Im Anschluss an eine Diskussion, in der es um die »gefühlte« Einsprachigkeit in Brixner Betrieben ging, habe ich mich nun erstmals in eine empirische Erhebung gewagt. Herangezogen habe ich dafür in dieser ersten Phase ausschließlich die äußere Erscheinung von Läden und Betrieben (Schaufenster, Öffnungszeiten, Preisschilder…) in der Altenmarktgasse – die ich ausgewählt habe, weil es sich um eine zentral gelegene und gleichzeitig überschaubare Einkaufsstraße handelt.
Zur Einstufung der Beschriftung habe ich mich an folgende fünf Kategorien gehalten:
- zweisprachige Beschriftung (X)
- (fast) ausschließlich italienische Beschriftung (I): so gut wie sämtiche Informationen sind nur in italienischer Sprache angebracht
- vorwiegend italienische Beschriftung (VI): der größte Teil (rund 2/3) der Informationen sind nur in italienischer Sprache angebracht
- (fast) ausschließlich deutsche Beschriftung (D)
- vorwiegend deutsche Beschriftung (VD)
Außerdem habe ich aus persönlichem Interesse eine Zuordnung der Firmenbezeichnungen vorgenommen, der ich allerdings keine große Aussagekraft beimesse.
Was die Beschriftung betrifft ergibt sich also folgendes Bild:
Ganze 30% der untersuchten Firmen halten es hier bereits nicht mehr für notwendig, ihren potentiellen Kunden auf der Straße mit zweisprachigen Informationen zu begegnen. Eine nähere Betrachtung der einsprachig beschrifteten Läden zeigt, dass besonders Ketten, die ihren Schwerpunkt nicht in Südtirol haben, die Spezifizität unseres Landes ignorieren. Dabei überwiegt die italienische Sprache naturgemäß bei weitem:
Man kann auch sagen, dass 94% der Betriebe (also fast alle) die italienische Sprache benutzen, aber nur 76% (=3/4) die Deutsche. Mein »Gefühl«, das ich damals in Zahlen gekleidet hatte, wurde somit sogar noch leicht übertroffen. Hier der Vergleich zur Verteilung der Einwohner Brixens auf die drei Sprachgruppen:
gelb: Deutsch – rot: Italienisch – grün: Ladinisch
Das Balkendiagramm zu den Firmenbezeichnungen:
Der Eigenname – meist jener des Besitzers – bleibt bei der Firmenbezeichnung ein Klassiker. Weit abgeschlagen – weil »uncool«? – die italienische und vor allem die deutsche Sprache. Nur das Hutstübele setzt noch darauf.
Jetzt fehlt selbstverständlich noch eine ernsthafte Erhebung der Sprachen in den Betrieben, sowohl was die Bedienung betrifft, als auch die Produktbeschriftung.
Die Erhebung wurde am 31. Jänner 2007 durchgeführt.
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