In tiefster Vorfreude erwartet Brixen das große Alpinifest, das heute in der Bischofsstadt beginnen soll. Bei den »Gebirgsjägern« handelt es sich um ein ruhmreiches Korps des italienischen Heeres, das am Ende des siegreich beendeten ersten Weltkriegs — im Jubel der Bevölkerung — die lang ersehnte Befreiung des südlichen Tirols vollzogen hat. Seitdem hat unser Land von den Alpini und ihren jeweiligen Gebietern viel Zuneigung erfahren: Zunächst standen sie der Regierung in Rom bei der schwierigen Eingliederungsarbeit Südtirols in seine neue Heimat, das italienische Königreich, zur Seite — die sich etwa mit einer angemessen intensiven pädagogischen Arbeit zur Erlernung der Staatssprache bemerkbar machte.
Auch sonst haben sich die Alpini, während des Faschismus, durch ihre Freundschaft zur Hochetscher Bevölkerung viel Ruhm und Ehre verdient. Später, im demokratischen Italien, haben sie sich als Teil einer gezielten Besiedlungspolitik gerne bei uns aufgehalten, um uns die italienische Kultur (Sprache, Kunst etc.) näherzubringen. In der Akzeptanz für unseren neuen Staat und in der Verteidigung gegen den österreichischen Feind haben sie uns tatkräftig unterstützt. Ganze Generationen von Südtiroler Männern haben sie (in beiden Landessprachen) zu richtigen Männern erzogen, die folgerichtig auch noch wussten, was der Inno di Mameli ist. Sie sangen ihn ja jeden Tag.
Leider erfolglos versuchten sie uns dagegen zu vermitteln, dass eine Autonomie der falsche Weg wäre, um unsere Zugehörigkeit zum neuen Staat zu besiegeln und ihm unsere Demut zu zeigen. Auch deshalb haben sie die Polizei im demokratischen Kampf gegen Menschen unterstützt, die leider nicht verstanden hatten, dass man sich den Folgen einer Kriegsniederlage zu fügen hat. Zum Glück konnten sie allein durch ihre Anwesenheit dem Drang nach mehr Unabhängigkeit Einhalt gebieten.
Ja, ihre sprichwörtliche Freundschaft haben die Alpini in letzter Zeit — zum Teil mit Hilfe uranhaltiger Geschosse — auch in andere Teile der Welt getragen. Oft haben sie noch weitere Verbrüderungsrituale gefeiert, um sich bei der jeweiligen Zivilbevölkerung beliebt zu machen und den Ideen von Frieden und Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen.
Deshalb: Willkommen in Brixen, willkommen in Südtirol, liebe Alpini! Hier werdet ihr ja demnächst auch ein Museum erhalten, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde, also mit unseren Steuergeldern!
Schade nur, dass uns jene Spielverderber, die schon die Schützen angegriffen haben, weil sie eben grundsätzlich gegen alles Militärische (und gegen Waffen) sind, in ihrer unermesslichen Kohärenz nun gewiss auch noch euren Besuch vermiesen wollen. Ich hör’ sie schon… oder?
Im Bild: Paneele, wie sie im Brixner Stadtgebiet aufgestellt wurden.
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