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ANAAO bezichtigt STF des Rassenhasses.

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Die Heuchelei in Zusammenhang mit dem unsäglichen Plakat der STF zur Einsprachigkeit im Gesundheitssystem nimmt kein Ende. Die Ärztinnengewerkschaft ANAAO hat etwa eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sogar von »Rassenhass« spricht.

In riferimento al manifesto di Südtiroler Freiheit apparso prima sulla stampa locale ed ora affisso in giro per la città ci permettiamo le seguenti riflessioni e considerazioni. Goliardata? Scherzetto post-halloween? Diffamazione? Istigazione all’odio razziale? Chi più ne ha più ne metta, in base alla propria sensibilità ed indignazione di fronte a questi esempi, non solo di pericolosa disinformazione, ma di vere e proprie offese. Offese nei confronti di tutti i medici che operano nel sistema sanitario provinciale ed anche nazionale, siano essi di origine italiana che di origine straniera, ma anche e soprattutto nei confronti dei medici altoatesini di madrelingua tedesca, rappresentati dal nostro sindacato ANAAO-VLK interetnico ed inclusivo, che si trovano trascinati, loro malgrado, in un vortice di odio razziale del quale la nostra provincia proprio non ha bisogno.
Anche se non siamo oggi a difendere una questione sindacale, riteniamo comunque un nostro dovere morale la difesa della categoria medica in toto, attaccata nella sua professionalità e nell’etica professionale e la difesa della popolazione, che di questa categoria ne è l’utenza.
Rifiutiamo pertanto e condanniamo tali manifestazioni in una provincia che già soffre per l’anacronistica proporzionale etnica e rimaniamo in attesa di chiare e decise prese di posizione anche da parte delle Istituzioni e dell’Azienda Sanitaria che rappresentiamo tutti i giorni sul campo, ora più che mai in tempi di carenza di personale sanitario. Se è vero che dare risalto ad azioni che condanniamo farebbe forse il gioco di chi le provocazioni le cerca, il silenzio mediatico potrebbe essere anche più pericoloso ed imbarazzante.

Hervorhebungen von mir.

Man kann der STF in diesem Zusammenhang wirklich vieles vorwerfen (dass die Kampagne völlig überzogen ist, einseitig, den Dialog gefährdend, kontraproduktiv uvm.), aber sicher keinen Rassismus. Die ANAAO, die hier solch übertriebene Kategorien bemüht, hat andererseits kein Problem, nicht nur aus völlig durchsichtigen Gründen gegen die Ausbildung von Fachärztinnen nach österreichischem Modell vorzugehen, sondern auch damit, dass einsprachig deutsche Ärztinnen von der Berufskammer geworfen werden. Im Unterschied zum beleidigenden STF-Plakat handelt es sich dabei um harte Fakten — zwar nicht um Rassismus, aber durchaus um offene Diskriminierung aufgrund der Sprache.

Auch zu den beleidigenden Attacken des Ministerialberaters in Südtiroler Gesundheitsfragen hatte die ANAAO nichts zu sagen.

In diesem Kontext nimmt auch der Angriff der ANAAO gegen den Proporz im obigen Text ein ganz bestimmtes Geschmäckle an.

Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02



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Comentârs

16 responses to “ANAAO bezichtigt STF des Rassenhasses.”

  1. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach

    Die STF hat es einmal mehr geschafft, ein wichtiges Thema, das durchaus mehrheitsfähig sein dürfte (Ärztinnen müssen die zwei bzw. drei Landessprachen beherrschen) in eine radikale Ecke zu drängen, sodass der Eindruck entsteht, nur Fanatiker würden ein durchgehend mehrsprachiges Gesundheitssystem wollen. Der Egoismus dieser Bewegung ist zum Kotzen. Ihnen geht es offenbar nur um Polemik und politisches Kleingeld. Denn würde es ihnen tatsächlich um die Sache gehen, dann würden sie sich davor hüten, Aktionen zu starten, die das Gegenteil von dem befeuern, was sie eigentlich fordern. Sollte es kein Egoismus sein, dann ist es Dummheit, was die Sache halt auch nicht viel besser macht.

    1. Kompatscher avatar
      Kompatscher

      Welche Aktionen würdest du starten? Bis Heute pfeifen die zuständigen Stellen auf den Gebrauch der D/L Sprache. Was bleibt dann anderes als zu provozieren?

