The mayor of Barcelona, Ada Colau (BenC), has sent a letter to 27 fellow mayors — the mayors of the EU member state capitals:
Ada Colau calls for mediation.
Autor:a
ai
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10 responses to “Ada Colau calls for mediation.”
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«I’m no separatist»… wem fällt ein Unterschied zwischen Nichtseparatisten in Südtirol und Ada Colau auf?
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naja, katalonien ist seit langem in einer phase des interethnischen konflikts, die die nichtseparatisten in südtirol nicht heraufbeschwören möchten. sie wollen keine abstimmung, damit keine gräben zwischen italienisch- und deutschsprachigen südtirolern aufgerissen werden. auch weil maßnahmen wie jene der spanischen regierung in italien nicht zu beobachten sind, müssen sie nicht – wie ada colau es muss – für die rechte der minderheit mit so drastischen (und trotzdem besonnenen) mitteln kämpfen. sie wollen auf die spanische eskalation verzichten. gut so…
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bin mir nicht sicher, ob der konflikt tatsächlich so “ethnisch” motiviert ist, wie man uns das in und für südtirol glauben machen will. eine mehrheit der menschen in katalonien gibt kastilisch als muttersprache an. 80% der bevölkerung befürworten das sprachliche immersionsmodell an den schulen (http://www.lavanguardia.com/politica/20121015/54352578982/rechazo-generalizado-espanolizacion-wert.html). nur weil wir hier in südtirol glauben, jedem konflikt eine ethnische komponente angedeihen lassen zu müssen, weil wir so sehr im nationalen denken verhaftet sind, heißt das nicht, dass das anderswo notwendigerweise auch so sein muss.
wobei ich den aspekt des “ethnischen” für katalonien nicht negieren möchte, aber es stellt sich mir doch schon ein wenig anders dar. -
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hm, ich glaube nicht ob eine angabe zur muttersprache uns sagt, wie viele eine katalanische Identität besitzen. bei uns funktioniert das noch einigermaßen, aber im baskenland etwa nicht – die baskischsprechenden sind viel weniger als jene, die sich – ethnisch, denn was ist ‘ethnisch’ anderes als eine frage der identität – tatsächlich als basken verstehen. deswegen, dass ich den konflikt dort ethnisiere, glaube ich eher nicht. aber es gibt natürlich auch dezidiert nichtnationalistische vertreter der nationalen sache in katalonien und die situation ist komplex. vielleicht unterscheiden unsere perspektiven sich hier auch gar nicht so sehr… was ich aber schon anders sehe: wenn man eine starke minderheit im land hat, die mit einer abspaltung nur schwer zurande käme, löst man mit einer abstimmung probleme, die nur neue entstehen lassen. separatismus ist in diesem sinne nicht der höhepunkt demokratischer politik, sondern eher ihr grobschlächtigstes mittel.
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ich gebe dir recht, dass die angelegenheit sehr komplex ist. und daher glaube ich nicht, dass sie sich so einfach auf einen “ethnischen” konflikt reduzieren lässt – weder in katalonien noch bei uns. dazu sind die identitätsstrukturen zu manigfaltig. zudem wäre im falle einer abstimmung das abstimmungsverhalten innerhalb der einzelnen gruppen im lande niemals homogen (männer vs. frauen, alte vs. junge, italienisch vs. deutsch vs. ladinischsprachige, pflichtschulabsolventen vs. hochschulabsolventen, arbeiter vs. unternehmer usw. usw.). in all diesen gruppen würden sich menschen finden, die für und die gegen die unabhängigkeit wären. und vor allem wenn wir als modell einen staat propagieren würden, der sich gegenüber all diesen merkmalen neutral verhält, dann gäbe es ja keine minderheiten. so wie niemand auf die idee kommt, bei einer abstimmung zu sagen: “die weniger gebildeten sind über die hochgebildeten drübergefahren”. grobschlächtig wäre das mittel nur, wenn man dem merkmal “ethnie” übergeordnete bedeutung beimessen würde – was dann nationalismus wäre. die frage ist, ob wir auf nationalistische befindlichkeiten so sehr rücksicht nehmen und dafür ein progressives und einschließendes gesellschaftsmodell, das den “demos” in den mittelpunkt rückt, hintanstellen müssen.
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Ein postethnisches, postnationales Projekt! Ich denke, ein solches könnte ich mittragen. Sicher auch Sie, Herr Knoflach. Aber ob dieser reine Geist auch nur die Wunden der Trennungsauseinandersetzung überstehen würde? Abgesehen von all jenen, denen diese Perspektive von vornherein nichts bedeutet…
Und müsste das inklusive, gemeinschaftliche Projekt nicht bei der Inklusion und der Gemeinschaft – als Grundvoraussetzung – beginnen statt bei der Abstimmung als a priori gegebenem Ziel? Wird dieses Ziel sonst nicht die Gemeinschaft spalten?PS. Ich sehe grad die Bilder aus Katalonien. Wahnsinn…
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Wenn wir davon ausgehen, dass der Einsatz für eine Abstimmung eine (spanische) »Eskalation« verursacht und wenn wir das schlucken, ist das nicht wirklich meine Vorstellung von Demokratie.
Und: Ada Colau setzt sich für keine Rechte der Minderheit ein, sondern für die Rechte aller…
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ich habe mich unklar ausgedrückt. die eskalation durch die regierung scheint mir dumm und nicht legitim – und damit nichts, das einen von guten gründen und einem gerechteren anliegen abbringen sollte, nichts was wir also “schlucken” müssen.
die eskalation, die ich nicht riskieren möchte, ist jene, die der separatismus in einer bevölkerung anheizt und sie dabei zerreist.
der katalanischen regierung scheint ihr einseitiges vorgehen völlig angemessen, dem PP seine eiserne hand ebenso. die eskalation ist hier also schon lange passiert, man merkt es am selbstverständnis der handelnden, und sie umfasst mehr als nur das bündel an maßnahmen, das die madrider regierung in den letzten tagen gesetzt hat.(bezüglich ada colau: sie setzt sich für die rechte aller ein, ja, aber nicht für das recht auf die abstimmung, sondern für das recht auf freiheit von “repressiven maßnahmen”, wie sie es nennt, und die treffen in der praxis gerade politische vertreter der katalanischen minderheit.)
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Oder sie treffen in der Praxis gerade diejenigen, die abstimmen möchten. Ada Colau möchte (und wird) übrigens auch abstimmen.
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Ich würde auch abstimmen wollen, ich will ja Einfluss nehmen. Zugleich würde ich bevorzugen, dass man diese Abstimmung mir und meiner Gesellschaft gar nicht erst aufzwingt – zumindest unter gegebenen Bedingungen.
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