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Und sie geht doch…
…problemlos: Die mehrsprachige (in diesem Fall zweisprachige) Erziehung.

Autor:a

ai

Damals war meine Tochter gerade sechs Jahre alt. Es handelt sich hier um eine typische Unterhaltung am Abendtisch. Ich liefere auch die Transkription. An die Pedanten: Ich weiß, die Transkription ist nicht perfekt; die Anmerkungen sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Mit dem grünen Marker sind alle Code Switches markiert.

Audiodateien: 01 02 03

Transkription: PDF-Datei

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Comentârs

32 responses to “Und sie geht doch…
…problemlos: Die mehrsprachige (in diesem Fall zweisprachige) Erziehung.

  1. Valentin[o] avatar
    Valentin[o]

    Innanzitutto desidero complimentarmi con Susanne per l’esilarante rubrica da lei creata; seguirò con attenzione le ricerche e le eventuali riflessioni che ci proporrà  in “LanQuatscherei”, e spero che il suo personale “blaun” (i giochi di parole e gli approfondimenti di natura linguistica vanno per la maggiore su bbd) possa proseguire in modo altrettanto spensierato. Ritornerò, nel momento in cui sarò libero da incombenze di vario genere.[e pérvasion penserà : chissà  quando tornerà , se tornerà …;-)]

    Rinnovando i miei più sinceri auguri di un felice e proficuo 2007, un caloroso saluto a tutti.

    Valentino

  2. Georg avatar

    Liebe Susanne,
    erst einmal gratuliere zum Debüt.
    “Und sie geht doch.. problemlos…” mag zutreffen für eine bestimmte Schicht mit einem höheren, sprachlichen Niveau, wenn die Regeln in der sprachlichen Erziehung eingehalten werden. Diese sind:

    1: Ein Kind braucht eine dominante Sprache in der es sprechen und vor allen Dingen auch fühlen kann. Diese Sprache (meist die Muttersprache) wird dem Kind in erster Linie beigebracht. Sie ist die Basis zur Weiterentwicklung der sprachlichen Fähigkeiten und der emotionalen Intelligenz. Diese Sprache richtig beherrscht ist die Grundlage zur Erlernung der weiteren Sprachen.
    2. Die weiteren Sprachen sind der dominanten Sprache untergeordnet.
    3. Die Kontaktpersonen wenden sich an das Kind immer nur in der gleichen Sprache.

    Es herrscht oft die Meinung vor, dass zweisprachige Kinder sich gleich gut in der einen wie der anderen Sprache bewegen können. Das stimmt so nicht, denn Kinder suchen sich automatisch immer ihre dominante Sprache. Das ist für die Eltern ganz wichtig zu beachten und die Erziehung ist darauf auszurichten.
    Untersuchungen haben ergeben, dass bei Nichteinhalten der Regeln die Kinder sich zwar in mehreren Sprachen gut unterhalten können, es fehlt aber die Feinheit für Sprache und vor allem die Fähigkeit sprachlich fühlen zu können. Die Ordnung in der Grammatik ist dann schwer, weil zuviel vermischt wird.

  3. Susanne avatar
    Susanne

    Grazie, Valentino, per il tuo caloroso benvenuto. Questo mio blog è stato un parto difficile, pérvasion aveva qualche problema tecnico con i file audio.

    Per quanto riguarda il nome: Sono partita da “quatschen”, perché non ho nessuna pretesa di fornire contributi intellettuali. Certo, la vicinanza con “Quatsch” c’è (e si sarebbe prestato meglio con il gioco di parole con “language”), ma spero proprio che non arrivi a tanto. Semmai ho qualche conoscenza un poco approfondita (e considero approfondito soprattutto ciò che ho anche vissuto o sperimentato personalmente), essa riguarda appunto la lingua o le lingue.

    Danke auch dir, Georg. Ich möchte mal konkret auf deine Überlegungen eingehen.

    “bestimmte Schicht mit einem höheren, sprachlichen Niveau”: Nein, nicht unbedingt. Man muss sich jedoch der Konsequenzen des eigenen Sprachverhaltens bewusst sein.

