Knapp 180.000 Euro kostete das Land im Jahr 2013 jene Ambulanz, die den sans papiers in Südtirol (offizielle Diktion: »Temporär Anwesende Ausländer«, TAA) eine medizinische Grundversorgung sichert, wie eine Anfrage der Freiheitlichen jüngst zutage förderte.
Wer diese Ausgabe infrage stellt, setzt nicht nur die öffentliche Gesundheit aufs Spiel, sondern will diesen Entrechteten auch noch ein Menschenrecht — sowie, wenn man will, christliche Nächstenliebe – vorenthalten. Das ist gerade für eine Partei, die die Einhaltung des Menschenrechts auf Selbstbestimmung der Völker einfordert, ziemlich sonderbar, denn Menschenrechte gelten immer. Oder sie gelten nie.
Wie sich nun zeigt, haben die Blauen aber mit ihrer Stimmungsmache gegen Ausländer das eigentliche Ziel deutlich verfehlt: Während nämlich die sans papiers mit nicht ganz 0,2 Millionen im Jahr ’zu Buche schlagen’, schuldet der Staat dem Land seit dem Jahr 2000 Geld aus der internationalen Patientenmobilität, das sich inzwischen auf 36,2 Millionen summierte. Seit 2010 hat Rom außerdem auch für die inneritalienische Patientenmobilität keinen Cent mehr an das Land überwiesen, womit uns noch einmal 29,3 Millionen fehlen, die uns vertraglich zustünden. Allein mit diesen fehlenden Mitteln könnten wir die äußerst sinnvolle Ambulanz für Papierlose über 360 Jahre lang finanzieren.
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