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Militärkultur.

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Krieg ist Frieden.
Freiheit ist Sklaverei.
Ignoranz ist Stärke.

— George Orwell, »1984«

Auf dieses Zitat im Zusammenhang mit der Aufforderung der »deutschen Kultur«, der Alpinibrigade Tridentina eine Brixner Straße zu widmen, hat mich unser Beppi gebracht. Laut einem Artikel, der vorgestern in der Tageszeitung A. Adige erschienen ist, sprechen sich Josef Gelmi (Theologe und Historiker), don Paolo Renner (stv. Vorsitzender der Philosophisch-Theologischen Hochschule), Denkmalpflegerin Waltraud Kofler Engl und Jukas-Direktor Peter Liensberger — mit teils erstaunlichen Argumenten — für eine solche Benennung »im Namen des Friedens« aus.

Cëla enghe: 01 02 03



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Comentârs

13 responses to “Militärkultur.”

  1. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Der “Alto Adige” rührt schon seit einiger Zeit mit allen Mitteln die Werbetrommel für eine “Tridentina”-Straße, während es kein Presseorgan gibt, das bereit ist, Gegenargumente zu veröffentlichen. Ich bin daher der Brennerbasisdemokratie dankbar dafür, dass sie diese Möglichkeit bietet.
    1. In einer Zeit, die den Militarismus überwunden haben sollte, ist jede Benennung einer Straße nach einer Militäreinheit ein Anachronismus.
    2. Der Name Tridentina für eine in Südtirol stationierte Militäreinheit beruht auf der vom Sprachforscher Graziadio Isaia Ascoli im Jahr 1863 erfundenen Bezeichnung “Venezia Tridentina” für Südtirol, die 1923 vom Faschismus übernommen wurde und heute noch in der Bezeichnung “Tre Venezie [Venezia Propria, Friuli Venezia Giulia (für Friaul und das ehemalige Küstenland) sowie Venezia Tridentina (für Südtirol)] herumgeistert. Mit der Namensfälschung sollte vorgegaukelt werden, dass Südtirol eigentlich zu Venetien gehöre.
    3. Die Alpinidivision “Tridentina” hat sich am nazifaschistischen Überfall auf die Sowjetunion beteiligt, ist laut Befehl des Kommandanten des Alpinikorps, General Gabriele Nasci, mit “Repressalien von beispielhafter Strenge” gegen verdächtige Zivilisten vorgegangen und hat Geiselerschießungen vorgenommen, sowjetische Politkommissare und Juden den Deutschen zur Vernichtung übergeben und sogenannte Spione und Partisanen selbst hingerichtet. Nach dem Krieg hat sich die Alpinibrigade “Tridentina” in Brixen als arrogante Besatzungsmacht aufgeführt, die vorübergehende Absetzung des demokratisch gewählten Bürgermeisters Valerius Dejaco bewirkt, weil er nicht an der Siegesfeier vom 4. November teilnehmen wollte, Verurteilungen von Südtirolern bewirkt, die durch Fahrenlassen eines Furzes in Gegenwart von Alpini den Strafbestand der “Schmähung der Streitkräfte” (vilipendio alle forze armate) erfüllten, weiters ohne Rücksicht auf Bauleitplan und Bauvorschriften Wohnungen gebaut usw.

  2. aglioorsino avatar
    aglioorsino

    Sofern dieser Skandal tatsächlich Wirklichkeit wird, werden wir es zu verhindern wissen, früher oder halt ein bisschen später…die Sauereien hören nicht auf!

  3. dauergast avatar
    dauergast

    im Namen des Friedens

    :ohno:

  4. fabivS avatar
    fabivS

    Sisì… la pace si ottiene sempre così: coccolando le forze armate ed i simboli dell’italianità  (che poi altro non sono che simboli dello Staatsgewalt).
    Perchè non intitolare la via al Polizeiregiment “Brixen” che, composto da Dableiber, rifiutò il giuramento a Hitler (e fu mandato per punizione al massacro proprio al fronte orientale)… mi pare un esempio migliore, ma purtroppo dimenticato!

