Mit großem Befremden entnehme ich der Tagespresse, dass das Heer in Brixen mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde — und angeblich fast aller Ratsfraktionen — ein eigenes Museum einrichten will. Dabei haben Kriege immer wieder großes Leid über unsere Grenzregion gebracht; Menschen aller Sprachgruppen wurden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Und nicht zuletzt hat man für den Kasernenbau zahlreiche Grundbesitzer schamlos enteignet und in den Ruin getrieben.
Ist dieses Vorhaben tatsächlich im Interesse der Bevölkerung? Südtirol braucht, jetzt wo ein Teil der Streitkräfte endlich abgezogen wurde, wohl gewiss kein Militärmuseum! Und Brixen darf nicht ein Image als Militärstadt erhalten. Was wir brauchen sind die Fortsetzung der Entmilitarisierung sowie Frieden und Zusammenleben. Aus diesem Grund wäre es angebracht, das Engagement und eventuelle finanzielle Mittel der Gemeinde zivilen Zwecken zukommen zu lassen, die zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. Und wenn es unbedingt ein Museum sein muss, dann sollte man damit das Ehrenamt — nicht die militärische Gewalt — würdigen.
Südtirol entmilitarisieren!
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