In einer Stellungnahme äußern sich die Landesvorsitzenden der Grünen heute zum Umgang mit dem Siegesdenkmal in Bozen.
Wir Grüne erinnern daran, dass wir seit Jahren mit dem Vorschlag des Gedächtnisparcours in Bozen auf taube Ohren stoßen — dabei wäre dies der einzige Weg, Frieden mit dem Denkmal zu schließen. Der Sinn ist es, das Denkmal zu erklären (dazu reichen die derzeitigen, winzigen und kaum sichtbare Tafeln nicht aus!) und seine Geschichte allen BoznerInnen, SüdtirolerInnen und TouristInnen zu erschließen. Bozen hat als Stadt zweier Faschismen eine einzigartige Architektur und urbanistische Struktur. Diese muss verständlich gemacht werden – möglicherweise in einer Art Freilichtmuseum. Das Denkmal ist das, was wir daraus machen. Es kann als Zeichen und Zeugnis unserer aller leidvoller Geschichte gesehen werden.
Es kann aber auch missbraucht werden — zum Beispiel, wenn es weiterhin als Ort der Verherrlichung des Faschismus dient oder andererseits für die Fortschreibung der einseitigen Opferrolle der deutschsprachigen Südtiroler benutzt wird.
Wir fordern daher erneut auf, das Projekt “Bozen als Europäische Stadt der Erinnerungen” aufzugreifen und die Diskussion um das Siegesdenkmal endlich zu versachlichen.
Foto: Wikipedia/Hubert Berberich.
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