Marieclaire bringt mit einem Kuschelbeitrag die »weibliche Seite« der faschistischen CasaPound in die italienischen Wohnzimmer und trägt somit zur weiteren Normalisierung der rechtsextremistischen Truppe bei. In seinem verharmlosenden Bericht stellt Autor Davide Burchiellaro exemplarisch fünf Frauen der Bewegung vor — worunter sich mit »Licia Cristofoletti« auch eine Boznerin befindet.
Vielmehr dürfte es sich jedoch um Licia Cristofolini handeln, eine Mitarbeiterin des Bozner Mercedes-Autohauses Autoindustriale, die in ihrem öffentlichen Facebookprofil fast ausschließlich Inhalte von CasaPound teilt. »Cristofoletti« gibt laut Burchiellaro an, dass sie von ihren vorwiegend deutschsprachigen Arbeitskolleginnen für ihre politischen Ideen höchstens auf den Arm genommen wird, was ich als Indiz für das Fehlen demokratischer Abwehrkräfte werten würde.
Laut dem Artikel seien die heterogenen Faschistinnen jedenfalls lediglich durch ihre »Liebe zu Italien« geeint. So bringt Burchiellaro denn die rührigen Rechtsextremistinnen vor allem mit Tierschutz, Veganismus, Laizismus, Religionsfreiheit, Offenheit für Homosexualität — aber nicht mit Ausländerfeindlichkeit, Gewalt gegen Andersdenkende und menschenverachtende Positionen — in Verbindung. Ein Meisterwerk.
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