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Freie Fahrt für Schlaumeier.

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Immer mehr wandelt sich Italien zum rechtsfreien Schlaraffenland für Verkehrssünder. Darüber, dass hierzulande — das schließt Südtirol mit ein — nur geblitzt werden darf, wenn der Fahrer zuvor gewarnt wird (»Bitte Lächeln!«), haben wir schon mehrfach berichtet. Nun gibt es für Schlaumeier auch noch gute Nachrichten aus der Sparte »Parkraumbewirtschaftung«.

Seit wievielen Jahrzehnten gibt es in Italien schon gebührenpflichtige Parkplätze? Und trotzdem: Bis heute sind sich Ministerien und Polizeiorgane offenbar nicht einig, wie mit Fahrern Parkern umzugehen sei, die sich der Gebührenpflicht entziehen — das übliche Problem mit der Rechtssicherheit im Staate. Angeblich wurde nun aber festgelegt, dass jenen, die mit abgelaufenem Ticket parken, kein Knöllchen mehr ausgestellt werden darf. Stattdessen beschränkt sich die Strafe Maßnahme fortan darauf, die geprellte Gebühr nachzuzahlen, eine an Absurdität kaum zu überbietende Regelung: Als Schlaumeier kann man also künftig immer nur die Mindestparkgebühr entrichten und hoffnungsvoll darauf warten, dass man nicht erwischt wird. Wenn doch, zahlt man einfach die ohnehin fällige Gebühr nach, bestraft wird man nicht. Das geht auf Kosten der Ehrlichen.

Allein der Gemeinde Bozen gehen durch diese saloppe Entscheidung aus Rom offenbar mehrere hunderttausend Euro an bereits ausgestellten Strafgebühren verloren, künftige Ausfälle durch vorprogrammierte Schlaumeierei noch gar nicht berücksichtigt. Anders als die (im internationalen Vergleich einzigartige) Blitzerregelung setzt die neue Art der freizügigen Parkraumbewirtschaftung wenigstens keine Menschenleben auf’s Spiel — dafür unter anderem die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs: In Südtirols Zügen wird neulich per Durchsage gewarnt, nicht abgestempelte Fahrscheine würden mit bis zu 200 Euro Bußgeld belegt. Während der Autofahrer gehätschelt wird, wird dem Bahnkunden also die volle Härte eines drakonischen Rechtssystems angedroht. Wo (außer der Rechtssicherheit) die Verhältnismäßigkeit bleibt, darüber darf gerätselt werden.



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Comentârs

35 responses to “Freie Fahrt für Schlaumeier.”

  1. Milosh Fey avatar
    Milosh Fey

    Das öffentliche Nahverkehrswesen funktioniert in Südtirol nicht.

    Ich arbeite in Bozen und nehme täglich den Zug. Angefangen von lauten, verdreckten Trenitalia-Zügen (Beide Morgenverbindungen sind von Trenitalia-Zügen befahren 07.19 und 06.56) bis hin zu dauernden Verspätungen und einer Fahrzeit von durchschnittlich über 50 Minuten für die Strecke Meran-Bozen ist dieses System nicht zumutbar. Dazu kommen dauernde Streiks.

    Ich bin froh, wenn die Strafen, Parkplatzgebühren etc. endlich geringer werden, denn dann kann ich öfters mit dem Auto fahren.

    Durch das tägliche Autofahren würde ich mir jede Woche mindestens 5 Stunden Zeit einsparen, das wären 20 Stunden kostbare Lebenszeit im Monat.

    Autofahrer sind so oder so schon die Melchkühe der Nation (überhöhte Zwangsversicherung, extrem hohe Spritpreise, hohe Autosteuern, Mautgebühren auf Autobahnen). Aber wie es in Italien so ist, werden diejenigen die viel arbeiten und deshalb auch aufs Auto angewiesen sind bestraft.

    1. pérvasion avatar

      Man kann über (fast) alles reden, auch über die Entlastung der Autofahrer zum Nachteil des ÖV (obschon ich gleich hinzufügen muss, dass ich derartiges nicht befürworten würde). Aber eine Entlastung über die Hintertür auf Kosten der Legalität, der Rechtssicherheit und der Verhältnismäßigkeit geht gar nicht… wennschon müsste (statt der Duldung rechtswidrigen Verhaltens) ein transparenter Entscheid her, die Park- und Autobahngebühren, die Versicherungen oder die Treibstoffakzisen zu senken.

