Am Dienstag vergangener Woche wurden in der Landeshauptstadt drei linke Jugendliche von mindestens sechs Mitgliedern der neofaschistischen CasaPound Italia brutal zusammengeschlagen. Nachvollziehbare Gründe für die Aggression, die über die politische Zuordnung der Opfer hinaus gehen, scheint es nicht zu geben. Laut übereinstimmenden Medienberichten hätten die drei jungen Männer versucht, den Rechtsextremisten zu entkommen, ohne ihrerseits Gewalt anzuwenden.
CasaPound betreibt seit Jahren einen eigenen Sitz in der Südtiroler Landeshauptstadt, hat bereits mehrere Kundgebunden veranstaltet und mit mäßigem Erfolg an politischen Wahlen teilgenommen. Bei den anstehenden Bozner Gemeinderatswahlen wollten die Neofaschisten Bürgermeisterkandidat Giovanni Benussi unterstützen, der ebenfalls schon öfter durch rechtsextremistische Positionen aufgefallen war. Die Antifa Meran weist seit Jahren darauf hin, dass CasaPound in Bozen zu große Freiräume gewährt werden.
Ein wahrlicher Skandal ist zum Beispiel, dass diese extremistische Organisation, die außerhalb Südtirols (auch im benachbarten Trentino) schon zahlreiche Gewaltakte vollbracht hat, von Landesinstitutionen nicht nur nicht bekämpft, sondern auch noch mit öffentlichen Geldern unterstützt wird. Dies gilt insbesondere für die rechtsextremistische Buchhandlung CasaItalia, die CasaPound zuzuordnen ist und deren Sitz sogar vom Land Südtirol gefördert wird. Spätestens nach der jüngsten gewaltsamen Aggression an zwei linken Jugendlichen sollten den Verantwortlichen endlich die Augen aufgehen: Wir fordern, CasaItalia mit allen Mitteln den Wobi-Mietvertrag zu kündigen. Vereine wie diese bereiten dem Neofaschismus und politisch motivierter Gewalt in Südtirol den Nährboden.
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