    “Ein Kind braucht eine dominante Sprache in der es sprechen und vor allen Dingen auch fühlen kann.”: Nein. Es kann auch mehrere Sprachen gleichzeitig erlernen. Meine Tochter hat von Geburt an beide Sprachen gehört und dann auch beide gesprochen. Sie war jedoch auch in etwa gleich lang beiden Sprachen ausgesetzt. Natürlich entwickelt sich dann im Laufe der Zeit eine bessere Beherrschung einer der Sprachen oder eine besondere Sympathie einer Sprache gegenüber. Dies hängt natürlich in erster Linie von den Kontakten ab, von der Schulsprache, von was weiß ich noch. Im Falle meiner Tochter war es die Schule, die sie dazu gebracht hat zu behaupten, dass sie das Deutsche besser beherrsche. Gleichzeitig liebt sie aber die italienische Sprache mehr.

    ” Die weiteren Sprachen sind der dominanten Sprache untergeordnet.”: Stimmt. Kann sich aber auch ändern. Denk nur mal an Elias Canetti, der in der ‘Fremdsprache’ Deutsch so herrlich schreiben konnte.

    “Die Kontaktpersonen wenden sich an das Kind immer nur in der gleichen Sprache.”: Das ist das A und O an der ganzen Sache und sollte an erster Stelle stehen.

    Unsere sprachliche Erziehung beschränkte sich im Wesentlichen auf folgende Prinzipien:
    1. Jeder spricht nur seine L1 (das kann die Muttersprache sein, muss aber nicht, sollte jedoch die “stärkere” Sprache sein).
    2. Die Konversation zwischen Mutter und Kind und Vater und Kind wird jeweils nur in einer Sprache geführt.
    3. Sprachmischungen werden nicht toleriert, gegebenenfalls bietet man Hilfe an.

    Ich hoffe, dass ich damit die Diskussion nicht abgeblockt, sondern eher angeregt habe.

  4. Étranger avatar
    Étranger

    Ho letto solo questo:

    1: Ein Kind braucht eine dominante Sprache in der es sprechen und vor allen Dingen auch fühlen kann. Diese Sprache (meist die Muttersprache) wird dem Kind in erster Linie beigebracht. Sie ist die Basis zur Weiterentwicklung der sprachlichen Fähigkeiten und der emotionalen Intelligenz. Diese Sprache richtig beherrscht ist die Grundlage zur Erlernung der weiteren Sprachen.

    FALSO!!! FALSO!!! FALSO!!!

    Poi spiegherò bene (MOLTO BENE) perché.

  5. Dummi avatar
    Dummi

    Eine Frage: ladinische Kinder werden in einer zweisprachigen, deutsch-italienischen Schule erzogen. Sagt mal, wie kommt es denn eigentlich, dass nur ca. 5% der Ladiner gutes Deutsch und gutes Italienisch erlernen? Fehlt die zweisprachige Erziehung völlig ab???

  6. Susanne avatar
    Susanne

    Könnte es nicht so sein, dass das Sprachverhalten nicht konsequent ist? Dass die Verständigung vorrangig ist, deren Qualität – was Form und Aussdrucksstärke betrifft – jedoch vernachlässigt wird?

    Deutschsüdtiroler Kinder werden zumeist in einem einsprachig deutschen Elterhaus und in der deutschsprachigen Schule erzogen und ausgebildet. Wie kommt es dann, dass nur sehr wenige Deutschsüdtiroler gutes Deutsch beherrschen? Versagt hier die Erziehung also auch?

  7. Dummi avatar
    Dummi

    Wird im Elternhaus Dialekt oder Hochdeutsch gesprochen?
    Wie gut spricht a waschechta Bayer hochdeutsch?

  8. Georg avatar

    Liebe Susanne, lieber Etranger,
    diese Diskussion halte ich in unserem Lande für sehr wichtig, denn gerade hier werden oft viele (fast irreparable) Schäden an Kindern verursacht. Eine zweisprachige Erziehung falsch gemacht, kann für das Kind fatale Folgen haben. Beispiele dafür haben wir in Südtirol genug. An dieser Stelle bemerkt auch zu viele vernachlässigte, einsprachige Erziehungen….

    Sprache ist nicht alleine Kommunikation. Sprache hat Energie. Sprache beeinflusst die Denkweise. Sprache schafft gedankliche Ordnung. Sprache enthält Logik.

