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Faschistisches Konzert in Bozen.

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Am kommenden Samstag ist in Bozen ein Konzert der rechtsextremistischen Band ZetaZeroAlfa um CasaPound-Chef Gianluca Iannone geplant. Wie am Freitag bekannt wurde, wird das Konzert im dub stattfinden. Dabei handelt es sich um eine Diskothek, die von zwei DJs eigens gegründet wurde, um in der Landeshauptstadt einen Raum für alternative Musik zu schaffen. Laut eigenem Internetauftritt ist das dub vor allem der Techno-, House- und Afro-Musik verpflichtet. Der unkonventionelle Mix sei der Erkenntnis geschuldet, dass es »nur zwei Arten von Musik« gebe: gute und schlechte.

An dieser Stelle fragt man sich, was an faschistischer Musik gut sein kann — es sei denn vielleicht, man ist so naiv, die Musik getrennt von den extremistischen Texten, den Band-Anhängerinnen und den Unwerten, die sie transportiert, zu beurteilen.

Dass in Bozen eine »ganz normale« Diskothek den Faschos Platz für ihre Konzerte bietet, ist ein besorgniserregender, nicht hinnehmbarer Beitrag zur Verharmlosung. Die Antifa spricht von »Hohn« für Südtirol, wenn am 4. September eine Horde von Nazis nach Bozen kommt, um zu »gewaltverherrlichender«, »rassistischer« Musik zu tanzen und auszurasten.

Wo bleiben Polizei und Regierungskommissariat, welche für ihre richtigerweise unnachgiebige Haltung gegenüber Südtiroler Nazis bekannt sind? Wo bleibt die Landesregierung? Wenn das Gesetz wirklich keine Handhabe gegen rechtsextremistische Veranstaltungen bietet, ist dringend Abhilfe zu schaffen. Südtirol braucht effektive Zuständigkeiten im Bereich der öffentlichen Sicherheit.

Brennerbasisdemokratie ruft dazu auf, an den angekündigten Gegenveranstaltungen teilzunehmen und das dub fortan zu meiden.



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Comentârs

7 responses to “Faschistisches Konzert in Bozen.”

  1. AM avatar
    AM

    Ein Neonazi-Konzert weniger als 2.000 Meter vom Standort des ehem. Durchgangslager (Dulag) entfernt, von wo über 2.000 Menschen in den Tod nach Mauthausen oder Auschwitz geschickt wurden. Was heißt da Hohn! Skandal! Dammbruch! Ungeheuerlichkeit!

  2. pérvasion avatar

    Der Kreis schließt sich: DJ Igor (dub) ist Mitglied der Facebook-Gruppe Casa Pound Bolzano. Es gibt also in der Gesinnung deutliche Affinitäten zwischen den Diskobetreibern und der faschistischen Band.

  3. niwo avatar
    niwo

    Es ist ein nicht mehr zu überbietender Skandal, dass die Landesregierung dieses Konzert nicht thematisiert, geschweige denn alle Hebel in Bewegung setzt um eine derartige Veranstaltung polizeilich verbieten zu lassen.

  4. matthäus avatar
    matthäus

    Das Konzert hat man deshalb nicht verbieten können, da das DUB Privatbesitz ist und man darf nun mal auf seinem Grund und Boden tun und lassen was man will (klarerweise nicht alles, aber ihr wisst was ich meine). Hier kann das Land nichts dagegen tun. Auch die Quästur kann nichts dagegen tun, eben weil das Konzert auf Privatgrund abgehalten wird. Rechtlich kann man gegen dieses Konzert nicht vorgehen. Das alles aber sollte nicht daran hindern gegen dieses Konzert vorzugehen. Man darf dem Faschismus und jeder anderen Form von Extremismus keinen Freiraum gewähren. Man sollte mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln friedlich dagegen vorgehen. Ich kann nur jedem nahe legen morgen (Freitag den 3. September) nach Bozen auf den Kornplatz zu kommen, um dort gegen dieses Konzert und Faschismus zu demonstrieren. Ich persönlich hätte es zwar begrüßt diese Kundgebung am Samstag direkt vor dem DUB zu organisieren (klarerweise eine von der Quästur genehmigten Demo inklusive Polizeipräsenz und Journalisten, die die Kundgebung filmen und darüber berichten) aber anscheinend wollten (oder durften?) die Organisatoren dies nicht.

  5. Lex avatar
    Lex

    Mir fallen sehr sehr viele Dinge ein, die ich zu Hause nicht machen darf, und noch viel mehr Sachen, die ich in einem öffentlich zugänglichen Gebäude/Lokal nicht machen darf (Drogenkonsum, Rauchverbote, Marijuana züchten, Prostitution, Alkohol an Jugendliche abgeben, Glücksspiele und und und). Deutsche Neonazis wurden in Südtirol bspw daheim verhaftet und Nazisymbole beschlagnahmt. Also die Privatfete ist eine faule Ausrede mit der man uns für blöd verkaufen will. Ja wennschon beweist das ja nur dass in Italien die Gesetze zu lasch sind, wenn ich daheim nicht für Geld Roulette spielen darf, aber ein halböffentliches Fest mit hunderten Teilnehmern organisieren, wo die demokratische Grundordnung und die Opfer des Nazifaschismus verhöhnt werden schon.

  6. hunter avatar
    hunter

    wenn etwas in italien nicht zu lasch ist, dann sind es die gesetze. das problem ist der fehlende wille zu deren exekution. ich bin mir nämlich hundertprozentig sicher, dass es bei besagtem konzert nach dem mancino-gesetz dutzende anzeigen geben müsste. bin schon gespannt wieviele es dann tatsächlich werden und wo mehr polizei sein wird – beim konzert oder bei der gegendemo :-)

  7. matthäus avatar
    matthäus

    Die von dir aufgezählten illegalen Sachen habe auch ich gemeint, als ich von “klarwerweise nicht alles” gesprochen habe. Die Grenzen der Gesetze muss man hier respektieren und einhalten. Aber es ist ein Unterschied, wenn es um ein Konzert geht oder um Nazi/Faschistenfahnen und dergleichen, denn die verstoßen gegen das Gesetz. Das tut das Konzert an sich nicht, sonder nur die Band. Diese gehört verboten. Gegen das Konzert an sich kann man nicht vorgehen. Würde die Band verboten werden, dann würde man sich diese Diskussion sparen.
    Bezüglich der Südtiroler Neonazis: die wurden nicht wegen deren “Eigentum” verhaftet, sonder wegen Rassismus und Gewaltdelikten. Diese Gestalten wurden zurecht “beschattet”, man hat sich diese genau angeschaut. Ihre Fahnen und Symboliken waren hier sozusagen nur das Extra.
    Die Gesetze hier in Italien wären nicht lasch, wenn sie für jeden gleich wären. Ich beispielsweise würde es begrüßen, wenn auch so erbarmungslos gegen italienische Faschisten vorgegangen werden würde wie gegen südtiroler Neonazis. Aber das wird sich wahrscheinlich nicht so schnell ändern, wenn leute wie Donato Seppi im Landtag sitzen bzw. faschistische Politiker im italienischen Parlament. Was in Italien fehlt ist eine totale Geschichtsaufarbeitung. Diese wurde kurz nach dem Ende des Weltkrieges eingestellt.

    Ich hoffe ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt. Bin aber gerne bereit, tiefer in die Diskussion einzugehen.
    Schönen Abend noch

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