenfalls einen Vertreter der Italienischen Sprachgruppe zuhört und mit ihm verhandelt. Das Gesetz gehört in den Landtag und es soll endlich ein Gesetz verabschiedet werden. Nach dem Urteil heute kann man noch weniger als bisher im Landtag über die Italiener darüber fahren. 👍

  19. Martin G. avatar
    Martin G.

    @Simon

    Du verwechselst wieder die Schilder eines privaten Vereins (der in Ermangelung einer gesetzlichen Vorschrift zumindest die Zweisprachigkeit und die Zweinamigkeit größerer Ortschaften hätte garantieren müssen) und eine umfassende Lösung der Ortsnamenfrage im Landtag. Sobald wir die haben, können wir per Landesgesetz auch die Vereine dazu anhalten, sich daran zu halten.

    Bist Du da sicher?
    Zu den Verbindungen zwischen den beiden Dingen schrieb ich bereits.
    Ich bin dezidiert für eine verbindliche Regelung im Landtag. Heute aber träumt man wieder davon sich im gesetzlichen Vakuum zu bewegen. Zum klaren Nachteil einer Seite.

    Ist der Landtag weiterhin außerstande, eine entsprechende Vorlage zu verabschieden, hätten jetzt möglicherweise sogar die Gemeinden freie Hand, auf ihrem Gebiet über die Ortsbezeichnungen zu befinden.

    Weiteres “Kraut- und Rübenvorgehen” würde das Klima im Land weiter anheizen und jede Grauzone verursacht weitere Polemiken. Ein Landesgesetz mit einer verbindlichen Liste der zweinamigen Ortsnamen würde aber Klarheit schaffen. Und noch etwas. Meiner Ansicht schadet der status quo den Deutschsüdtirolern(mag das Wort nicht, hier aber angebracht) weit mehr als den Italienern. Stichwort Google, Navigationsgeräte, Internationale Valenz der deutschen Ortsnamen. Manch “Tirolpatriot” mag die Verfahrenseinstellung Rispolis genießen, mag sogar von weiteren Nacht- und Nebelaktionen und toponomastischen Hauruckverfahren träumen. Der Schuss könnte aber ebenfalls nach hinten losgehen. Meiner Ansicht ist es im Interesse aller Parteien sich an einem Tisch zu setzen. Ansonsten könnte man ein “Deutsches Wander- und Bergland” und ein “Italienisches GoogleSüdtirol” ernten. Erstrebenswert? Meiner Ansicht Nein.
    Das Fenster öffnet sich. Die nächste Gelegenheit? Vielleicht in 10 Jahren.

    MfG

  20. laios avatar
    laios

    Ansonsten könnte man ein ”Deutsches Wander- und Bergland” und ein ”Italienisches GoogleSüdtirol” ernten. Erstrebenswert? Meiner Ansicht Nein.

    :ohno:
    Als ob nun “Google” ein Argument sein sollte, um faschistisches Unrecht für immer zu legitimieren. Mach dir mal um Google keine Sorgen. Für die geht es ums Geschäft, das sich den Gegebenheiten anpasst – für Minitti, Seppi und Company um festzuzementierenden chauvinistischen Nationalismus.

  21. Simon avatar

    Unitalia ruft offen zu Straftaten auf: Die Bürger sollen die einsprachigen und einnamigen Wegweiser »absägen«, das sei »legitim«. Beschmieren reicht offensichtlich nicht mehr aus.

  22. aglioorsino avatar
    aglioorsino

    Unitalia ruft offen zu Straftaten auf: Die Bürger sollen die einsprachigen und einnamigen Wegweiser »absägen«, das sei »legitim«. Beschmieren reicht offensichtlich nicht mehr aus.

    Finde ich klasse, denn so wird das “demokratische” Italien die Partei sicher verbieten ;)))

    Apropos demokratisches Italien. Norbert Dall’O schreibt heute, Italien hätte sich das Attribut demokratisch verdient. Der gute Mann vergisst komplett, was seit dem Bestehen der 63. Nachkriegsregierung alles in diesem Bananenland geschehen ist :-) Anscheinend macht nicht nur Liebe blind, sondern auch Zeitungsschreiberlen ;)

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