    2. niwo avatar
      niwo

      Autofahrer sind so oder so schon die Melchkühe der Nation (überhöhte Zwangsversicherung, extrem hohe Spritpreise, hohe Autosteuern, Mautgebühren auf Autobahnen)

      Ach das Märchen von der Milchkuh der Nation. Wenn man alle externen Kosten einrechnen würde (Umweltschäden, Unfallfolgekosten usw.) dann würde Autofahren wesentlich mehr kosten.

  2. Objektivität avatar
    Objektivität

    Lieber Herr Constantini die Ankündigung von Blitzern finde ich richtig. Da sie sonst irgendwo ohne zu wissen aufgestellt werden, und somit Abzocke betrieben wird, und dies war in der Vergangenheit üblich. Die Ordnungshüter spekulieren nur darauf. Außerdem würde es auch ohne Ankündigung heut zu Tage wenig nützen, da sich jeder eine APP zu Radarwarnung auf Smart Phones herunterladen kann und somit den Fallen ausweichen kann – und das ist auch gut so! Ich denke anstatt immer nur Strafen austeilen schärfe Gesetze zu erlassen, und drakonische Strafen und Methoden anzuwenden, sollte es eher in Richtung einer richtigen Erziehungsmaßnahme hingehen wie es in anderen Ländern schon Normalität ist. Wenn unsere Gesellschaft durch solche schrille Gesetzesmaßnahmen und drakonischen Strafen immer mehr unter Druck gesetzt wird, tendieren wir zu einer von uns selbst gewollten Diktatur. Adieu individuelle Freiheit!! Wir müssen lernen mehr Eigenverantwortung zu nehmen und können damit auch unsere Freiheit genießen. Aber von diesem Prinzip ist Italien Universen weit davon entfernt.
    Deswegen:
    1. Keine unangekündigten Radarwarnungen
    2. Generell keine drakonischen Strafen für den Straßenverkehr
    3. Weniger Parkgebühren
    4. Mehr Eigenverantwortung
    5. Ordnungshüter die auch Freund sein sollen (und keine arroganten Uniformisten)

    1. pérvasion avatar

      Findest du auch richtig, dass Einbrecher nur dann verhaftet werden dürfen, wenn sie vor dem Einbruch davor gewarnt wurden, dass gerade die Polizei in der Nähe ist?

      Oder: Findest du auch richtig, dass in Zügen nur dann Fahrscheine kontrolliert werden dürfen, wenn die Reisenden vor dem Zustieg gewarnt wurden, dass heute Fahrscheinkontrollen stattfinden? Würde nicht die Mehrzahl der Passagiere nur noch dann ein Ticket lösen, wenn Fahrscheinkontrollen angekündigt sind? Sind unangekündigte Fahrscheinkontrollen Abzocke?

      Was ist das für ein sonderbares Rechtsverständnis?

    2. hunter avatar
      hunter

      wieso ist es abzocke, wenn unangekündigt geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden?
      wenn ich für ein vergehen bestraft werde, ist das doch nicht abzocke?

      ich halte dieses (mangelnde) unrechtsempfinden für befremdlich.

      p.s.: habe selber schon für überhöhte geschwindkeit strafen bezahlt und finde das absolut in ordnung.

    3. pérvasion avatar

      Keine unangekündigten Radarwarnungen

      Lustiger Lapsus übrigens…

      ;)

    4. Rüegg avatar
      Rüegg

      Geschwindigkeitskontrollen machen wenig Sinn wenn sie angekündigt werden. Es geht auch um Menschenleben!
      Auto- und besonders Motorradfahrer sollten stets die Vorschriften beachten und nicht nur wenn Kontrollen angekündigt sind.

