Die von der Arbeitsgruppe der Vereine für die Ortsnamensregelung herausgegebene Südtirolkarte mit »historisch gewachsenen geografischen Namen« ist 2007 in neuer, überarbeiteter Auflage erschienen. Berechtigter Hauptkritikpunkt an der ersten Fassung war eine grobe Benachteiligung der ladinischen Ortsbezeichnungen gewesen, da diese ausschließlich im geschlossen ladinischen Siedlungsgebiet (Gherdëina und Badia) angeführt waren, während sie im übrigen Landesgebiet fehlten. Umgekehrt waren deutsche und italienische Bezeichnungen in den ladinischen Gemeinden sehr wohl vorhanden — eine durchaus kulturimperialistische Vorgehensweise, also das genaue Gegenteil des erklärten Ziels.
In der neuen Ausgabe wurde dieser grobe Mangel behoben, indem — obgleich grafisch eher schlampig — flächendeckend die ladinischen Endo- und Exonyme ergänzt wurden. Im Einzelnen bin ich als Laie nicht imstande, die Güte und die Vollständigkeit der Arbeit zu beurteilen, die Ergänzung an sich ist jedoch zu begrüßen: So taugt das Werk als Beitrag (jedoch selbstverständlich nicht als Blaupause) für die Neuregelung der amtlichen Ortsnamen.
Cëla enghe: 01
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