      1. Simon avatar

        Immerhin hatte sich bei diesem Thema (zumindest was die Ungleichbehandlung von deutschen und italienischen Ärztinnen durch die Berufskammer betrifft) eine breite, parteiübergreifende Allianz gebildet. Dieses gemeinsame Engagement könnte durch das brutale Vorpreschen der STF verloren gehen.

      2. Kompatscher avatar
        Kompatscher

        Eine breite Allianz schön, was es aber braucht sind Taten, vom Eingesten des Problems alleine ändert sich nichts. Und da bröckelt dann schnell die Allianz, weil der LH und Andere wollen ja nicht anecken. Bestes Beispiel der ÖPass. Hätte die STF nicht immer Druck gemacht, wäre die SVP niemals auf die Idee gekommen es selbst in die Hand nehmen zu müssen. Leider funktioniert es eben nur so.

      3. Simon avatar

        Wir reden nicht vom Doppelpass, sondern von der Zweisprachigkeit im Gesundheitssystem. Und hier hat es eine breite Allianz gegeben, die gemeinsam einen Rekurs am Verwaltungsgericht eingebracht hat — das sind »Taten«. Das war übrigens ein Vorstoß der Freiheitlichen, die in diesem Fall deutlich konstruktiver und lösungsorientierter vorgegangen sind, als die STF.

      4. Kompatscher avatar
        Kompatscher

        Nicht so empfindlich ich habe dieses Beispiel genommen weil
        a aktuell
        b ich meine Behauptung mit einem Beispiel untermauern wollte
        Lösungsorientierter? Diese Eingaben kennen wir, wurden da nicht vor einigen Jahren von unserem LH alle Rekurse zurückgenommen weil eh keine Aussicht auf Erfolg, oder so ähnlich?
        Für mich ist das eine politische Frage und keine rechtliche und sie hat auch etwas mit Respekt zu tun der von ANAAO und Anderen mit Füssen getreten wird. Hier braucht es sofortiges Handeln und nicht das ewige Spiel mit der Zeit.

    2. T.X. avatar
      T.X.

      Ich bin auch kein STF Fan, aber leider ist sie die einzige Partei die sich dem Thema Schutz der deutschen Minderheit verschrieben hat – eigentlich schade. Die SVP leider nur dann, wenn es politisch opportun ist, bzw. im Wahlkampf; die Grünen in Südtirol (im Gegensatz zu wohl allen anderen Ländern, in denen besonders der Minderheitenschutz ein grünes Thema darstellt) sind mir seit jeher ein Rätsel, indem sie sich eher bemühen die Assimilation voranzutreiben und im Zweifel sogar beim Thema Faschismus ein Auge zudrücken – solange er nicht von deutscher Seite kommt… ebenfalls schade ;)

    3. G.P. avatar
      G.P.

      Finde diese Aktion und auch manch andere Aktion der STF grenzwertig. ABER: Wenn “wir” warten, bis sich die SVP mit ihrem eingeschlagenen Kuschelkurs bewegt, dann warten wir vergeblich. Da lautet das Motto und LH Kompatscher: Ja nie und nirgends anecken, alles deutsche treibt nur einen Keil in die Bevölkerung …

      1. Simon avatar

        Die (etwaige) Säumigkeit der SVP rechtfertigt ja nicht jede Vorgehensweise.

    4. Waltraud Astner avatar
      Waltraud Astner

      Wieso dieses Plakat den Eindruck entstehen lässt, nur Fanatiker wären für ein zweisprachiges Gesundheitssystem, erschließt sich mir nicht. Ja mit süßen Bildern von Katzenbabys erzeugt man halt keine Diskussion. Will man auf etwas aufmerksam machen und soll eine Diskussion entstehen, dann muss schon etwas Provokantes gebracht werden. Aber “Fanatismus” ist im Zusammenhang mit diesem Plakat schon starker Tobak.

      1. Harald Knoflach avatar
        Harald Knoflach

        hast du die reaktionen darauf nicht mitbekommen. hat sicher wahnsinnig viel dazu beigetragen, dass die leute sagen: “oha, wir brauchen mehrsprachige ärzte” geschweige denn, dass es leute umgestimmt und mit ins boot geholt hätte, die den wert und die notwendigkeit eines mehrsprachigen dienstes erkennen.

