Nachdem die Landtagskommission zur mehrsprachigen Schule, die von FLI und PDL beantragt worden war, ihre Arbeit abgeschlossen hat, sprechen die »Immersionisten« davon, dass eine neue Epoche angebrochen sei. Jetzt soll mit der mehrsprachigen Schule endlich ernst gemacht werden, heißt es selbst aus Regierungskreisen, wo LH-Stellvertreter Tommasini seit Monaten den Druck erhöht hat, um mehr Content and Language Integrated Learning (CLIL) an Südtirols Schulen zu ermöglichen. Dabei ist der Abschlussbericht der Kommission auf dem Niveau eines mittelmäßigen Mittelschulreferats, ein gesellschaftliches Gesamtkonzept, in das sich die mehrsprachige Schule einbetten ließe, gibt es nicht. Überhaupt hat sich die Kommission fast ausschließlich auf die »individuellen« Auswirkungen mehrsprachiger Unterrichtsmodelle konzentriert, ohne sich mit den gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu befassen. Interessante Schlussfolgerungen hätte diesbezüglich etwa das katalanische Modell ermöglicht, das in der Kommission jedoch nicht von einem katalanischen, sondern von einem italienischen Experten vorgestellt wurde, der den nun bekanntgewordenen Informationen zufolge kaum auf den gesellschaftlichen Aspekt aufmerksam gemacht hat.
Ich betrachte es als ungemein dilettantisch, das Schulmodell von seinem Kontext losgelöst zu betrachten. Falls man unter den jetzigen Voraussetzungen mit mehrsprachigen Schulmodellen vorprescht, kann dies sich als Sackgasse ohne Wendemöglichkeit erweisen — ein Blick ins Astat–Sprachbarometer reicht, um zu verstehen, dass es einer komplexeren Lösung bedarf.
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