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Schlimmste Erfindung der Politik?

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war vor wenigen Tagen Gastredner beim Tiroltag in Alpbach. Indem er dort die Landeshauptleute der Europaregion als »Landesobermuftis« verunglimpfte, zeigte er wenig Respekt für die subsidiären Strukturen in der EU und deren gewählte Repräsentanten.

Darüberhinaus behauptete Juncker in seiner Rede, Grenzen seien die schlimmste Erfindung, die Politiker je gemacht hätten. Er hatte dabei wohl die europäischen Binnengrenzen, die drohende Schließung der »Unrechtsgrenze« am Brenner und die mangelnde europäische Zusammenarbeit in der Flüchtlingsfrage vor Augen.

Alles gut? Nach meinem Dafürhalten kann man seine Aussage so nicht stehenlassen. Nicht nur, weil wir territoriale Verwaltungsgrenzen immer brauchen werden, um den Kontinent nicht zu einem zentralistisch regierten (bzw. unregierbaren) Moloch verkommen zu lassen. Das ist banal.

Doch auch die Asylsuchenden — denen die Grenzüberschreitung unnötig erschwert wird — kommen nicht etwa trotz, sondern wegen der Grenzen. Auf der einen Seite der Grenze fühlen sich diese Menschen unsicher und verfolgt, weshalb sie auf der anderen Seite Schutz suchen.

Unser Ziel wird es also nicht sein können, Grenzen abzuschaffen, sondern ihre negativen Eigenschaften zu vermindern und die positiven aufrechtzuerhalten und zu stärken. Wichtig wäre hierfür natürlich auch, dass Grenzziehungen nach demokratischen Grundsätzen und nicht nach dem Gesetz des Stärkeren erfolgen.

Cëla enghe: 01 02 03 04



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Comentârs

9 responses to “Schlimmste Erfindung der Politik?”

  1. G.P. avatar
    G.P.

    Juncker, einer der führenden Köpfe Europas, ist schon lange nicht mehr tragbar; vor allem auch, wenn man bedenkt, dass er Alkoholprobleme hat. Kann sich Europa einen solchen Mann an der Spitze (noch lange) leisten?

  2. louol avatar
    louol

    Juncker ist einer der Gründe, warum Europa so schlecht dasteht. Er ist die gelebte “Entfremdung” gegenüber den Europäischen Institutionen, die auch nach dem Brexit, keine Ursachenforschung machen, sondern die Schuld den Staaten weitergeben. Die EU, auch wenn schwächer als die mächtigen Kanzler und Premiers, sollte endlich schauen, wie sie die Bürger Europas wieder zu Europäer macht.

    1. Libertè avatar
      Libertè

      die auch nach dem Brexit, keine Ursachenforschung machen, sondern die Schuld den Staaten weitergeben.

      Dieser Satz beweist Ihre Unkenntnis der Lage.

      1. louol avatar
        louol

        Dann lesen Sie mal die Rede Junckers: http://europa.eu/rapid/press-release_SPEECH-16-2863_de.htm
        Wenn Sie irgendwo Vorschläge zu bedeutenden Veränderungen wahrnehmen, die er intern in seinen Gremien vorschlägt, dann bitte melden…. außer die ständigen Floskeln über Bürokratieabbau, mehr Zusammenarbeit und sich lieb haben und so,…..

      2. Libertè avatar
        Libertè

        Wenn Sie irgendwo Vorschläge zu bedeutenden Veränderungen wahrnehmen,

        !=

        die auch nach dem Brexit, keine Ursachenforschung machen, sondern die Schuld den Staaten weitergeben.

        Es ist schon schwierig

    2. Tirola Bua avatar
      Tirola Bua

      Vielleicht wollen das die “Bürger Europas” gar nicht?

  3. Libertè avatar
    Libertè

    Grenzen sind tatsächlich eine schlechte Erfindung, dies heißt aber nicht dass sie unnötig sind.
    Gibt es denn überhaupt offene Grenzen?
    https://www.novo-argumente.com/artikel/missverstaendnisse_ueber_offene_grenzen

    1. louol avatar
      louol

      solch eine sinnlose Frage, Sie haben wahrlich gar nichts verstanden….

  4. @schierhangl avatar
    @schierhangl

    Zeit für die 5. Internationale?

Scrì na resposta

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