Wie soll sich Südtirol in Zukunft entwickeln? Gerade während der letzten Jahre gibt es etwa mit der Schließung der Bezirksgerichte und der Schwächung der Bezirkskrankenhäuser eine zentralistische Marschroute. Die Landeshauptstadt droht damit immer mehr zum Wasserkopf zu werden, der unter einer massiven Überlastung leidet, während man die Entvölkerung der ländlicheren Gegenden mit Subventionen zu verhindern versucht. Doch nichts wirkt der Abwanderung besser entgegen, als Lebensqualität vor Ort.
Diesbezüglich unterbreiteten vor einigen Tagen, wie mehrere Medien berichteten, die drei SVP-Abgeordneten Magdalena Amhof, Sepp Noggler und Albert Wurzer einen Vorschlag, der endlich einen neuen Kurs einleiten könnte.
In Anlehnung an ein ähnliches Konzept, das in Bayern umgesetzt wird, soll es zur Dezentralisierung von Landesämtern kommen. Dadurch entstünden einerseits mehr Arbeitsplätze in den Bezirken, gäbe es mehr öffentliche AnsprechpartnerInnen vor Ort und könnte Bozen von den vielen PendlerInnen entlastet werden. Zudem ließen sich möglicherweise auch Kosten senken, nachdem zum Beispiel Mieten in der Landeshauptstadt höher sind oder Pendlerbeiträge entfallen.
Zunächst sollten vor allem Außenstellen entstehen, sodass, wie es heißt, etwa die örtlich zuständigen Ansprechpartner des Denkmalamts ihre Büros direkt in Schlanders, Bruneck oder Neumarkt hätten. In weiterer Folge ließen sich vielleicht auch ganze Abteilungen und Dienste in die Bezirke verlegen.
Die fortschreitende Digitalisierung wird die Dezentralisierung erleichtern, da eine unmittelbare physische Nähe der Ämter zueinander immer unwichtiger wird.
Während aber der Landeshauptmann angeblich sein Interesse an dem Vorschlag bekundet haben soll, wird sich erst zeigen müssen, wie der PD darauf reagiert. Die aufgrund römischer Protektion mächtige Kleinpartei ist bislang vor allem als Verfechterin des Bozner Zentralismus’ in Erscheinung getreten. Der natürliche Ort, um über dieses Thema zu debattieren, wäre aber ohnehin der Südtirolkonvent.
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