Repression scheint die einzige Antwort zu sein, die der spanischen Regierung (schon seit Jahren) einfällt, um auf einen breiten Wunsch der katalanischen Bevölkerung nach Selbstbestimmung zu reagieren. Viel hat sich seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ja nicht geändert, wenn — wie jetzt in der Umgebung von Tarragona geschehen — die Guardia Civil gezielt Mitarbeiterinnen einer größeren Druckerei abpasst, um nach einem Schichtwechsel deren Privatfahrzeuge nach Druckerzeugnissen zu durchsuchen, die mit dem Referendum in Verbindung stehen könnten.
Inzwischen drang die paramilitärisch ausgerichtete Guardia Civil auch in das Innere der Druckerei vor, wo sie nach stundenlanger Suche Unterlagen und Computer beschlagnahmte. Wer dachte, dass solch repressive Vorgehensweisen heute — anders als vor 80 Jahren — durch UNO, Menschenrechtspakte oder die EU verhindert würden, wird gerade unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Gerade die EU glänzt durch Schweigen und die absolute Unfähigkeit, Spanien auf politische Antworten einzuschwören — wenn sich schon niemand an die Schaffung klarer Scheidungsregeln heranwagt. Für die kommenden Tage und Wochen lässt dies leider nichts Gutes erahnen.
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