Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) hat zum heutigen 1. Mai eine Pressemitteilung veröffentlicht, die nachdenklich stimmt. Denn neben der Verbreitung von Eigenlob fällt dem Südtiroler Regierungschef am Tag der Arbeit nichts besseres ein, als ausschließlich den Blickpunkt der Wirtschaft einzunehmen.
Wahlkampf und Eigenlob in Ehren — doch ist es wirklich nötig, die angebliche Vollbeschäftigung mit einer Stigmatisierung der Arbeitslosen zu verknüpfen?
Wer Arbeit sucht, findet sie.
heißt es da unter anderem, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Arbeitslose — darunter noch zuviele Jugendliche — zu faul sind, um sich nach einer Arbeit umzusehen.
Dass zum Beispiel
- die Gehälter hierzulande zum Teil so niedrig sind, dass viele nicht würdevoll davon leben können;
- die Armut trotz steigender Beschäftigung nicht abnimmt;
- es auch hierzulande immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse gibt;
- in Südtirol überdurchschnittlich viele, auch tödliche Arbeitsunfälle verzeichnet werden;
- Frauen nach wie vor deutlich weniger verdienen, als Männer (Gender Paygap);
- die Aushöhlung der Südtiroler Zuständigkeiten bei der Festlegung von Öffnungszeiten die Sonn- und Feiertagsarbeit in die Höhe schnellen lässt
ist dem Landeshauptmann in der Pressemitteilung hingegen keine einzige Silbe wert.
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