Der Wahlkampf zur schottischen Parlamentswahl ist eröffnet: In Hinblick auf den Urnengang, der im Mai stattfinden wird, hat SNP-Chefin Nicola Sturgeon die Unabhängigkeit Schottlands als Hauptziel der Partei definiert. Seit September 2014, als die Stimmbevölkerung eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich mit rund 55% ablehnte, hatte es keine programmatische Positionierung der SNP mehr dazu gegeben, wiewohl Sturgeon eine Fortführung der Unabhängigkeitsbestrebungen bereits in Aussicht gestellt hatte.
Kurz vor dem Selbstbestimmungsreferendum sahen sich gesamtstaatliche unionistische Anführer gezwungen, den SchottInnen für den Fall eines Verbleibs einen großzügigen Ausbau der Selbstverwaltungsbefugnisse in Aussicht zu stellen. Obschon Teile dieser Devolution inzwischen bereits umgesetzt sind, ist die Unzufriedenheit bei vielen EinwohnerInnen Schottlands groß.
Bereits wenige Monate, nachdem sich die Unionistinnen — knapper, als zunächst vielfach angenommen worden war — durchsetzen konnten, feierte die SNP im Mai 2015 bei den Wahlen zum britischen Parlament einen veritablen Erdrutschsieg. Ihr Ergebnis von 2011 konnte sie von sechs auf 56 Abgeordnete mehr als verneunfachen, nur drei der in Schottland zu vergebenden Sitze gingen an Mitbewerberinnen.
In den schottischen Grünen und in der linken Plattform RISE hat Nicola Sturgeon sichere Verbündete für ihren erneuten Anlauf in Richtung Eigenstaatlichkeit.
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