Angesichts der immer unverhohleneren Drohgebärden der rechten Madrider Zentralregierung gegen das Selbstbestimmungsreferendum in Katalonien und insbesondere des peinlich-besorgniserregenden Schweigens aus Brüssel frage ich mich, wo die Stellungnahmen und Solidaritätsbekundungen des offiziellen und politischen Südtirol bleiben. Es wäre höchst an der Zeit — wenn schon nicht anderweitig unterstützend tätig zu werden — klar aufzuzeigen, dass es in Europa keinen einheitlichen Block der Apathie oder gar der Unterstützung für un- und antidemokratische Repressionsmaßnahmen gibt. Das wäre jetzt von äußerster Wichtigkeit, um möglichst zu verhindern, dass in Katalonien das staatliche Gewaltmonopol gegen einen friedlich-demokratischen Wunsch der eigenen Bevölkerung missbraucht wird. Europa steht hier möglicherweise am Scheideweg zwischen unrühmlicher Rückkehr ins 20. Jahrhundert und Umbau im Sinne der Regionalisierung, Demokratisierung und Bürgerinnennähe.
Erwartungen hätte ich insbeondere an diejenigen, die Unteilbarkeitsklauseln für undemokratisch halten, wie zum Beispiel unser Landeshauptmann. Oder ist Demokratie nur noch optional?
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