Da ist sie wieder, die nationalstaatliche Logik: Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde die Einführung der Identitätskarte im Scheckkartenformat in Südtirol auf Eis gelegt, weil dem Zentralstaat die gleichwertige Unterbringung zweier Sprachen nicht gelingen will. Dann würde noch immer das Ladinische fehlen, dessen Berücksichtigung auf den Ausweisen eigentlich beschlossen schien.
Dass Zweisprachigkeit auch im Scheckkartenformat problemlos möglich ist, beweist die nahe Schweiz: die dortigen Identitätskarten sind sogar fünfsprachig. Mit gleicher Schriftgröße finden die vier Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch Berücksichtigung — und weil den Eidgenossinnen das wieder einmal nicht reichte, wurde auch noch Englisch hinzugefügt.
Dass das hiesige kein Platzproblem ist, wäre damit wohl belegt. Vielmehr wird eine solche Vorlage im Nationalstaat grundsätzlich mit nur einer Staatssprache im Sinn erschaffen und muss dann — gegen die intrinsische ‘Staatslogik’ — umständlich angepasst werden. Das macht dann eben Schwierigkeiten, über die Menschen in einem konstitutiv mehrsprachigen Land wie der Schweiz wohl nur lachen würden.
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