    5. jonny avatar
      jonny

      in einem punkt kann ich dir recht geben, keine drakonischen strafen, aber dazu braucht es eine andere art der verkehrskontrolle. Denn nur wenn man bei überschreiten der regeln auch regelmässig in die schranken gewiesen wird, haben strafen eine erzieherische Wirkung, in Italien st es leider so, dass man 100 mal schlüpft, dann aber dieses eine mal so viel zahlt, dass man richtigerweise die verhältnismässigkeit in frage stellt. aber schauen wir doch in unsere Nachbarstaaten, wie es dort funktioniert, ich halte mich z.b. in Österreich ziemlcih genau an die regeln, aber auch nur weil ich seit 3 jahren regelmässig rausfahre, und ich die ersten 3 Monate regelmässig bezahlt habe, ich würde sagen, steter tropfen höhlt den stein, man sollte nicht alle 5 jahre 300€ bezahlen und danach gleich weitermachen, das machen sie es in Österreich schon besser, in 3 Monaten 6mal gezahlt, nie mehr als 50€, und dgenau deshalb werde ich die regeln in Zukunft einhalten.

    6. Objektivität avatar
      Objektivität

      Lieber Pervasion:
      1. Entschuldigung für die Rechtschreibfehler.
      2. Der Vergleich mit dem Einbrecher oder mit dem Fahrkartenüberprüfer ist gleich wie der Vergleich mit Äpfel und Birnen.
      3. Hier geht es prinzipiell um den Verlust der INDIVIDUELLEN FREIHEIT, wenn immer mehr Verbote und Strafen erlassen werden. Deswegen bin ich für die Ankündigung von Radarkontrollen und generell für akzeptable Strafen wie in anderen Ländern.
      4. Lieber PERVASION verstehst du nicht, dass wir durch die immense Verbotsüberregulierung, drakonische Strafen und einer nicht mehr überschaubaren Gesetzeswüste, so langsam und sicher zu EINER VON UNS SELBST GEWOLLTEN DIKTATUR TENDIEREN???
      5. Ich bin für ein Maximum an individueller Freiheit unter Voraussetzung von mehr Eigenverantwortung. WACHT DOCH ENDLICH AUF UND SEHT ES EIN, DASS UNSERE INDIVIDUELLEN FREIHEITEN IMMER MEHR EINGESCHRÄNKT WERDEN.
      6. Ich wiederhole noch einmal: Auch wenn Radarkontrollen nicht angekündigt würden, wäre es trotzdem überhaupt kein Problem sie zu entgehen, indem man über APPs oder mittels ähnliche elektronische Kontrollen vor sie schützt, bzw. die Ansagen im Autoradio anhört.
      7. Mal sehen was für ein Gegenargument komm….bin gespannt!

      1. pérvasion avatar

        ad 2: Warum ist der Vergleich mit der Fahrscheinkontrolle ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen?

        ad 3: Darüber, ob es zu viele Verbote gibt, kann man gerne ergebnisoffen diskutieren und dann eine Aufhebung vorschlagen. Wenn es aber Verbote und Einschränkungen gibt, sollten sie zur Einhaltung gebracht werden dürfen.

        ad 4: Das sehe ich anders. Geschwindigkeitsbeschränkungen schützen schwächere Verkehrsteilnehmer vor stärkeren und ganz allgemein vorsichtige Verkehrsteilnehmer vor Gefährdung durch Unvorsichtige. Drakonische Strafen sind zur Abschreckung nur dann nötig, wenn kaum wirksame Kontrollen durchgeführt werden (dürfen).

        ad 5: Freie Fahrt für freie Bürger — das geht zu Lasten der anderen sowie der Umwelt.

        ad 6: Dann können wir ja die Ankündigungen durch Schilder wieder abschaffen, ohne, dass sich für den Fahrer was ändert. Jonnys sehr einleuchtendes Beispiel beweist aber das Gegenteil.

      2. Libertè avatar
        Libertè

        WACHT DOCH ENDLICH AUF UND SEHT ES EIN, DASS UNSERE INDIVIDUELLEN FREIHEITEN IMMER MEHR EINGESCHRÄNKT WERDEN.

        Hast du Recht, aber was hat das mit Verkehrsregeln zu tun?
        Regeln sind da um etwas zu regeln, und dies muss man kontrollieren. Nur

        Wenn es aber Verbote und Einschränkungen gibt, sollten sie zur Einhaltung gebracht werden dürfen.

        gilt auch nicht unendlich -> NSA Skandal.
        Vlt. sollte man etwas mehr in der Sache diskutieren.
        Fakt ist doch die Verkehrsregeln sind einzuhalten, deshalb darf der Staat diese auch Vorort (Straße) durchsetzen. Solange er nur die bestraft/erfasst die eine Regelübertretung begehen.

