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CasaPound feiert Battisti am Siegesdenkmal.

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Trotz eines ausdrücklichen Verbots, das Bürgermeister Renzo Caramaschi (parteilos) der rechtsextremistischen Vereinigung und — zur Kenntnis — dem Polizeipräsidenten Lucio Carluccio hatte zukommen lassen, konnte CasaPound am Dienstag offenbar völlig unbehelligt drei Lorbeerkränze am Bozner Siegesdenkmal niederlegen. Dies belegen Fotos, die die Faschisten des dritten Jahrtausends im Internet veröffentlicht haben. Andrea Bonazza trug dabei einen Alpinihut.

Die Ehrung erfolgte in Gedenken an die Hinrichtung des Irredentisten Cesare Battisti am 12. Juli 1916 durch Österreich-Ungarn. Die Kränze wurden jeweils unter den Büsten von Cesare Battisti, Damiano Chiesa und Fabio Filzi platziert.

Daraufhin besichtigte die neofaschistische Delegation noch die Ausstellung im Keller des faschistischen Siegesdenkmals, um die »küntlerische Schönheit« zu bestaunen und »den tief historischen und patriotischen Inhalt« zu feiern. Anlass sei das 90jährige Jubiläum der Grundsteinlegung gewesen. Auf den von der Bewegung veröffentlichten Bildern ist zu sehen, wie die NeofaschistInnen eine offizielle Führung in Anspruch nehmen.

An den Straßenschildern der Battisti, Chiesa und Filzi gewidmeten Straßen in Bozen brachten die Extremistinnen zudem Trikoloreschleifen an.

Was unternehmen Politik und demokratische Institutionen, um das immer ungeniertere Treiben von CasaPound in unserer Landeshauptstadt einzudämmen? Und: Muss man die »Historisierung« des faschistischen Monuments möglicherweise noch einmal überdenken, um ein »bejahendes Gedenken« zu unterbinden?

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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Comentârs

5 responses to “CasaPound feiert Battisti am Siegesdenkmal.”

  1. fabivS avatar
    fabivS

    E bravi i ragazzi di Casapound! Sono dei valorosi giovani che riescono a conciliare un pregevole lavoro serio ed istituzionale come questo, con lo svago tipico del militante fascista: giusto ieri notte è stato conciato per le feste un ragazzo a Bolzano per motivi politici.
    Ovviamente si tratta dell’ennesimo *CASO ISOLATO* negli ultimi mesi e spero vivamente che i media italiani non attivino la loro ignobile macchina del fango contro questi bravi ragazzi.
    La prossima volta mi aspetto l’elezione di 12 consiglieri a Bolzano… E per tutti gli altri olio di ricino e manganello!

  2. Waltraud Astner avatar
    Waltraud Astner

    Das Siegesdenkmal muss einfach eingehaust werden, von mir aus am besten mit nicht allzu durchsichtigem Glas, so kommt der Charakter eines Mahnmals am besten zur Geltung. Das Piffrader Relief gehört abgetragen und in ein Museum gebracht; dort kann es zur Genüge “erklärt” werden. Jeder echte Demokrat müsste dem zustimmen. Alles andere sind nur halbherzige und scheinheilige Lösungen wo man sieht dass der politische Wille fehlt. Ach ja hab vergessen, es ist ja Rom zuständig, nicht unsere weltbeste Autonomie.

  3. Karl-Heinz avatar
    Karl-Heinz

    Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.

    — Erich Kästner

    1. a&a&a avatar
      a&a&a

      Herrliches Zitat… ;)

  4. @schierhangl avatar
    @schierhangl

    Faschismus gedeiht immer dort wo der Staat versagt. Der Staat bzw. Südtirol versagt in der Lösung sozialer Problematiken in gewissen Vierteln Bozens (Balieus?) und er versagt auch in der Erzählung der Geschichte und überlässt dies den Faschisten.

    Wer war Cesare Battisti? War er Nationalist oder nicht?
    Nicht nur von den Schildkröten wird er missbraucht, sondern er wurde auch von den Faschisten instrumentalisiert. Als Abgeordneter im österreichsichen Parlament sah er Österreich wohl nicht als Demokratie, sondern als restaurative imperialistische Monarchie. Dazu Klaus Gatterer:

    “Das vorliegende Buch ist einem nichtnationalistischen Irredentisten gewidmet, einem ,internationalistischen’ und pazifistischen Sozialisten, der im Jahre 1914, nachdem andere den Krieg begonnen hatten, sowohl zum Bannerträger des ,letzten Risorgimento-Krieges’ als auch der Zerstörung der plurinationalen Habsburgermonarchie wurde. Battisti wählte den Weg, den auch andere Nicht- oder Antinationalisten genommen hatten. Ich will nur einen erwähnen: den ersten Präsidenten der Tschechoslowakei, Tomà¡Å¡ G. Masaryk. Die beiden, Battisti und Masaryk, verfolgten ein ähnliches, wenn auch nicht gleiches Ziel: Battisti sah in der Zerschlagung Österreichs die Möglichkeit, den Traum Giuseppe Mazzinis Wirklichkeit werden zu lassen: die Schaffung der vereinigten (nationalen) Staaten von Europa; weniger ambitioniert dagegen Masaryk, für den der Krieg (indem er den Zerfallsprozeß Österreichs vollendete) in die Bildung einer neuen demokratischen Gemeinschaft und Einheit der Donauvölker münden sollte.”

    – Claus Gatterer: Unter seinem Galgen stand Österreich. Cesare Battisti – Porträt eines “Hochverräters” [erweiterte Neuauflage], Wien-Bozen 1997 (Erstausgabe 1967

    aus https://de.wikipedia.org/wiki/Cesare_Battisti

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