Gibt es vor der eigenen Tür nicht genug zu kehren?
Wir legen uns durchaus mit der deutschen Bundesregierung an, auch mit der bayerischen Staatsregierung oder – in selteneren Fällen – der Stadt München. Aber wir haben auch schon Flyer auf Polnisch herausgegeben. Oder im Falle eines geplanten Atomkraftwerks einen Server der ungarischen Regierung zum Einsturz gebracht, mit einer Mail-Flut aus Deutschland. Damals ist ein Gesandter der ungarischen Regierung und der Universität Budapest extra nach München gefahren, um sich mit uns zu streiten. Aber: Wir haben geringen Respekt vor nationalen Grenzen.
Karl Bär vom Umweltinstitut München im Salto–Interview über die Aktion »Pestizidtirol«
Was auch immer man von den Methoden der Umweltbewegten halten mag
- ist eine Diskussion über den massiven Einsatz von Pestiziden in der Südtiroler Landwirtschaft sowie dessen Kompatibilität mit Tourismus und Lebensqualität der einheimischen Wohnbevölkerung wohl längst überfällig;
- sollten wir imstande sein, zwischen der Provokation und deren Substanz zu unterscheiden;
- ist es ein Armutszeugnis, dass in diesem Kontext viele nur noch pauschalisierend zwischen Südtirolerinnen und Nichtsüdtirolerinnen unterscheiden können, wobei letztere angeblich nicht mitspracheberechtigt sein sollen — denn somit wird ausgeblendet, dass es in München bzw. in Deutschland nicht nur eine unförmige Masse an Piefkes gibt, sondern zum Beispiel Umweltschützerinnen, die nicht am Dieselskandal schuld sind, den man ihnen nun unter die Nase reibt;
- sollten wir bedenken, dass Menschen aus anderen Ländern nach Südtirol reisen und wir sie dann auch nicht mit dem Hinweis zurückschicken, sie sollen doch lieber vor ihrer eigenen Haustür urlauben.
Ich selbst habe mich an einer Sammelklage gegen VW beteiligt, ohne vorher nachweisen müssen, dass Fiat die Abgaswerte seiner Fahrzeuge nicht ebenfalls manipuliert hat.
Cëla enghe: 01
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