Am 6. August hatte sich Prof. Franz Schausberger, ehemaliger oberösterreichischer Landeshauptmann und Gründer des Institut der Regionen Europas mit Sitz in Salzburg, mit dem Leiter der neuen diplomatischen Vertretung Kataloniens in Wien, Adam Casals, getroffen. In dem gemeinsamen Gespräch ging es unter anderem um die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen und die für den 27. September geplanten plebiszitären Neuwahlen. Erhalten die Parteien, die eine Loslösung der Region von Spanien befürworten, die Mehrheit im Parlament, wollen sie nach einem definierten Plan die Abspaltung in die Wege leiten. Casals betonte, dass Katalonien nicht »das Land der reichen Egoisten« sei; es bekenne sich ausdrücklich zur Umverteilung, also zum Prinzip, dass reichere Gebiete mehr in den Finanztopf einzahlen müssen, als ärmere.
IRE-Vorstand Schausberger sagte, das Institut wolle sich dafür einsetzen, dass die europäische Öffentlichkeit objektiv informiert wird. Dort herrsche bislang ein einseitiges und negatives Bild über die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien vor. Er kritisierte die EU für ihr passives Verhalten in dieser Angelegenheit und forderte die baldige Ausarbeitung einer Strategie für die innere Erweiterung der Union, die in Fällen wie dem katalanischen zur Anwendung kommen soll — also so etwas wie europäische Scheidungsregeln. Wer Zentralismus säe, werde Unabhängigkeitsbewegungen ernten, so Schausberger.
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