      3. pérvasion avatar

        Wenn es aber Verbote und Einschränkungen gibt, sollten sie zur Einhaltung gebracht werden dürfen.

        gilt auch nicht unendlich -> NSA Skandal.

        Auch bei der NSA gilt es, die viel zu weitreichenden Rechte der Geheimdienste einzuschränken und nicht über eine Hintertür geltende Gesetze auszuhebeln.

      4. Libertè avatar
        Libertè

        Meiner Meinung nach ist das Gesamte polit. System in den USA an die Wand gefahren.
        Es bedarf (nicht nur) dort eines gewaltigen Umsturzes hin zu demokratischen Kräften die mehr einer Ideologie folgen (wie man diese auch beurteilen möchte).
        Ich kann zu diesem Thema “Breaking the set” empfehlen.
        Generell muss man einsehen das es in der Heutigen Welt Geheimdienste und Regierungsgeheimnisse braucht. Ich mochte/mag die NSA sehr, und verstehe, glaube ich zumindest, was sie macht (außer man glaubt Verschwörungstheorien), sie will z.B dafür Sorgen das sich Terroristen/andere Geheimdienste sich nicht unentdeckt absprechen können. Dazu ist es im Netzwerk (Internet ist zu gering) nötig sämtlichen Traffic, zumindest kurz anzuschauen und zu Filtern (falls Details gewünscht werden werden sie geliefert). Dies kann nicht in Echtzeit geschehen so muss man eben die Daten speichern. Herr Snowden hat uns (bzw. ich habe es nicht mitgekriegt) leider nicht gesagt inwieweit diese “Abfall” Daten zu “BigData” zwecken verwendet werden, bzw. inwieweit Führungspersonen und Politiker diese Nutzen können um ihre Entscheidungen richtig zu vermarkten.
        Prinzipiell kann ich das Anliegen der Geheimdienste verstehen und technisch Nachvollziehen, allerdings bewegt man sich auf dünnem Eis.

      5. Objektivität avatar
        Objektivität

        Es tut mir leid lieber Pervasion zu dieser Thematik haben wir keine Gemeinsamkeiten! Ich bin ideologisch teils anarchistisch, libertär und individualistisch eingestellt, deswegen liebe ich die individuelle Freiheit, auch wenn ich auf der einen Seite ein bisschen sozialdemokratische Züge besitze. Es hat keinen Sinn dass wir über dieses Thema weiterdiskutieren, denn hier stehe ich zu meiner Meinung. Aber in Sachen Unabhängigkeit haben wir viele Gemeinsamkeiten und deswegen bleibe ich auf Eurer Seite treu und werde mich auch aktiv zur Verfügung stellen, sofern es mir die Zeit erlaubt!

      6. Libertè avatar
        Libertè

        Als libertärer müsstes du doch auch verstehen das Regeln nur bei Kontrolle etwas nützen?
        Das es einen Widerspruch darstellt Libertär und (etwas) sozialdemokratisch zu sein ist dir aber schon Bewusst?
        Ich muss zugeben die Libertäre Idee gefällt mir, sie ist aber leider nicht auf dieser Welt mit diesen Menschen, genauso wie extrem Linke Ideen, nicht umsetzbar. Sie widersprechen leider gegen Erkenntnisse der Psychologie.
        (an die Admins: wie macht ihr Underscores &co?)

      7. Moderation avatar

        Underscores? Mit der Underscore-Taste.

        Oder meinst du Unterstreichungen? Mit <u>Text</u>.