    Leider habe ich den Artikel von Sprachwissenschaftlern nicht mehr verfügbar auf den meine Ausführungen basieren. In diesem wird darauf hingewiesen, dass mehrsprachige Erziehung in Ordnung sei, aber mit den entsprechenden Regeln. Primär empfehlen diese Wissenschaftler, dass das Kind in seiner (selbst gewählten) dominanten Sprache eine fundierte Früherziehung erhalten soll. In dieser Sprache denkt es nämlich und lernt auch zu fühlen. Die Logik der anderen Sprachen baut auf diese erste, dominante Sprache auf. Die andere Sprache kann nebenher natürlich auch erlernt werden. Mit einer guten Beherrschung seiner dominanten Sprache tut sich das Kind leichter weitere Sprachen zu erlernen. So gibt es dann z. B. auch gute Schriftsteller die in anderen Sprachen als ihrer Muttersprache hervorragend schreiben und sich ausdrücken können.

    Zwei Dinge sind in der Früherziehung zu trennen: die eigene Ideologie und das Wunschdenken einerseits und die beste pädagogische Entwicklung des Kindes andererseits.

  9. Susanne avatar
    Susanne

    Na eben.

  10. Susanne avatar
    Susanne

    Mein “Na eben” richtete sich an Dummi (kannst du dir keinen hübscheren Nick besorgen?), der Kommentar von Georg war noch nicht freigegeben.

  11. Georg avatar

    Was wir brauchen ist ein “Ratgeber für mehrsprachige Erziehung”, erstellt von Sprachwissenschaftlern und Pädagogen. Das wäre eine Aufgabe für die Landesregierung

  12. Susanne avatar
    Susanne

    Ich weiß, ich komme immer mit meiner Tochter. Da ich sie jedoch für ein normales Mädchen halte, finde ich ihre Reaktionen und ihr Verhalten sehr aufschlussreich.

    Ich kann mich daran erinnern, dass mein Universitätsprofessor (Herr E. Banfi) immer davon sprach, dass man das Einmaleins bzw. die Grundrechenarten immer in der Sprache ausführt, in welcher man sie erlernt hat. Das stimmt bei mir: Ich übersetze die Zahlen eigentlich immer bzw. ich verbildliche sie mir.

    Nun, meine Tochter hat Rechnen in der deutschen Schule gelernt. Ihr Vater ist Mathematiklehrer und ich hatte ihm eingebläut, ja nicht auf Italienisch das Einmaleins oder andere Rechnungsarten abzufragen. Er hat sich brav daran gehalten, da er sowieso der Meinung ist, man solle nicht in die Didaktik pfuschen. (Ich habe mich weniger daran gehalten und hab mir deshalb auch einiges anhören müssen, als ich ihr z.B. sagte, dass man bei der Multiplikation mit der Zehn einfach nur eine Null anzuhängen brauche.)

    Nun, als meine Tochter das ganze Einmaleins beherrschte, wollte sie geprüft werden, vor allem von ihrem Vater. Ich erwartete mir Unsicherheit, Verzögerungen – aber nein, die Antworten kamen wie geschossen aus ihrem Munde. Leider habe ich kein Ton-Dokument davon.

  13. Jànus avatar
    Jànus

    Vom Dummi zum Janus! Ich teile grundsätzlich die Ansichten, welche Georg aufstellt! @Georg: hast du vielleicht noch eine Ahnung, wer die besagten Sprachwissenschaftler sind?
    Gruß, Jà nus

  14. Jànus avatar
    Jànus

    Susanne, mein Beispiel von den Ladinern sollte sich in erster Linie nicht auf zweisprachige Erziehung im Elternhaus beziehen, sondern auf die zweisprachige Erziehung an den Schulen, welche neuerlich im Gespräch ist. Gewisse Kreise rechnen sich dadurch bessere Fremdsprachenkenntnisse bei Kindern, welche aus einsprachigen Elternhäusern kommen, aus. Meiner Meinung nach ist dies aber nicht zielführend, da für viele Kinder eben sogar Hochdeutsch eine Art Fremdsprache darstellt und das Beispiel der Ladiner beweist, dass zweisprachige Schulen nicht das sind, was sie versprechen!

