Eine Delegation des Südtiroler Landtags wird sich demnächst nach Barcelona begeben, um sich in Hinblick auf den anstehenden Südtirolkonvent über die dortigen Unabhängigkeitspläne zu informieren. Dies gibt die Süd-Tiroler Freiheit bekannt, auf deren Vorschlag sich die Fraktionsvorsitzenden im Landtag mehrheitlich für die Studienreise ausgesprochen haben.
Noch Ende letzten Jahres hatte die SVP den Vorschlag versenkt, eine schottische Delegation nach Südtirol einzuladen.
Am 27. September hatten Neuwahlen zum katalanischen Parlament stattgefunden, bei denen die Unabhängigkeitsbefürworterinnen rund 48% der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnten, während die Gegner der Loslösung von Spanien auf rund 39% kamen.
Die iberische Region sieht sich mit ähnlichen verfassungsrechtlichen Hindernissen konfrontiert, wie Südtirol — da sowohl die spanische, als auch die italienische Verfassung die Unteilbarkeit des Staates beschwören. Davon wollen sich die Unabhängigkeitsbefürworter in Barcelona nicht weiter aufhalten lassen, nachdem Madrid schon mehrmals eine legale Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit verhindert hat. Binnen 18 Monaten will das Land nun die Loslösung von Spanien umsetzen.
In dieser Hinsicht können sich unseren Landtagsabgeordneten sicherlich neue Perspektiven eröffnen.
Im Vorfeld der plebiszitären Wahlen vom 27. September hatten sich Delegationen der katalanischen Regierung und des Parlaments mit Repräsentanten zahlreicher Länder getroffen, um die Zukunftspläne Kataloniens vorzustellen und zu besprechen — so zum Beispiel mit Vertretern des dänischen Parlaments und des us-amerikanischen Kongresses.
Hoffentlich entgeht den Südtirolerinnen in Katalonien nicht der inklusivistische und pro-europäische Ansatz, den die Katalaninnen — ähnlich wie die Schottinnen — verfolgen, und der für beide Prozesse wesentlich ist.
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