Wie die Südtirol-Ausgabe des Corriere gestern berichtete, haben Renzis Steuererleichterungen unmittelbar negative Auswirkungen auf den Landeshaushalt. Aufgrund staatlicher Vorgaben mussten in Südtirol letzthin Sparmaßnahmen ergriffen werden, die in vielen Bereichen schon an die Substanz gehen. Um jedoch bei unerwarteten Schwierigkeiten und Härtefällen etwas Luft für Korrekturen übrig zu haben, hatte die Landesregierung 40 Millionen Euro im Reservefonds geparkt.
Das nunmehrige Versprechen von Ministerpräsident Renzi, den Arbeitern durch Steuersenkungen 80,- Euro mehr auf dem Lohnstreifen zu lassen, werde das Land allerdings fast genau 40 Millionen kosten, wie der Leiter der Finanzabteilung, Eros Magnago, dem Corriere sagte, was heiße, dass die Reserven aufgebraucht werden müssen. Landeshauptmann Kompatscher müsse wahrscheinlich in nächster Zeit zu unpopulären Maßnahmen greifen, um diese Schieflage wieder in den Griff zu bekommen, etwa einige der bereits angekündigten Steuererleichterungen auf Landesebene zurücknehmen.
So verhält es sich also, zumindest auf Südtirol bezogen, mit den Zuckerln von Matteo Renzi: Ausbaden müssen es andere, während auch noch die finanzielle Planungssicherheit den Bach hinunter geht. Wird in Rom mit den Fingern geschnippt, muss hierzulande — wie schon spätestens seit Monti — gesprungen werden, um die Situation wieder ins Lot zu bringen. Dass damit keine vorausschauende Politik zu machen ist, liegt auf der Hand. Denn obwohl Südtirol schon sehr viel in den Staatshaushalt einzahlt, regiert Rom auch weiterhin zusätzlich in den Landeshaushalt hinein.
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