  15. Georg avatar

    @ Janus
    Es ist schon einige Monate her. Ich kann mich nur an den Inhalt gut erinnern..

  16. Étranger avatar
    Étranger

    Ripropongo in questo contesto un articolo che scrissi quest’estate, al margine di un convegno sul “multilinguismo” che si è tenuto all’Eurac:

    L’eresia del plurilinguismo (di Gabriele Di Luca)

    “L’Europa si costruisce”. Con questa frase, ad un tempo laconica e programmatica, il grande storico francese Jacques Le Goff avviò qualche anno fa la compilazione di una importante collana di libri dedicata all’intreccio di vicende e concetti che hanno lentamente plasmato la fisionomia europea nel corso dei secoli. ”Nella sua tensione verso l’unità  – scriveva ancora – il continente ha vissuto discordie, conflitti, divisioni, contraddizioni interne. Ma l’impegno nell’impresa europea deve compiersi nella conoscenza del passato tutto intero e nella prospettiva dell’avvenire”. Proseguendo idealmente in questo impegno, stavolta mediante una riflessione complessiva sul ruolo strategico che nel processo di costruzione indicato può e deve assumere la comunicazione e l’identità  linguistica, all’Eurac di Bolzano si apre oggi un importante e articolato convegno sul ”Plurilinguismo in Europa”. Il convegno conclude il progetto ”Language Bridges” (una collaborazione tra diverse istituzioni e centri di ricerca ritagliata all’interno di una più vasta iniziativa comunitaria sulla cooperazione transfrontaliera) e rappresenta un’occasione per ascoltare esperti di linguistica e di didattica delle lingue su un argomento che fra l’altro investe direttamente anche gli interessi vitali della nostra provincia.

    Gran parte degli interventi del convegno verterà  infatti proprio sui contesti ”di confine”. Questi sono luoghi privilegiati, nei quali l’erosione del principio del monolinguismo legato ad uno stato-nazione si consuma all’interno degli spazi scaturiti dall’intersezione di zone d’influenza culturale e linguistica diverse. Si tratta dunque di laboratori nei quali prefigurare le dinamiche che possono avvenire su scala più ampia. Trasponendo al caso specifico la terminologia dei grandi concili ecumenici (nei quali era in gioco la definizione e l’interpretazione ortodossa della dottrina della Chiesa), si potrebbe in un certo senso dire che, rispetto all’ideologia della madrelingua e dello stato-nazione, la pratica del plurilinguismo ha rappresentato sempre una spina nel fianco, un’insidiosa eresia da estirpare con ogni mezzo (a cominciare da quelli offerti con insospettabile ed efficace violenza da una pedagogia funzionale all’assimilazione delle minoranze o alla decimazione dei dialetti). Nella sua versione più drastica, nelle sue pieghe più cruente, questa ideologia si è impegnata ad escludere dal recinto di una comunità  rigorosamente definita di parlanti ogni ”estraneo”, ogni ”contrabbandiere” di lingue che, non attingendo alla sorgente dell’unica fonte etnica riconosciuta, non si uniformasse all’uso linguistico della maggioranza.

    Allargando nuovamente l’angolo visuale, considerando cioè i grandi flussi migratori, la moltiplicazione degli scambi economici e culturali, la rivoluzione degli stili di pensiero immanenti all’utilizzo delle nuove tecnologie, osserviamo come questi fenomeni abbiano da tempo messo in crisi il modello di riferimento appena descritto. Anche in contesti lontani dalle frontiere che separano i diversi paesi e i continenti, il contatto con gli ”altri” si è moltiplicato in un modo impensabile solo fino a pochi anni fa. È come se una deriva complessiva scompigliasse i tratti distintivi di ciò che una volta sembrava indubitabile e familiare, rendendo adesso il volto degli individui simile ad una maschera che si riflette su una superficie d’acqua. Eppure, per imparare a riconoscere quel volto non serve illudersi di poter resuscitarne da qualche parte un’impronta più stabile, magari scovata nel terreno di una cultura immodificabile e univocamente descrivibile. Torna invece buona quell’”eresia” della quale abbiamo detto. Essa ci aiuta ad affrontare la sfida lanciataci dalla liquefazione dei confini e dei perimetri consueti. L’apprendimento delle lingue, il loro studio, la cura e la traduzione delle differenti versioni del mondo alle quali esse ci aprono, rappresentano certamente il modo migliore per farlo.

