In der Nacht von Samstag auf den Pfingstsonntag ist vor der ehemaligen Mercanti-Kaserne*, die heute Geflüchteten als Unterkunft dient, eine selbstgebastelte Bombe explodiert. Verletzt wurde niemand. In unmittelbarer Tatortnähe wurde außerdem ein Zettel mit dem Spruch »Refugees not welcome« sowie einem Kelten- und einem Hakenkreuz gefunden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker (beide SVP) reagierten prompt und bezeichneten — genauso wie Bürgermeister Wilfried Trettl im TAZ-Interview — den feigen Einschüchterungsversuch als gegen die Geflüchteten, aber auch gegen die Einheimischen gerichtet, die sich haupt- und ehrenamtlich um die 39 Asylbewerberinnen kümmern.
Wie damals in Vintl formiert sich zivilgesellschaftlicher Widerstand gegen den Anschlag, bald soll eine Solidaritätsveranstaltung stattfinden.
*) Der Namensgeber der Kaserne, Arturo Mercanti, war zunächst Generaldirektor für zivile Luftfahrt in der Regierung Mussolini, ab 1923 Generaldirektor des faschistischen Luftfahrtministeriums und später Freiwilliger im Angriffs- und Eroberungskrieg gegen Abessinien, wo er starb.
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