Die Landesregierung kündigte bei ihrer gestrigen Medienkonferenz an, die Südtiroler Einzugsdienste mit der Beitreibung ausstehender Beträge betrauen zu wollen, wofür mit einer einschlägigen Verordnung bereits die rechtliche Grundlage geschaffen worden sei. Wenigstens für Landessteuern und -gebühren soll in Hinkunft nicht mehr der — wegen seiner harschen Methoden und hohen Zinssätze umstrittene — staatliche Beitreiber Equitalia verantwortlich zeichnen, sondern die landeseigene Gesellschaft. Fortan wolle man, so der Landeshauptmann, die SchuldnerInnen besser behandeln.
Auch mit der Zweisprachigkeit kann es wahrscheinlich nur besser werden. Zwar verfügt Equitalia immerhin über einen deutschsprachigen Webauftritt, doch lediglich der »Bürgerbereich« ist überhaupt zweisprachig. Zahlreiche allgemeine Auskünfte sowie die Bereiche, die den Unternehmern und den Berufsverbänden und Kammern gewidmet sind, stehen aber wie so oft nur auf Italienisch zur Verfügung.
Lange Zeit hat sich das Land gar nicht darum bemüht, die unbequeme aber wichtige Rolle als Ein- und Beitreiber von Steuern zu übernehmen, obschon es sich hierbei um einen wesentlichen Bereich der öffentlichen Verwaltung handelt. Nun wurde ein weiterer kleiner Schritt getan, der durch die Übernahme der Zuständigkeiten für die Einnahmenagenturen zu vervollständigen wäre, um eine umfassende Kontrolle über die eingehenden Steuerflüsse zu erlangen. Die Bedeutung dieses Bereichs für die Selbstverwaltung kann kaum überschätzt werden.
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