  17. Jànus avatar
    Jànus

    Plurilinguismo??? Schöne Theorie, welche leider an der Praxis scheitert. Vielmehr ist durch einen zweisprachigen Unterricht eine doppelte Halbsprachigkeit das Resultat! Es gibt viel zu viele Fälle an der Sprachgrenze, wo zweisprachig erzogene Kinder bzw. Kinder aus italienischen Elternhäusern, welche die deutsche Schule besucht haben, heute als Erwachsene weder die eine, noch die andere Sprache beherrschen. Das ist die Realität und es ist schon gut und recht, wenn man diese verweigert, um sich auf irgendwelche Theorien zu beziehen! Aber ein Blick auf jene wenigen Gemeinden und Städte, welche effektiv zweisprachig sind genügt, um einen Blickwechsel zu erzielen! Denn dort klappt die Zweisprachigkeit viel zu oft nicht und besteht in einer doppelten Teilsprachigkeit! Wenn man den Versuch zweisprachiger Schulen im Ahrntal versucht, dann ist das eine Sache: dort besteht keine Gefahr, dass die Kinder nicht die Muttersprache beherrschen. Aber wenn man dies in Neumarkt versucht, dann entsteht das, was umgangssprachlich als “mezz per sort” bezeichnet wird! Immer der Realität ins Auge schauen!

  18. Étranger avatar
    Étranger

    “Wenn man den Versuch zweisprachiger Schulen im Ahrntal versucht, dann ist das eine Sache: dort besteht keine Gefahr, dass die Kinder nicht die Muttersprache beherrschen. Aber wenn man dies in Neumarkt versucht, dann entsteht das, was umgangssprachlich als ”mezz per sort” bezeichnet wird!”

    Appunto. Il plurilinguismo è una realtà  estremamente differenziata e deve essere coltivato mediante modelli pedagogici differenziati. In ogni caso la povertà  linguistica che è possibile osservare non è mai soltanto un prodotto di una educazione plurilingue, bensì risulta da un complesso intreccio di cause, non ultima quella di una scarsa valorizzazione del plurilinguismo in quanto obiettivo da raggiungere in modo armonico e riflessivo.

  19. Jànus avatar
    Jànus

    Ich schließe mich in diesem Falle ganz der Meinung von Georg an, wenn er sagt: “Was wir brauchen ist ein Ratgeber für mehrsprachige Erziehung, erstellt von Sprachwissenschaftlern und Pädagogen. Das wäre eine Aufgabe für die Landesregierung”

    Es müssen Konzepte zur besseren Fremdsprachenkenntnis erarbeitet werden, wobei vor allem auf die äußeren Umstände, das Milieu (soziales, kulturelles), in welchem sich de Kinder befinden, aber auch die Lernfähigkeit der Kinder eingegangen wird. Dazu ist Flexibilität gefragt, die Fähigkeit je nach Bedarf Marschrichtung zu ändern bzw. Korrekturen vorzunehmen und die Identität und das entsprechende Recht darauf der Kinder zu respektieren. Im Unterland ist in erster Linie eine Muttersprachoffensive gefragt, wenn man sich den schlechten Umgang mit dieser ansieht, im Pustertal oder Sarntal hingegen eine Fremdsprachenoffensive! Wir müssen global denken und regional handeln: der globale Kontext besteht darin, in einerm vereinigenden Europa die Sprachenkenntnisse zu verbessern, der regionale Aspekt darin, die Identität zu wahren und auf regionale Sonderfälle einzugehen (etwa die Sprachvermischung an der Sprachrenze)!

  20. Susanne avatar
    Susanne

    Entschuldigt, aber ich möchte etwas Ordnung in die Terminologie bringen.
    Einsprachigkeit gibt es nicht. Auch nicht in Südtirol. Denn jeder Deutschsüdtiroler kommt spätestens mit der Einschulung mit der Standardsprache/Dachsprache in Kontakt, meistens geschieht dies schon früher mittels Fernsehen oder Tourismus (man merkt dies besonders am “hochgehen/hochfahren”, welches umgangssprachliches Deutsch, aber kein Hochdeutsch ist, denn da hieße es “hinaufgehen/hinauffahren” bzw. in der mündlichen – etwas weniger formellenen Sprache – “raufgehen/rauffahren”).

