Wie der Kammerabgeordnete Florian Kronbichler (SEL/Grüne) berichtet, ist der von der SVP verkündete »Übergang des Nationalparks Stilfser Joch an das Land« eine maßlose Übertreibung, wenn nicht gar eine Täuschung. Die von der Zwölferkommission vorbereitete Durchführungsbestimmung sehe weiterhin eine gemeinsame Verwaltung des Parks vor, wenngleich fortan auch die Gemeinden zwei Vertreter in den zuständigen Ausschuss entsenden können. Und obschon die Finanzierung des Parks an Südtirol, das Trentino und die Lombardei übergeht, sitzt der Staat offenbar weiterhin am längeren Hebel. Sämtliche Beschlüsse der Parkverwaltung bedürfen demnach der Zustimmung des römischen Unweltministeriums. Eine Landeshoheit über den Südtiroler Anteil des Parks gibt es demnach nicht. Gemäß Kronbichlers Darstellung scheint sich wenigstens die Vorgabe nicht durchgesetzt zu haben, dass die Länder Südtirol und Trentino auch die Kosten für den größten Anteil des Parks, der sich in der Lombardei befindet, vollständig übernehmen.
Einigermaßen erstaunlich ist schlussendlich, dass sich Kronbichler ausdrücklich darüber freut, dass der Park auch weiterhin »Nationalpark« heißen muss. Andererseits — er ist ja nicht umsonst Alpinipreisträger.
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