  5. pérvasion avatar

    Effettivamente devo ammettere che non ne sapevo nulla. Se hai qualche informazione aggiuntiva potresti scrivere un piccolo articolo. Forse sono stati dimenticati perché considerati dei «traditori»…

  6. fabivS avatar
    fabivS

    E’ normale: il Widerstand sudtirolese è una storia che nessuno racconta. Sembra che nessuno ne sia minimamente orgoglioso.
    In effetti mentre stavo leggendo i vostri commenti sulla Tridentina impegnata in russia pensai ad Egarter, all’AHB ed ai polizeiregimente. Mi pareva di aver letto qualcosa, ho controllato sul libro di Egarter ed ho trovato che proprio il reggimento “Brixen” si era rifiutato di giurare ed era stato spedito al fronte.

    Quì c’è anche un’intervista di ex poliziotto:

    http://nelterritoriodeldiavolo.blogspot.com/2006/06/i-soldati-che-non-giurarono-per-hitler.html

    da notare che a Bressanone non esiste al momento una via che ricordi questi eventi. La cosa in realtà  non mi sorprende affatto.

  7. spitzbichl avatar
    spitzbichl

    Auch mein opa war im polizeirgiment brixen. Es stimmt was fabivs sagt. Sie wurden nach dreimaligen “nicht laut genug” schreien direkt an die vorderste front nach schlesien als kanonenfutter geschickt. Zwei von drei kamen nicht nach hause zurueck. Allerdings war er kein dableiber, sondern einer von jenen, der deutsch optiert hatte, aber nie von seinem hof gegangen ist. Und gluecklicherweise war er einer von denen, die es nach hause geschafft haben. Sonst gaebe es mich nicht. Denen sollte man eine strasse in brixen widmen und nicht dieser briagata tridentina, in der ich beim zwangsmilitaer als suedtiroler ein ganzes jahr lang wegen meiner deutschen muttersprache schikaniert wurde.

  8. AlexK avatar
    AlexK

    Habe auch bei diesem Sauhaufen (Tridentina) den Militärdienst abgeleistet.
    Ist allerdings schon eine Weile her. Noch zu Mulizeiten.
    Ein Jahr das ohne Verlust aus meinem Leben löschbar wäre.
    Außer dem letzten Tag eventuell, an dem ich ihnen in Vahrn beim weggehen einen Nylonsack mit der Uniform über den Zaun geworfen habe.
    Habe wie die Allermeisten, die letzten Tage bis zum Ende gezählt. 100-99-98-97 ecc.
    Mancheiner, inklusive der Italiener, hat schon nach 2 Wochen mit dem countdown begonnen…
    Die, die jetzt gefühlsduselig an den “adunate” teilnehmen, haben das wohl vergessen. Wird schon der Höhepunkt ihres Lebens gewesen sein…

  9. pérvasion avatar

    Inzwischen legen die Alpini, wohl ebenfalls »im Namen des Friedens«, wieder Kränze vor dem Kapuziner-Wastl nieder.

  10. anonym avatar
    anonym

    Jetzt seid doch nicht so, Schwamm drüber, des friedlichen Zusammenlebens zuliebe.

  11. niwo avatar
    niwo

    Inzwischen legen die Alpini, wohl ebenfalls »im Namen des Friedens«, wieder Kränze vor dem Kapuziner-Wastl nieder.

    Flankiert von einem Vertreter der Brunecker Stadtpolizei!!!

  12. pérvasion avatar

    In der letzten Ausgabe des Brixner Gemeindeblatts (»bei uns«, Juni 2011) sprechen sich im den einzelnen Ratsfraktionen vorbehaltenen Teil sowohl die SVP, als auch die Grüne Bürgerliste (GBL) gegen »militärische« Straßenwidmungen aus. Beide Parteien sitzen als Koalitionspartner in der Stadtregierung. An diesen klar und deutlich formulierten Aussagen, die ich sehr begrüße, werden Gemeinderat und Stadtregierung ihre Taten messen lassen müssen.

  13. pérvasion avatar

    Eines der Argumente, weshalb wir der Tridentina eine Straße widmen sollten, ist angeblich, dass sie uns Katastrophenschutz geboten haben.

    Raimund von Klebelsberg hat sich um die Geologie Tirols, Josef von Aufschnaiter um das Schulwesen in Südtirol verdient gemacht. Trotzdem bin ich dagegen, Straßen oder öffentliche Einrichtungen nach ihnen zu benennen — weil es eben auch dunkle Seiten ihrer Geschichte gibt.

    Was wir in Brixen brauchen, ist eine Alexander-Langer-Straße.

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