    Es hängt immer wieder vom Stellenwert ab, den die Sprache bzw. Sprachen beim Einzelnen besitzen. Eine Sprache sprechen ist nie endlich, d.h. man hat nie ausgelernt, sondern es ist eine lebenslange Übung.

    Ein Kleinkind kann auch vier, fünf Sprachen gleichzeitig erlernen, vorausgesetzt, man beachtet einige grundlegende Regeln (dies kann “une personne, une langue” sein, aber auch “ein Zimmer, eine Sprache” oder “eine Situation, eine Sprache”), damit keine ‘Halbsprachigkeit’ entsteht.. Dass dann eine Sprache besser beherrscht oder bevorzugt wird, ist ganz natürlich.

    Es gibt immer Ausnahmesituationen. Ich habe z.B gerade eine Schülerin dazubekommen, die aus Bangladesch stammt. Ihre starke Sprache (man kann auch ‘Muttersprache’ oder ‘Erstsprache’ lesen) ist Bengali, sie beherrscht leidlich Englisch. Da es sich um eine italienische Mittelschule handelt, steht natürlich das Erlernen des Italienischen an erster Stelle. Als Zweitsprachlehrerin wäre es natürlich meine Aufgabe, ihr auch Deutsch beizubringen. Ich halte mich jedoch zurück, nicht, weil das Mädchen nicht im Stande wäre, auch die deutsche Sprache zu erlernen, sondern eher, weil sie psychisch überfordert wäre: Sie kommt direkt aus Bangladesch, hat also noch keinen langen Migrationshintergrund; die Eingewöhnung und Integration ist vorrangig.

  21. Étranger avatar
    Étranger

    ”Was wir brauchen ist ein Ratgeber für mehrsprachige Erziehung, erstellt von Sprachwissenschaftlern und Pädagogen. Das wäre eine Aufgabe für die Landesregierung”.

    Fino adesso praticamente ogni questione di politica linguistica e culturale è stata condizionata dal governo della Provincia (come quasi tutto il resto, evidentemente). Io dico invece che sarebbe ora che la Provincia cominciasse a fare qualche bel passo INDIETRO, lasciando che gli esperti, anche nel mondo della scuola, svolgano quelle riforme che è necessario svolgere. Ciò ovviamente non significa che il Sudtirolo deve trasformarsi in un laboratorio linguistico in mano a dei “tecnocrati”, ma significa molto più banalmente rompere con l’idea che temi sensibili come l’educazione linguistica debbano essere costantemente filtrati dal discorso politico.

    Altra cosa centrale è quella di smetterla di ragionare in termini di “gruppi linguistici” (Voksgruppen) e di puntare invece qualche carta in più sugli individui (singoli) che hanno esigenze diverse, storie diverse e che soltanto al prezzo di una violenta astrazione possono essere considerati come dei meri “portatori” di identità  collettive.

  22. Susanne avatar
    Susanne

    Jà nus,

    “Es müssen Konzepte zur besseren Fremdsprachenkenntnis erarbeitet werden, wobei vor allem auf die äußeren Umstände, das Milieu (soziales, kulturelles), in welchem sich de Kinder befinden, aber auch die Lernfähigkeit der Kinder eingegangen wird. Dazu ist Flexibilität gefragt, die Fähigkeit je nach Bedarf Marschrichtung zu ändern bzw. Korrekturen vorzunehmen und die Identität und das entsprechende Recht darauf der Kinder zu respektieren.”

    Bist du dir eigentlich im Klaren darüber, dass es im Schulbereich KEIN Geld dafür gibt? Dass sich die Lehrer nicht nur zwei-, sondern auch drei- und mehrteilen müssen?

