Die Tageszeitung Alto Adige hat heute ein Interview mit SVP-Parlamentarier Karl Zeller veröffentlicht. Darin spricht er eine »dritte Phase« der Autonomie an, die in einen unabhängigen Staat münden könnte. Ausschlaggebend sei die Einbindung aller Sprachgruppen in einen gemeinsamen Prozess.
Vor wenigen Tagen noch hatte Landeshauptmann Luis Durnwalder behauptet, die Unabhängigkeit sei nur durch einen Krieg erreichbar. Ist Zeller wirklich so verrückt, eine gewaltsame Auseinandersetzung in Kauf zu nehmen, um aus Südtirol einen eigenen Staat zu machen? Oder stimmt vielmehr, dass Durnwalders Aussagen reine Zündelei waren?
Zweifellos muss in der Volkspartei große Verwirrung herrschen, wenn zwei Spitzenvertreter in kurzer Zeit derart widersprüchliche Meinungen von sich geben. Offensichtlich hat unsere Regierungspartei keine einheitliche Vorstellung, wie die Zukunft des Landes aussehen soll.
Dazu gesellt sich, dass Parteisekretär Philipp Achammer in seinem Blog festhält, das Thema Selbstbestimmung »nicht mehr hören« zu können — und das, nachdem sich in einer Onlinebefragung über 90% seiner Leser dafür ausgesprochen haben.
Zellers Aussagen sind trotz alledem ein Lichtblick: Er zwingt die SVP, sich erneut mit dem Thema zu befassen, positioniert es bei den Italienern und lädt sie gleichzeitig dazu ein, sich aktiv zu beteiligen.
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