      2. Kompatscher avatar
        Kompatscher

        Na vielleicht müsste man die Reaktionen kritisieren anstatt das Plakat. Warum sind ähnliche Plakate in Ö kein Problem? Weil sie dort von den Ärzten selbst aufgehängt werden und hier von der STF die sich für die Gleichbehandlung der Sprachen einsetzt? Im Grunde zeigt es die Gleichgültigkeit vieler Landsleute weil sie sich lieber arrangieren als für ihre Rechte aufzustehen. Es geht uns ja soooo gut, wenn wir nur kuschen.

  2. Kompatscher avatar
    Kompatscher

    Ich sehe es anders, leider muss man in unserem Land provozieren ansonsten passiert in diesen Fragen gar nichts. Wahrscheinlich passiert auch so nichts, aber zumindest hat man es probiert.

  3. Steffl avatar
    Steffl

    Es ist schon schade, dass die Diskussion jetzt in diese Richtung läuft. Heute war beim Südtirol Journal Mittagsmagazin Zerzer, der behauptet, dass es praktisch keine sprachlichen Probleme in Südtirols KH gibt. Dann muss ich und sämtliche meiner Bekannten wahrscheinlich auf dem Mond leben, nachdem sich beinahe alle darüber beschweren, dass es in den Krankenhäusern immer öfter Probleme mit der deutschen Sprache gibt.

    Aber es ist halt wie mit den Carabinieri und der Staatspolizei. Anstatt Probleme zu riskieren oder schlechter behandelt zu werden, regt man sich nicht lange darüber auf. Besonders wenn man, wie es mir passiert ist, mit kleinen Kindern in die Notaufnahme bzw. die Kinderabteilung (Meran) muss, und beidesmal fast ausschließlich nur in italienisch kommuniziert wird. Obwohl es gerade in solchen Fällen meiner Meinung nach essentiell ist (mein Sohn war 7 Jahre alt) die Sprache des Patienten zu beherrschen, ist man in solchen Momenten oft zurückhaltend und hofft, dass alles gut ausgeht.
    Dass aber heute Zerzer im Radio behauptet, dass es kein Sprachproblem in Südtirols Krankenhäusern gibt, ist wirklich bemerkenswert.
    Was oft unerwähnt bleibt ist, dass laut Berichten zunehmend auch in Pflegeheimen und bei Übergaben nach Dienstschicht mittlerweile italienisch die vorherrschende Sprache ist.

    1. Waltraud Astner avatar
      Waltraud Astner

      Ja beim Relativieren da sind SVP und co immer schon gut gewesen. Anstatt dass sich die Hauptverantwortlichen selbst einmal zu Wort zu melden werden Zerzer und Lanz vorgeschickt. Von Kompatscher, Achhammer und Widmann kein Wort. Dabei könnten genau diese der Südtiroler Bevölkerung einmal eigenhändig erklären wo denn die jährlich ca 80 Medizinstudenten die ein Studium in Österreich beginnen, letztendlich bleiben. Selbst wenn es nur ein Drittel (was wenig gerechnet sein dürfte) bis zum Abschluss schafft, wären es jährlich ca. 30 neue Ärzte, die zweisprachig wären, die in Südtirols Krankenhäusern arbeiten könnten. Das müsste doch ausreichen um diejenigen, die in Pension gehen zu ersetzen. Dass es da an unzureichenden Möglichkeiten zur Ausbildung, am geringen Gehalt uvm. liegt, weiß man. Aber dass die Politik, obwohl das Problem schon seit Jahren bekannt ist, nicht frühzeitig Abhilfe schaffen konnte, das muss einmal den Leuten erklärt werden. Vielleicht schafft dies ja das Plakat der STF. Jahrelang keine Lösung finden und alles noch schönreden, das hatten wir schon.

      1. Steffl avatar
        Steffl

        Ich glaube mittlerweile auch, dass in Südtirol ohne Provokation diese wichtigen Themen vollkommen ignoriert werden. Wenn ich mir die Argumente mancher SVP Politiker, was die Zweisprachigkeitspflicht oder den Doppelpass betreffen anschaue, weiß ich nicht mehr ob sie für die Zeitung “Alto Adige” und Italien arbeiten oder für Südtirol.

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