Zum morgigen Befreiungstag treffen sich — gewaltlos — zwei stille Gegner.
Auf der einen Seite die Vertreter eines post-postfaschistischen und parademokratischen Staates, der die Meinungs- und Versammlungsfreiheit einschränkt und die Bürger mit martialischen Maßnahmen einschüchtert. Sechshundert Bullen sollen großteils aus südlichen Gefilden angekarrt werden, um wohl nicht mehr als gleich vielen friedlichen Demonstranten das Demonstrieren zu erschweren.
Auf der anderen Seite eine paramilitärische Einheit, die im Wechselschritt gegen den Faschismus protestiert, obwohl sie sich noch nie richtig vom Faschismus in den eigenen Reihen gelöst und distanziert hat. Die einen Teil der Südtiroler Bevölkerung gegen den anderen ausspielt. Die sich der Wehr- als Befreiungsmacht verpflichtet fühlt. Und die durch ihr Handeln die Unabhängigkeit für dieses Land in weite ferne rücken lässt.
Das Schlachtfeld befindet sich vor einer Statue, die längst nicht mehr dort stehen müsste, wo sie steht — wenn es bloß diese beiden Gruppen nicht gäbe. Sie werden uns das Ausmaß an Befreiung vorführen, das wir feiern.
Scrì na resposta