Eine bereits in einem früheren Artikel ausgesprochene Vermutung hat sich nun zumindest in den USA bestätigt. Der Volkswagen-Konzern hat eine hochentwickelte Software in den Dieselfahrzeugen implementiert, damit bei Prüfläufen die Abgasnormen eingehalten werden. Die Software erkennt sozusagen, wann das Fahrzeug an einem Prüfstand steht und steuert dann das Motorverhalten so, dass es zu keinen Überschreitungen kommt. In der Realität wurden aber zum Teil die vierzigfachen Schadstoffwerte gemessen. Dem Konzern droht nun neben dem Imageverlust (heute Morgen an der Börse minus 13%) auch eine Rekordstrafe von 18 Milliarden Dollar.
Auch in Europa wurden bei Messungen unter Realbedingungen Schadstoffüberschreitungen von einem Vielfachen der erlaubten Menge gemessen, nicht nur beim VW-Konzern, sondern bei nahezu allen Herstellern. Es drängt sich geradezu der Verdacht auf, dass auch in Europa herstellerübergreifend getrickst wird und damit bewusst die Gesundheit der Bürger aufs Spiel gesetzt wird. Gleichzeitig werden immer noch beispielsweise an der Brennerautobahn zu hohe Stickoxidemissionen gemessen, allerdings unternimmt die Politik keine ernsthaften Schritte, dies zu unterbinden. Laut den Messungen steigen die Emissionen gerade bei hohen Geschwindigkeiten überproportional an, ein Grund mehr, eine wirksame Tempokontrolle zum Schutz der Gesundheit der Bürger einzurichten. Das Argument, man hätte keine Genehmigung aus Rom, kann ich nicht nachvollziehen, erst kürzlich bin ich von Apulien mit dem PKW entlang der adriatischen Autobahn nach Südtirol gefahren, nahezu die gesamte Autobahn Bari-Bologna ist mit einem Tutor-System ausgestattet, wieso sollte es dann entlang der Brennerautobahn nicht möglich sein? Wo ein Wille, auch ein Weg.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass die Fahrzeuge technisch in der Lage sind, die Schadstoffwerte einzuhalten, allerdings aus Gründen wie Ansprechverhalten, Ad-Blue-Verbrauch und Beschleunigung bewusst nur bei Testläufen die Emissionen eingehalten werden.
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