      8. Libertè avatar
        Libertè

        Ja genau

      9. Objektivität avatar
        Objektivität

        Politisch bin ich Libertär eingestellt!! Es ist gegensätzlich auch sozialdemokratisch zu sein, da gebe ich dir. Politisch bin ich das auch nicht, nie und nimmer. Aber ich habe Verständnis und Respekt für den Nächsten und bin hilfsbereit, liebe aber die individuelle Freiheit über alles! So ist das zu verstehen. Dass libertär sein teilweise utopisch ist gebe ich dir vollkommen recht, leider. Der Großteil der Menschheit muss von Regeln und Bestimmungen dominiert werden zum Nachteil vieler die sich ein solches System nicht wünschen. Deswegen wäre die gesamte Menschheit mehr verantwortlich sein, könnte man genug in einem libertären Staat (oder Gemeinschaft) leben ohne von Diktaten, Gesetzen, Normen und Strafen bedroht zu werden. Leider reelle politische Sozialdemokraten und generell linksorientierte Ideologien lieben dieses System aber sehr!

      10. Libertè avatar
        Libertè

        Linksorientierte lieben dieses System eben nicht!
        Siehe dazu wieder Abby Martin, in einer Sendung sagte sie das im Wahlkampf 2008 die amerik. Linken mit Libertären (Libertarians) teilweise Ralph Nader unterstützt haben. Wenn es um Systemkritik geht müssen eben alle zusammenhalten auch wenn das Endziel verschieden sein mag. (Wie bei der Selbstbestimmung)

      11. Jonny avatar
        Jonny

        Sorry, aber was bitte hat die individuelle Freiheit mit unkontrolliertem Rasen in der Nähe von Schulen bei Tempo 30 zu Tun?
        Wenn jemand seine individuelle Freiheit mit dem Geschwindigkeitsrausch auf der Strasse beweisen muss, und keine andere Möglichkeit findet, diese Freiheit auszuleben, dann tut mir dieser Jemand einfach nur leid!!!

  3. hunter avatar
    hunter

    Ich bin froh, wenn die Strafen, Parkplatzgebühren etc. endlich geringer werden, denn dann kann ich öfters mit dem Auto fahren.

    das heißt, du kannst nur mit dem auto fahren, wenn die strafen geringer sind? hast du vor, die ganze zeit gesetzesübertretungen zu begehen?

  4. Waltraud Astner avatar
    Waltraud Astner

    Was bewirken angekündigte Radarkontrollen? Sie bewirken dass nahezu jeder, der die Ankündigung liest oder hört, sein Tempo reduziert. Da überhöhte Geschwindigkeit immer eine Gefahr darstellt, würde ich sagen dass dadurch das Ziel (angemessene Geschwindigkeit) erreicht wird. Ich sehe keinen Unterschied zu den Fahrscheinkontrollen. Auch dort werden Kontrollen angekündigt (schriftlich und mittels Lautsprecherdurchsage in den Trenitalia- Zügen) und so ein wünschenswerte Verhalten (Fahrkartenkauf) erzielt. Die angekündigten Radarkontrollen erinnern die Verkehrsteilnehmer daran auf die Geschwindigkeit zu achten, dies bewirkt wesentlich effizienter das gewünschte Wohlverhalten (minimiert Gefahrensituationen) als Strafen es könnten.

    1. pérvasion avatar

      Sie bewirken dass nahezu jeder, der die Ankündigung liest oder hört, sein Tempo reduziert.

      Richtig. Nachdem aber nur dort kontrolliert werden darf, wo dies auch angekündigt wird, bedeutet dies im Umkehrschluss auch, dass überall sonst die Tempolimits für die Katz sind. Man weiß ja schließlich, dass man nicht erwischt werden kann. Das ist der Unterschied zur Fahrscheinkontrolle…

      1. Senoner avatar
        Senoner

        Dein “Umkehrschluss” hinkt, denn es dürfen auch weiterhin dort Kontrollen gemacht werden, wo sie nicht angekündigt werden. Es dürfen zwar keine automatische Radarfallen aufgestellt werden, es darf aber sehr wohl ein Polizist einen Fahrer anhalten, der sich nicht an die Regeln hält. Auf dem Strafzettel heisst es dann halt “multa per guida pericolosa” oder sowas.

      2. pérvasion avatar

        Keineswegs hinkt mein Vergleich, denn wir unterhalten uns gerade über Radarkontrollen (und nicht irgendwelche andere).

        Zudem kommt das mit der »gefährlichen Fahrweise« sowieso nur in Extremfällen zur Anwendung.

