Die Südtiroler Landesregierung hat sich mit Thomas Schael einen Exekutor staatlicher Vorgaben ins Land geholt — O-Ton:
Wenn mein Auftrag Sanierer ist, saniere ich. Wenn mein Auftrag Innovator ist, innoviere ich.
Für ein (auch vorläufiges) Urteil über den Herrn ist es noch zu früh. Doch während man in Südtirol, ungeachtet aller Widerstände aus der Bevölkerung, bereits an die Aushöhlung der Bezirkskrankenhäuser heran geht, beschreitet unser Nachbarland Trentino einen anderen Weg. Auch dort hatte die zuständige Landesrätin Donata Borgonovo Re (PD) in Umsetzung zentralstaatlicher Vorgaben die Schließung kleinerer Geburtsstationen angekündigt, zum Beispiel in Tione und Cavalese.
Letzte Woche fand im Landtag jedoch auf Antrag der Civica Trentina eine Debatte zu diesem Thema statt, woraufhin völlig unerwartet eine Resolution verabschiedet wurde, die die Landesregierung dazu verpflichtet, die Geburtsstationen offen zu behalten. Dieser Antrag wurde sogar einstimmig angenommen und stellt de facto eine Misstrauenserklärung für die Arbeit der Landesrätin dar. Ob Borgonovo Re, die bereits angekündigt hat, nicht von ihrer Position abrücken zu wollen, zurücktreten muss, soll sich spätestens am 3. August entscheiden.
Die Trentiner Landtagsabgeordneten lassen sich also von staatlichen Vorgaben nicht einfach einschüchtern und widersetzen sich ihrer Anwendung, während in Südtirol brav umgesetzt wird, was Rom uns vorschreibt. Im Zweifelsfall auch gegen die Interessen der Bevölkerung — denn wie man hört, leidet das Krankenhaus Bruneck nach der Schließung der Geburtsabteilung in Innichen bereits an Überlastung.
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