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Gemeinderatswahlen 2015.

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ai

+++ Unerwartet deutlicher Wandel +++ Verluste für die SVP +++

  • In 109 von 116 Südtiroler Gemeinden wurden am heutigen Sonntag, den 10. Mai Bürgermeisterinnen und Gemeinderat neu gewählt. Die SVP war als einzige Partei in sämtlichen Gemeinden angetreten.
  • Unter anderem von den Wahlen betroffen waren die Städte Bozen, Meran, Brixen, Sterzing, Klausen, Leifers und Glurns, wohingegen in Bruneck nach dem Einzug des damaligen Bürgermeisters Christen Tschurtschenthaler in den Landtag bereits 2014 Neuwahlen stattgefunden hatten.
  • Im Vergleich zu vor fünf Jahren wurden die Wahllokale diesmal eine Stunde früher geschlossen, also bereits um 21.00 Uhr. Die Auszählung begann unmittelbar nach Beendigung der Wahlhandlungen.
  • Während um 11.00 Uhr (18,4%) noch eine landesweit höhere Wahlbeteiligung registriert wurde, als vor fünf Jahren, war dies um 17.00 Uhr (41,7%) und bei Schließung der Wahllokale um 21.00 Uhr (66,9%) nicht mehr der Fall. Fast alle Gemeinden verzeichneten ein Minus, insgesamt zeugt ein Rückgang von rund 10% von zunehmender Politikverdrossenheit.
  • Mit Spannung wurde unter anderem erwartet, wie die Wählerinnen in den Bezirken Vinschau und Südtiroler Wipptal sowie im Unterbezirk Hochpustertal auf die heftig umstrittenen Kürzungen an den jeweiligen Krankenhäusern reagieren würden.

Ergebnisse:

  • In Urtijëi (St. Ulrich), wo die SVP als einzige Partei angetreten war, und für 18 Gemeinderatssitze nur 17 Kandidaten aufgestellt hatte, wäre eine Mindestwahlbeteiligung von 50% der Berechtigten erforderlich gewesen, die jedoch verfehlt wurde. Statt eines Bürgermeisters wird nun vorübergehend ein Kommissär die Geschicke der bevölkerungsreichsten ladinischen Gemeinde leiten.
  • Fritz Karl Messner, von der SVP ausgeschlossener Bürgermeister von Sterzing, bleibt im Amt. Seine Bürgerliste Für Sterzing/Wipptal verfehlt die 50%-Marke nur knapp, die SVP sackt deutlich ab.
  • Werner Tschurtschenthaler verliert das Amt als erster Bürger Innichens an die Kandidatin der Bürgerliste. Die SVP hält jedoch weiterhin die Mehrheit im Gemeinderat.
  • Peter Brunner wird im ersten Wahlgang zum Bürgermeister von Brixen gewählt. Seine Partei, die SVP, legt zu und erlangt die absolute Sitzmehrheit im Gemeinderat. Die Freiheitlichen, die wenigstens auf eine Stichwahl gehofft hatten, bleiben sogar unter dem Ergebnis von 2010.
  • In Meran gelingt Paul Rösch (Grüne/Liste Rösch) ein Achtungserfolg. Er zwingt den skandalumwitterten SVP-Kandidat Gerhard Gruber in die Stichwahl.
  • Die SVP verliert in Bozen 20% und in Meran 30% ihres Wähleranteils, während die rechtsradikale Lega Nord in beiden Städten ihre Anteile verdoppelt. In Leifers und Bozen wird die Partei von Matteo Salvini jeweils drittstärkste Kraft.
  • Bozen bestätigt sich als Hochburg der Rechten und Rechtsextremisten, die insgesamt (Lega, AAnC, Unitalia, CasaPound, Fratelli d’Italia, Forza Italia, Benussi) auf 31,4% der Stimmen kommen. Besorgniserregend ist insbesondere der Einzug der deklariert faschistischen und gewaltbereiten CasaPound in den Gemeinderat.
  • Die SVP verliert auch Sëlva (Wolkenstein), wo der frühere Bürgermeister Roland Demetz (Lista di Zitadins) sich das Amt zurückholt.
  • Mit einem Vorsprung von nur vier Stimmen kann sich in der Gemeinde Natz-Schabs der Kandidat der Bürgerliste, Andreas Unterkircher, gegen den bisherigen SVP-Bürgermeister Peter Gasser durchsetzen. Die SVP stellt jedoch weiterhin die Mehrheit im Gemeinderat.
  • Kurt Ploner bleibt nach seinem Ausschluss aus der SVP Bürgermeister von Niederdorf — diesmal für die Bürgerliste Niederdorf bewegen. Der SVP-Kandidat Johann Passler wird gar nur dritter, im Gemeinderat sackt die Sammelpartei von 66,8% auf 14,0% ab.
  • In Freienfeld wird Peter Feistnauer von der Freien Liste Bürgermeister, in Prad am Stilfserjoch erringt die Liste Gemeinsam für Prad das höchste Amt.
  • Eppan bleibt unter der Führung von Wilfried Trettl (Bürgerliste), in Toblach wird Guido Bocher (Unabhängige) mit 77% der Stimmen bestätigt.
  • Nur knapp konnte sich in Mühlbach der SVP-Kandidat Christof Prugger gegen die freiheitliche Konkurrenz durchsetzen.
  • In Salurn erringt Roland Lazzeri mit 52,3% erstaunlich deutlich den Bürgermeistersessel für die SVP. Das Dorf an der Sprachgrenze hat somit seit vielen Jahrzehnten erstmals wieder einen deutschsprachigen Bürgermeister.


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Comentârs

2 responses to “Gemeinderatswahlen 2015.”

  1. Senoner avatar
    Senoner

    Was heisst wählen? Daß man zwischen mehreren Möglichkeiten wählen kann.

    In St.Ulrich gab es nur einen Bürgermeisterkandidaten, nur eine Partei und innerhalb dieser Partei weniger Kandidaten als Sitze. Auch wenn alle weiss oder ungültig abgegeben hätten, wären Bürgermeister und Gemeinderat bereits von vornherein festgestanden.
    Den Bürgern blieb daher nur eine wirkliche Wahl: hingehen oder nicht hingehen.

    Die Bürger haben entschieden, daß sie in einem halben Jahr eine echte Wahl haben wollen. Das finde ich demokratisch. Und in diesem halben Jahr wird die Welt schon nicht untergehn.

  2. fabivS avatar
    fabivS

    Probabilmente i comuni in cui si son chiusi gli ospedali andranno a votare meno; ma tanto la SVP trionferà  comunque. In questo l’esito del voto non cambierà  nulla.
    Io non ho votato perchè son ancora all’estero in mezzo agli esami, ma anche se avessi potuto, generalmente il problema è che non c’è molto da votare: o si fa una croce sulla SVP e si da un contributo (se pur molto nel basso) al sistema-Südtirol o, sempre che si abiti in città , si votano partiti sedicenti autonomisti, che tifano per Roma. Qualche personaggio di alto spessore culturale e con l’allergia per l’islam completa, nei casi più fortunati, lo scenario.
    Cosa avrei fatto? Probabilmente arei votato qualcuno che conosco e che si impegna davvero; il quale però, per avere una minima chance di essere votato deve indossare la casacca SVP e finisce con gli anni per immedesimarsi sempre più col partito.

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