  5. succus avatar
    succus

    @Milosh Fey
    Das ist genau jenes Schlaumeiertum, das wir so kritisieren. Stets nur auf den eigenen Vorteil bedacht, man vergisst völlig, wieso es eigentlich Parkraumbewirtschaftung gibt. Was glaubst du, wieso dieses Instrument weltweit eingesetzt wird?
    Mit der Kritik an der Verbindung Bozen-Meran hast du teilweise Recht. Die Fahrzeiten und Verspätungen sind wirklich nicht tragbar. Nachdem der Nahverkehr in den letzten 10 Jahren massiv ausgebaut wurde und die Nutzung der Öffis auch stark zugenommen hat, muss jetzt die teilweise völlig veraltete Bahninfrastruktur erneuert werden. Das heißt: Ausbau Bahn Meran-Bozen, Riggertalschleife und Elektrifizierung Vinschgerbahn. Mit ca. 200 Mio Euro (etwa so viel wie eine aufwendige Umfahrungsstraße) erneuert man damit die gesamte Bahninfrastruktur im ganzen Land.
    Übrigens, Autofahrer sind NICHT die Melkkühe der Nation, werden die externen Kosten des Verkehrs (Luftverschmutzung, Lärm, Unfälle…) mit berücksichtigt, dann zahlen Autofahrer nicht die wahren Kosten. Diese trägt die Gesellschaft.

    1. Libertè avatar
      Libertè

      Ich bleib dabei, auch wenns off.topic ist, Riggertalschleife = unnötig!

  6. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Es ist eine Milchmädchenrechnung, dass man öfters mit dem Auto fahren kann, wenn die Parkstrafen geringer werden. Da dann ungehemmter und länger geparkt wird, werden die freien Parkplätze noch knapper und man kann letzten Ende das Auto kaum mehr benützen. Und Geschwindigkeitskontrollen haben nur dann einen Sinn, wenn sie nicht angekündigt werden. Ein Autofahrer hat alle Beschränkungen zu respektieren, und das tut er eher, wenn er jederzeit mit einer unangemeldeten Kontrolle rechnen muss. Eventuell könnte man darüber diskutieren, ob alle Geschwindigkeitsbegrenzungen sinnvoll sind

  7. fabivS avatar
    fabivS

    Capisco che l’impostazione generale del discorso di Milosh è abbastanza utilitaristico-egoista, ma purtroppo sul trasporto locale ha ragione.
    Sì, fa proprio schifo e ad uno non vien in mente di prendere il treno per una miriade di ragioni; degli autobus nemmeno parlarne, perchè dopo i grandi acquisti della ripartizione trasporti, ora ci si ritrova con dei giganti gialli limone, che han solo una trentina di posti a sedere (vado a memoria) e viaggiano in circuito una volta all’ora, facendo un percorso che putroppo spesso dura più di un’ora, accumulando ritardi su ritardi. Purtroppo alcuni paesi non son proprio serviti dal treno, o molto male e quindi non c’è alternativa.
    Uno potrebbe obbiettare che se uno prende la macchina, va in stazione, parcheggia, oblitera e prende il treno, in 45 minuti è comunque a Bolzano. D’altra parte, anche in statale ed anche in condizioni di traffico assurde, uno riesce comunqe a risparmiare un bel po’ segliendo l’auto.
    Quindi alla fine quelli che prendono il treno o l’autobus sono mediamente solo:
    1-scolari
    2-anziani
    3-immigrati
    4-persone che abitano/lavorano vicino alle stazioni
    Cioè è come dire tutti quelli che per un motivo o per l’altro non possono usare l’auto. Direi che motivi per parlare di insuccesso del trasporto locale tra le due città  principali, ce n’è eccome… se per una volta non vogliamo confrontarci con la Sicilia, giusto per uscire vincitori, vi assicuro che il trasporto locale intorno a Göteborg è molto meglio organizzato.

