Im August 2013 hatte ich dem Land Südtirol in einem Beitrag vorgeworfen, Wohnungen an das italienische Militär zu »verschenken«, jedenfalls im Vergleich zu Aosta. Die in den Westalpen gelegene Region erhalte nämlich — wie mir die dortige Verwaltung damals bestätigte — Areale, die die Streitkräfte nicht mehr benötigen, ohne wie auch immer geartete Gegenleistung, während sie sich Südtirol durch die Errichtung bezugsfertiger Militärwohnungen teuer erkaufen muss. Letzteres wird von maßgeblichen Politikern unseres Landes auch noch als großartiger Erfolg verkauft.
Ein Bericht des italienischen Heeres, wonach die Region Aosta den Ausbau eines Ausbildungszentrums und eines Hubschrauberlandeplatzes (der übrigens auch Rettungshelikoptern zur Verfügung steht) mitfinanziert hat, um im Gegenzug die Testafochi-Kaserne in der dortigen Landeshauptstadt zu erhalten, schien den Vorwurf von zumindest zu relativieren.
Um mir Klarheit zu verschaffen habe ich mich also erneut an die Region Aosta gewandt und dabei speziell den Testafochi-Deal erwähnt. Die freundliche und präzise Antwort kam prompt: Man bestätigte mir, dass nicht mehr benötigte Militärareale ausnahmslos ohne Gegenleistung an die Region übergehen. Im konkreten Fall der Testafochi-Kaserne habe es sich jedoch um ein Areal gehandelt, das von den Streitkräften nach wie vor aktiv genutzt worden sei, während es die Region zur Erweiterung der Universität in ihr Eigentum übernehmen wollte. Man erließ also eine Verordnung, auf deren Grundlage eine Einigung mit dem Heer gesucht und auch gefunden wurde: Die Streitkräfte stimmten der vorzeitigen Räumung der Kaserne unter der Voraussetzung zu, dass die Region zum Ausbau alternativer Standorte beiträgt — was mit der Beteiligung an Sanierung und Ausbau von Ausbildungszentrum und Hubschrauberlandeplatz erfüllt wurde.
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