Gerade erst durften wir »dank« Doppelpassdebatte erfahren, wie sehr auf staatlicher Ebene Spitzensportlerinnen noch als »nationales Eigentum« betrachtet werden. Während ‘argentinische’ Fußballer und ‘kanadische’ Eishockeyspielerinnen mit doppelter Staatsbürgerschaft wie selbstverständlich in italienischen Nationalteams spielen, will CONI-Chef Giovanni Malagò nicht zulassen, dass Südtirolerinnen für Österreich antreten. (Hallo Lisa Agerer!)
In Sachen Dummheit und Rückwärtsgewandtheit will Bernhard Zimmerhofer (STF) der nationalen Vereinnahmung wohl um nichts nachstehen — und fordert das Land nun zu gesinnungspolizeilichen Maßnahmen auf. Wer unter Südtirols Spitzensportlerinnen »landesschädigendes« Verhalten an den Tag lege, solle vom Land nicht weiter finanziell unterstützt werden. Verständlich, wenn der Landtagsabgeordnete damit etwa eine ausdrückliche, pauschale Beleidigung Südtirols und/oder seiner Einwohnerinnen verstünde. Zimmerhofer meint jedoch, dass Spitzensportlerinnen, die das Südtirol-Logo am Sportanzug tragen, in Interviews nicht sagen dürfen, dass sie sich als Italienerinnen fühlen oder dass ihr Herz »grün-weiß-rot« schlage.
Das ist nicht nur dumm und kontraproduktiv, sondern vor allem nicht mit einer demokratischen Grundhaltung vereinbar. Athletinnen brauchen mehr Freiheit, nicht noch mehr politische Vereinnahmung.
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