Ob Südtirol grenzüberschreitende Kooperationen eingehen darf, wird in Rom entschieden. Nachdem das Vorhaben zunächst abgelehnt wurde, hat die Zentralregierung jetzt der Gründung eines Europäischen Verbunds Territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) namens »Tirolo- Alto Adige – Trentino« (sic!) zugestimmt. Ob und gegebenenfalls inwiefern die Länder eingeknickt sind, um das »Njet« der römischen Bürokraten zu überwinden, ist unbekannt. Wien hatte der Beteiligung Nord-/Osttirols bereits vorher zugestimmt.
Der EVTZ verschafft der Europaregion mehr Handlungsspielraum. Da die Ausgestaltung eines solchen Verbundes jedoch stark variieren kann, bleibt abzuwarten, welche Funktionen die Euregio jetzt tatsächlich übernimmt und ob sie im Alltag »spürbarer« wird.
Die Gründung des EVTZ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Italien noch immer nicht das Zusatzprotokoll zum »Europäischen Rahmenübereinkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit« des Europarates von 1995 (!) ratifiziert hat, welches der Euregio einen deutlichen Qualitätssprung ermöglichen würde. Österreich hat das Zusatzprotokoll bereits 2004 ratifiziert.
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