Gastbeitrag von Walter Kircher, Brixen
Das Feld der öffentlichen Wahrnehmung und Interessenahme zum Thema Ortsnamen sollte nicht (gewissen) Politikern allein überlassen werden! Es ist legitim, dass sich Politiker um italianisierte Namensformen von Südtiroler Almen sorgen, und bevor die Ortsnamen in Südtirol auch noch ins Englische übersetzt werden, möge man doch den historischen Ortsnamen (deutsch und ladinisch) endlich amtliche Geltung verleihen! — Zudem geht es auch darum, der Wahrhaftigkeit zu entsprechen!
Dass dies nicht der Fall ist, folgendes praktisches und nachvollziehbares Beispiel: Ein Gast in Bozen oder München möchte übers Penser Joch und in Aberstückl die Mittagseinkehr halten. Er bedient sich des Routenplaners im Netz, z.B. https://maps.adac.de/, und muss dann feststellen, Aberstückl (eine Pfarrei sowie Fraktion der Gemeinde Sarntal) ist unbekannt! Hier müsste man nun den “offiziellen” Ortsnamen kennen — richtig, Sonvigo!! …an der Penser-Joch-Straße, genau zwischen “Villa” und “Riobianco”!
Zu “verdanken” ist dies eben der Tatsache, dass hierzulande amtlich (!) immer noch der Ortsnamenzustand wie zu Mussolinis Zeiten herrscht, im Jahre 2016, im 73. Jahr nach der “era fascista”, mitten in Europa, im dreisprachigen Südtirol, als Provinz der Kulturnation Italien!
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