    Die bengalische Schülerin, von der ich vorher gesprochen habe, ist erst seit Anfang Dezember in Italien und in unserer Klasse. Sie bekommt ein-, zweimal pro Woche (bei 32 Unterrichtsstunden!) Individualunterricht von der Kulturvermittlerin. Meine Italienischkollegin zwackt sich Zeit von den Förderstunden ab, das geht natürlich wieder auf das Konto der Förderschüler. Bereits im Förderunterricht werden schons seit Jahren Abstriche gemacht, so dass ein geistig zurückgebliebenes Kind nur fünf bis acht Förderstunden (bei 32 Unterrichtsstunden!) durch Lehrer erhält; damit es wenigstens eine über alle Schulstunden reichende Hilfe durch Assistenten bekommt, muss es schwerst behindert sein, entweder körperlich oder geistig oder beides.

  23. Étranger avatar
    Étranger

    OK. Mi interessa molto questa lunga pappardella fayerabendiana, la leggerò con calma.

    Per quanto riguarda la tua affermazione iniziale: “ich bin doch schon der Meinung, dass die Politik – also der Souverän – ein Wörtchen mitzureden haben muss, wenn es um die Erziehung geht. Deinen »Experten« kann ich reichlich wenig abgewinnen, weil jeder Experte gleichzeitig seine subjektive Meinung vertritt”. Fino a prova contraria anche i politici sono esseri umani che esprimono “opinioni personali”. Alcuni di loro, poi, esprimono opinioni personali che essi ricevono preconfezionate da alcuni esperti (tipo la relazione tra Ferrari e Weisgerber, hai presente?). L’unica differenza è che gli uomini politici vengono legittimati dal voto popolare, gli esperti no. Ovviamente io non mi oppongo al sistema democratico in sé e per sé (l’ho detto prima, non auspicando la nascita di un laboratorio di gestito da tecnocrati), ma sono consapevole anche dei rischi che si nascondono nella manipolazione del consenso (e qui in ST ne sappiamo qualcosa).

  24. pérvasion avatar

    Genau darum geht es im Feyerabend’schen Textausschnitt, den du hoffentlich liest, weil ich ihn nicht etwa kopiert und eingefügt sondern mühsam abgetippt habe: Du forderst den Vorrang der Experten, doch gerade auch Herr Weisgerber ist ein solcher, und den möchtest du dann ja doch nicht dabei haben. Also triffst du eine bewusste, eine politische Wahl, und diese Wahl muss demokratisch legitimiert sein, denn Wissenschaft ist durch und durch ideologisch.

    Jedes Regime hat noch immer »seine« Wissenschaftler gefunden…

  25. Étranger avatar
    Étranger

    Pé, la pappardella di Feyerabend è sparita!!!

  26. pérvasion avatar

    Mist, ich habe es gerade bemerkt.

  27. pérvasion avatar

    Hier nochmal der Text, diesmal eingescannt:

    [1] [2-3] [4-5] [6]

    aus: Feyerabend, Paul, »Wider den Methodenzwang«, Suhrkamp 1986

  28. alex avatar
    alex

    ciao susanne, complimenti per la rubrica. seguo da un po di tempo questo sito. non ne condivido sempre le idee ma mi piace molto il modo in cui si discute.
    la tua rubrica è molto interessante e spero che la discussione continui con contributi che mi potranno essere di aiuto. io stesso sono cresciuto in una famiglia bilingue (papà  pugliese, mamma pusterese) e leggendo la tua trascrizione mi sono tornati molti ricordi del mio “Abendtisch”. Ho avuto la grandissima fortuna di imparare entrambe le lingue senza accorgermene e mi identifico senza problemi in entrambe le culture. ora mi trovo nella situazione di avere una moglie di origini campane che non parla il tedesco e un figlio di due anni. la situazione attuale è diversa da quella che ho vissuto io: mio papà  parlava pochissimo tedesco e non in famiglia, mentre la mamma ci parlava solo ed esclusivamente in tedesco.
    in casa parliamo ovviamente l’italiano ma con mio figlio cerco di parlare tedesco. non sempre ci riesco, specialmente quando siamo in famiglia ma comunque i risultati già  si vedono: capisce tutto senza problemi anche se poi risponde sempre in italiano, probabilmente per comodità , nonostante conosca già  parecchie singole parole che pronuncia tranquillamente.
    quindi seguirò con molto interesse questa rubrica e sero di trovare utili consigli da chi come te è molto più preparato a riguardo.
    a presto

  29. Susanne avatar
    Susanne

    Ciao Alex,

    non tutti quelli che visitano queste pagine esprimono poi anche un parere, sia esso positivo o negativo. A maggior ragione mi fa piacere il tuo commento e l’interesse mostrato. Grazie davvero.

