Gestern wurde den Dolomiten bei einem Staatsakt in Auronzo di Cadore (Venetien) der Titel »Weltnaturerbe« offiziell übertragen. Als er nach einer ersten Ansprache in italienischer Sprache auch einige Grußworte auf Deutsch und Ladinisch überbringen wollte, wurde der Südtiroler Landeshauptmann von lauten Pfiffen unterbrochen.
Nachtrag vom 27.08.2009: Das darf doch wohl nicht wahr sein: In einem Interview mit dem Corriere dell’A. Adige rechtfertigt der italienische Unesco-Delegierte Giovanni Puglisi die Pfiffe auch noch und kritisiert, dass Durnwalder auf Deutsch gesprochen hat. Die Unverfrorenheit hat damit ein bisher ungekanntes Ausmaß erreicht.
Auszug aus dem Interview:
[…] qualcuno del pubblico ha fischiato il saluto in tedesco di Durnwalder…
Beh, li posso quasi capire.
Scusi?
Emotivamente, li posso capire, anche se ovviamente non giustificare.
In che senso?
Vada per il saluto in ladino, lingua tipica e da tutelare, ma il tedesco… Durnwalder mi ha ricordato Gheddafi [!!!!!!] che arriva in visita a Roma con sul petto le foto dei patrioti morti che hanno lottato per liberarsi dagli italiani.
Die deutsche Sprache ist also ein Affront. Das sagt ein Unesco-Delegierter, kein Ungebildeter. Vielleicht wäre endlich ein geharnischter, offizieller Protest gegen die sich ausbreitende Südtirolfeindlichkeit angebracht, die mittlerweile zum italienischen Grundkonsens geworden zu sein scheint.
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