Wie es heißt, wird an einer neuen Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut gearbeitet, auf deren Grundlage die Zuständigkeit für die Sanktionierung von Zweisprachigkeitsverstößen vom Regierungskommissariat ans Land übergehen würde. Aus autonomiepolitischer Sicht wäre dies eine sehr sinnvolle und zu begrüßende Entwicklung. Es handelt sich dabei um eine Kompetenz, die etwa die Generalitat de Catalunya bereits innehat.
Der A. Adige zitierte gestern Senator Francesco Palermo folgendermaßen:
La norma è giusta: il bilinguismo va rispettato, dagli uffici ai “bugiardini” dei medicinali, un aspetto su cui molto si è discusso in passato. Potrei quindi votare contro? No, certo. Però non vivo sulla luna e metto insieme alcuni segnali, che non mi piacciono. Sento spirare un’aria unilaterale in queste discussioni, come se il bilinguismo venisse rivendicato solo quando manca il tedesco e non quando si modifica radicalmente la segnaletica di montagna. Mettendo insieme i tasselli ne esce un quadro di mancato rispetto di un territorio multilingue.
Zuerst der Hinweis, dass sowohl wir, als auch viele andere, die gegen die Wiedereinführung der flächendeckenden tolomeischen Zweinamigkeit waren, sehr wohl von Anfang an dafür plädiert haben, die Zweisprachigkeit auf den Wanderschildern wiederherzustellen. Dass die Zweisprachigkeit nur dann verlangt würde, wenn die deutsche Sprache fehlt, ist schon deshalb (aber nicht nur deshalb) absoluter Schwachsinn. Die Kampagne auch und gerade des A. Adige war damals etwas vom aggressivsten, was wir in diesem Land erleben mussten. Die Regierung Berlusconi drohte sogar mit dem Einschreiten des Militärs, um die Wegweiser auszutauschen.
Und trotzdem: Auch das Regierungskommissariat verhängte damals keine Strafen und das Landesgericht stellte das Verfahren ein, weil die Schilder keinen Gesetzesverstoß darstellten.
Eine entspannte gesellschaftliche Diskussion über Zweisprachigkeit und Zweinamigkeit auch und gerade auf den Wanderschildern wäre sicherlich angebracht. Aber gerade dem A. Adige gegenüber — der damals den gesellschaftlichen Zusammenhalt für seine Maximalforderungen bewusst zur Disposition gestellt und beschädigt hat — zu behaupten, protestiert werde nur in eine Richtung, ist richtig dreist.
Nicht zuletzt sprechen die verfügbaren Daten, die einschlägigen Bestimmungen (keine Gleichstellung der deutschen Sprache in vielen Bereichen, angefangen beim Konsumentinnenschutz) und auch nicht-repräsentative Beispiele dafür, dass die lingua franca nazionale in Südtirol sicher nicht das Nachsehen hat.
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