Vor einigen Jahren wurde die italienische Post pro forma privatisiert. Das Unternehmen gehört zu 65% dem Wirtschaftsministerium und zu 35% der Cassa Depositi e Prestiti, die ihrerseits zu 70% vom Wirtschaftsministerium kontrolliert wird. Seitdem heißt die Post nicht mehr Post, sondern auch in Südtirol einheitlich Posteitaliane — das sei ein Firmenname, und Namen seien nicht übersetzbar, so das Totschlagargument. Kein römisches Ministerium, kein Staatsanwalt, kein Präfekt hat sich je daran gestoßen, obwohl diese Erklärung im speziellen Fall (anders als bei Toponymen) sehr fadenscheinig ist.
Post: Zweinamigkeit.
Autor:a
ai
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7 responses to “Post: Zweinamigkeit.”
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Es dürfte wohl auch der Letzte verstanden haben um was es bei den Namen wirklich geht: man will weiterhin italianisieren. Da ist jedes Argument recht.
Wegen der ital. SchneckenPost: wenn die Öffnung der Märkte voranschreitet, sind diese Posteitaliane sowie nur mehr Geschichte. Private und ausländische Firmen wie die DeutschePost/DHL werden sie vom Markt fegen!
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Wären wir doch nur eine Minderheit in Skandinavien! Wie wohl würde es uns dort ergehen.
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@anonym: Wir lassen uns immer viel zu lange vertrösten und ertragen ewig provisorische Missstände. Fakt ist aber, dass uns auch ausländische Dienstleister auf den Kopf sch… werden, wenn wir Bürger uns nicht endlich wehren. Beispiel Google Maps, Navigatoren, Deutsche Bahn, Lidl, Schlecker usw.
@Beppi: Träumen ist schön, bringt letztendlich aber nichts, weil wir uns das nicht aussuchen können. Wenn wir reagieren können wir aber alle gemeimsam eine mehrsprachige Mehrheit in Südtirol sein anstatt eine deutsche und eine ladinische in Italien. Willensnation im BBD Sinn!
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Was wäre aber eine ansprechende Übersetzung ins Deutsche für Posteitaliane?
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ich will mal advocatus diaboli spielen und bemerken, dass man “übersetzbare” firmennamen wie British Petroleum (BP), Electricité de France (EDF), Hypo Group, American Apparel etc auch nicht ins italienische, deutsche etc übersetzt hat, obwohl die hierzulande niederlassungen haben ;)
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Was ich sagen will:
1. Bei Posteitaliane scheint der Staatsanwaltschaft, der Regierung, dem Präfekten — anders als bei den Flurnamen — die Unübersetzbarkeit von Namen (Zweinamigkeit ≠Zweisprachigkeit) einzuleuchten. Weil es ihnen da in den Kram passt?
2. Im Falle der Post, die einen öffentlichen Dienst versieht und in öffentlichem Besitz ist, ist diese Unübersetzbarkeit in jedem Fall eine recht fadenscheinige Rechtfertigung. Soll heißen: Man kann ja damit einverstanden sein, dass die Firmenbezeichnung unübersetzbar ist — dann sollte neben Posteitaliane aber auch noch Postamt-Ufficio postale(-Ufize dla posta) am Gebäude stehen, was aber fast nur noch da der Fall ist, wo Gemeinden ausdrücklich darauf bestanden und entsprechend Druck ausgeübt haben. Es wurde also weit mehr »italianisiert«, als die Unübersetzbarkeit des Namens rechtfertigen würde.
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Zum Trost gibt es einen Ort wo wir den Namen Italien nicht mehr hören werden – Südafrika
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