Am 10. Dezember 2017 wird nach jahrelangen Bauverzögerungen auch der lombardische Teil der Ferrovia Mendrisio Varese (FMV) in Betrieb gehen, die dann den Tessiner Bezirkshauptort Mendrisio grenzüberschreitend mit der lombardischen Provinzhauptstadt Varese verbindet. Laut Fahrplan 2018 sind täglich 34 umstiegsfreie Fahrten mit Tagesrandverbindungen um 5.33 und 23.33 Uhr vorgesehen.
Zum Vergleich: In der Euregio Tirol — die schönste und beste überhaupt — gibt es täglich sage und schreibe vier umstiegsfreie Regionalzüge. Weil wir das Glück haben, an einer der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Achsen zu liegen, gesellen sich dazu noch zehn umstiegsfreie, aber zuschlagspflichtige Eurocitys. Das ergibt zusammen nicht ganz halb soviele Verbindungen, wie sie allein die FMV zwischen Tessin und Lombardei gewährleisten wird.
Dazu gesellen sich aber noch die bestehenden TILOs (Treni Regionali Ticino Lombardia), die unter anderem auf der Hauptstrecke zwischen Bellinzona und Mailand bereits grenzüberschreitende Verbindungen sicherstellen. Und dies, obschon die Schweiz nicht zur EU gehört — und nicht selten mit Isolationismus assoziiert wird.
Über das Versagen unserer Euregio und den enormen Aufholbedarf können da nicht einmal schöne Logos auf Südtiroler Zügen hinwegtäuschen.
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