    Non sono un’esperta, per cui non posso dare pareri scientifici. Ho letto ormai parecchio tempo fa molta letteratura scientifica riguardo ai vari temi della linguistica o meglio sociolinguistica e linguistica applicata. Soprattutto ho fatto l’esperienza di prima mano con mia figlia ed ho avuto modo di vedere metodi di educazione plurilingue a mio avviso discutibili.

    Un consiglio che mi sento davvero di darti: Sii assolutamente coerente nell’uso del tedesco con tuo figlio. Puoi fargli vedere che sai parlare anche altre lingue, ma solo nelle conversazioni con altri interlocutori. Naturalmente non lo devi obbligare ad usare il tedesco con te, insomma non gli devi ordinare “Antworte mir auf Deutsch!”, ma piuttosto fargli capire che comunque non abbandonerai il tedesco con lui. Prova magari a ripetere in tedesco ed in forma interrogativa quanto detto da lui in italiano: “Du möchtest also ein Glas Wasser?”. Inoltre, impietosamente nei confronti di tua moglie (che dovrebbe comunque impararlo), usa il tedesco ogni qualvolta ti rivolgi a tuo figlio.

    Riguardo all’aggiornamento della rubrica: proprio oggi volevo aggiungere una o due cosucce, ma poi mi sono persa dietro ad un programma per la trascrizione del parlato con la traccia audio sincronizzata.

    Come hai potuto constatare, la conversazione pubblicata, come pure le numerose altre che posseggo, data dal 1997. Da allora non ho più registrato conversazioni spontanee, ma intendo farlo di nuovo. Non solo per documentare l’uso della o delle lingue, ma anche per documentare l’atteggiamento verso l’altra lingua ed i parlanti dell’altra lingua.

    Ti saluto cordialmente e mi raccomando: “une personne, une langue” (Grammont).

  30. alex avatar
    alex

    ciao susanne,
    cercherò di essere più preciso, anche se non è sempre facile, specialmente quanto mi fa una domanda tendo sempre a rispondere in italiano. mi succede anche in generale: se qualcuno mi fa una domanda in tedesco gli rispondo in tedesco – senza pensarci troppo. ich werde mich “zomreissn”..;-).
    comunque di vocaboli in tedesco ne conosce tantissimi e li usa “a richiesta, senza obbligo, ma giocando con me. mia mamma ha delle cassette audio di quando eravamo piccoli: “die mammi sagt mond und der babbo sagt luna” e noi a ripetere divertiti. devo dire che funziona bene anche con mio figlio.
    hai qualche lettura da consigliarmi?
    un saluto, alex

  31. Susanne avatar
    Susanne

    @ Alex

    Le mie personali letture su questo tema sono datate. Essendomi infatti fatta e poi vista confermata la mia posizione, non ho più approfondito il tema dell’educazione bi/plurilingue. Ho chiesto quindi aiuto ad à‰tranger, il quale, molto gentilmente ed anche rapidamente, mi ha fornito questo elenco di indirizzi online:

    [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]

    Se vuoi degli approfondimenti scientifici, a parte quelli che troverai sulle pagine succitate, ti consiglio la lettura di Uriel Weinreich. Questo libro, del 1963, richiede qualche infarinatura nella terminologia linguistica, ma rimane, per quanto ne sappia io, un lavoro fondamentale nello studio delle lingue in contatto e confuta le tesi di Weisgerber, secondo il quale bambini bi/plurilingui ne risentono a livello di intelligenza e mettono a rischio generazioni intere.

    Ti cito quindi il libro, nella edizione tedesca (ne esiste senz’altro un’edizione in italiano):
    Uriel Weinreich: Sprachen in Kontakt. Ergebnisse und Probleme der Zweisprachigkeitsforschung. Mit einem Vorwort von A. Martinet. Beck, München 1977

    Spero di aver fatto cosa gradita. Ringraziamenti all’indirizzo di à‰tranger.

  32. alex avatar
    alex

    grazie susanne,
    gentilissima.

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