Auf Einladung von Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) und Südtiroler Bildungszentrum (SBZ) wird dieses Wochenende auf Schloss Prösels über das Europa der Regionen diskutiert. Hochkarätigste Teilnehmer sind die Regierungschefs von Österreich und Italien, Werner Faymann (SPÖ) und Matteo Renzi (PD). Es handelt sich um eine löbliche Initiative, die zu einer Vertiefung und Konkretisierung auch unserer Euregio beitragen könnte, insbesondere, wenn Italien endlich beschließen würde, das sehr wichtige »Zusatzprotokoll zum Europäischen Rahmenabkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften« (auch als Madrider Abkommen bekannt) zu ratifizieren, wie dies Österreich vor rund 10 Jahren tat. Andererseits ist Premierminister Renzi gerade dabei, in Italien eine Verfassungsreform durchzuführen, die genau das Gegenteil einer Aufwertung der Regionen zum Ziel hat.
Aber auch Landeshauptmann Kompatscher selbst scheint eine — vornehm ausgedrückt — sehr zurückhaltende Auffassung vom Europa der Regionen zu haben, wenn er heute in einem Interview mit Lucio Giudiceandrea fürs italienische Rai Südtirol festgestellt hat, es wäre »eine Illusion« (sic und sic) zu glauben, dass die Regionen in Europa einst die Staaten ersetzen werden. Dies sei natürlich auch jenen ins Stammbuch geschrieben, die darauf hinweisen, man verfolge zwar dasselbe Ziel (die Überwindung der nationalstaatlichen Ebene), nur eben auf einem anderen Weg. Offenbar ist Kompatscher nun mit Markus Warasin einer Meinung, der jedoch auch gesagt hatte, ein Europa der Regionen sei »völlig ausgeschlossen«.
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