Nach den Anschlägen in Barcelona und Cambrils sind in Katalonien einige interessante Dinge passiert, die mir hier erwähnenswert scheinen. Nicht nur, dass der katalanische Präsident Puigdemont und die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, den inzwischen üblichen Durchhalteparolen ausdrücklich hinzufügen wollten, dass Katalonien und Barcelona weiterhin Einwanderungsland bleiben werden.
Darüberhinaus scheint zum Beispiel auch der Umgang mit medialer Sensationsgeilheit anders zu sein: Zahlreiche Gemeinden des Landes kündigten über die sozialen Medien an, Abonnements von Zeitungen, die heute allzu krude Bilder der Anschläge und Opfer veröffentlicht hatten, aus Protest kündigen zu wollen. Die Rede war insbesondere von La Vanguardia, El Periodico und El Mundo. Zeitungshändlerinnen sowie die katalanische Supermarktkette Caprabo weigerten sich, genannte Blätter zu verkaufen und verzichteten lieber auf Teile ihrer Einnahmen. Zudem teilte das Departement für Arbeit und Soziales über die Generaldirektion für Kinder- und Jugendschutz der katalanischen Regierung mit, dass es im Sinne von Artikel 16 der UN-Kinderrechtskonvention die (bereits erfolgte oder künftige) Veröffentlichung von Bildern, die tote und verletzte Kinder zeigen, ausnahmslos gerichtlich verfolgen werde.
Der katalanische Innenminister Joaquim Forn lehnte es derweil ab, die von Madrid vorgeschlagene Unterstützung der katalanischen Landespolizei (Mossos d’Esquadra) durch das Heer in Betracht zu ziehen — eine Maßnahme, die er als nutzlos bezeichnete.
Nicht zuletzt isolierten und vertrieben Teilnehmerinnen einer Gedenkveranstaltung im Zentrum von Barcelona rechtsextreme Trittbrettfahrer der Bewegung Plataforma per Catalunya. Stattdessen boten sich mit dem Hashtag #yoteacompaño spontan Hunderte an, Musliminnen zu treffen und zu begleiten, um sie vor etwaigen Repressalien zu beschützen.
Cëla enghe: 01
Scrì na resposta