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Gehaltvolles Gelaber.
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Erfolgreich wird man, wenn man die Dinge tut, die andere für unrealistisch halten.

Gregor Heiss, »Erfolgscoach« aus Innsbruck

Neulich war ich im Forum Brixen beim Südtiroler Wirtschaftsforum. Dort hielten ein Manager von Intel, ein Handelsblatt-Journalist, eine Nonne und ein Erfolgscoach Referate. Meine Erwartungshaltung lag irgendwo zwischen Null und »Das wird super«.

Thomas Osburg (Intel Europe) sprach über Innovation, brachte im Prinzip wenig Neues, fasste das Bekannte jedoch einigermaßen greifbar zusammen. In Erinnerung blieb mir vor allem folgende Anekdote:

Sagt der CFO zum CEO: »Was passiert, wenn wir in die Entwicklung unserer Mitarbeiter investieren und sie gehen dann?«
Meint der CEO zum CFO: »Was passiert, wenn wir es nicht tun und sie bleiben?«

Oliver Stock ist Chefredakteur der Online-Ausgabe des Handelsblattes. Er analysierte mittels philosophischen Ansatzes den Einfluss des Internets auf unser Leben und unsere Gesellschaft und sprach von Zeitenwende, Transparenzillusion und Kommunikationsinflation. Behalten habe ich drei Denkanstöße, die ich jetzt einfach mal unkommentiert und aus dem Zusammenhang gerissen in den Raum werfe:

Vordenker sind gefragt, (leider) keine Nachdenker.

Die Krise gehört zum Betriebssystem.

Die Feinde der Marktwirtschaft sind ihre engsten Freunde.

Gespannt war der ganze Saal vor allem auf die Vorstellung der dritten Rednerin. Schwester Teresa Zukic von der »Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu« ist eine geübte und vor allem gewiefte Referentin. Nachdem sie den Unterschied zwischen Sünde (eine bewusste und gewollte Handlung gegen die Liebe) und Fehler (alles andere, was schief läuft) erklärt hatte, plädierte sie für eine fehlerfreundliche Gesellschaft, denn sie ortet eine Fehlentwicklung:

Sünde ist entschuldbar geworden, Fehler dagegen sind heutzutage oftmals unentschuldbar.

Der letzte im Bunde war Gregor Heiss – ein so genannter »Erfolgscoach« aus Innsbruck. Heiss bombardierte das Publikum mit Positivismus, »Yes, you can«-Mentaltität und “weisen” Zitaten, wie auch dem eingangs erwähnten:

Man gibt Ziele auf, weil die Methode nicht funktioniert – warum aber nicht einfach die Methode ändern?

Ich kann nicht besser sein, ohne zuerst einmal anders zu sein.

Außergewöhnlich heißt, aufhören gewöhnlich zu sein.

Unrealistisch ist nicht gleich unmöglich.

Trotz dieser geballten Ansammlung vermeintlicher Binsenweisheiten geschah mit mir am Ende der Veranstaltung Erstaunliches. Ich wurde offenbar amerikanisiert. Ich spürte plötzlich eine positive Kraft in mir. Richtiges Denken – das heißt positives Denken – führt zu richtigem Handeln. Das ist nichts Neues. Den Placebo-Effekt kennt man ja auch schon seit Jahrtausenden. Es tut aber einfach gut, diese Dinge hin und wieder gesagt zu bekommen. So banal sie auch erscheinen, sie wirken tatsächlich. In diesem Sinne:

Er wusste nicht, dass es unmöglich war, deshalb tat er es.

Jean Cocteau, französischer Schriftsteller



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