    1. Jonny avatar
      Jonny

      @fabivs

      Verwöhnter Pinkl!!´:-)
      Ich habe 17 Jahre bei Athesia gearbeitet, und bin bis auf sehr wenige Ausnahmen immer mit dem Zug gefahren, wenn es zeittechnisch auch nur annähernd möglich war. Und deshalb kann ich dir sagen, dass sich sehr viel positiv entwickelt hat, die letzten 15 Jahre. Wer kann sich denn daran erinnern,wie es war vor 15-17 Jahren? Wie viel es gekostet hat, und was dafür geboten wurde?!?!
      Also bitte Fabio siehe oben :-)

      1. hunter avatar
        hunter

        es besteht in gewissen bereichen noch verbesserungsbedarf (vor allem bei trenitalia) aber generell funktioniert die öffentliche verkehrsversorgung in südtirol recht gut. zudem ist sie spottbillig im vergleich zu unseren nachbarn.

      2. fabivS avatar
        fabivS

        I bin nur 29 bin aber satte 20 jahre auf der Mebo-linie auch gefahren und zwar nicht nur zur Arbeit oder zur Schule, sondern auch in der Freizeit; dh. auch um Uhrzeiten, die die andere Pendler nicht nutzen. Allein die Tatsache dass man in der Stadt um etwa :05 jeder Stunde kommt ist pervers, denn die Meisten Termine Fangen schon um :00 an. Und wenn man noch Verspätung und ein paar Minute beim gehen dazurechnet, dann heisst es, man müsse zb. im Gargazon um 12.30 starten um pünktlich um 14:00 in der Marienklinik zu sein. ich bin zwar ein verwöhntes Kind des XXI Jahrhundert, nehme ich aber auch an, dass die obgenannte Strecke hat man in einahalb Stunden schon im beginn des XX Jahrhundert geschafft. Und zwar mit dem Fahrrad.
        Natürlich gibt es auch Züge. Da braucht man von meinem Haus nur 25 Minuten bis zum Bahnhof zu gehen oder etwa 10 zu fahren. Mit dem Fahrrad rat ich das niemanden, denn zurück ist es schön steil. Busse und Züge sind also hervorragende Solutionen, solang die eigene Zeit sehr wenig wert ist.

        Positive Entwicklungen gab es einige. Aber, seien wir ehrlich: einige waren gar nicht so positiv: die Haltestellen in manche Gemeinden haben sich verdoppelt (unter 5 Gehminuten sieh ich dabei keinen Grund), vorprogrammierte Fahrzeiten haben aber sich nicht viel geändert; dh. die Verspätung ist ja geplant.
        Jetzt muss man, wie bereits erwähnt, fast im Kauf nehmen dass man mehr als eine halbe Stunde im Bus stehen muss.
        Wenn ich ein (sehr teures) Auto kaufen würde, dann würde ich auch mindestens schauen dass es Sitzplätze gibt: dass heisst nur eben ich bin verwöhnt…
        Das Prinizip des Nahverkehrs ist dass es mit dem Privatverkehr irgendwie “wettbewerbsfähig” bleiben soll. Schönrederei alleine, bringt es nicht auf dem Punkt. Denn es gibt in meiner Augen sehr viel Entwicklungspotenzial…

  8. Jonny avatar
    Jonny

    Ach fabivs, das war doch nur Spass, natürlich hast du in vielem recht, vieles ist noch immer verbesserungbedürftig, vor allem di evon dir angesprochenen perversen Zeitpläne. Ich bleibe aber dabei, im Vergleich zu den 80er Jahren hat sich das Bild sehr verbessert, und ist im Vergleich sehr sehr viel billiger geworden.

  9. fabivS avatar
    fabivS

    Züge sind natürlich ein wenig anders und da hat es deutlichere Verbesserungen in den letzten Jahrzenten gegeben. So, von der meistens tolerirebaren üblichen 5 min. Verspätung abgesehen, kann man sich von den Dienst zufrieden geben.
    Aber bitte: die Bahnhöfe stehen meistens nicht einmal im Dorf, siehe Sinich, Burgstall, Gargazon, Vilpian, Lana (Von Tscherms, Andrian und Nals ganz zu schweigen). Somit sind Züge keine richtig attraktive Alternative für die meisten Leute die nicht in Bozen bzw. Meran direkt wohnen.
    Da die Strecke noch im XIX Jahrhundert geplant wurde, ist heute wohl niemand schuldig. Gleichzeitig aber werden die Busverbindungen nicht verstärkt, gerade weil es ja schon Züge gibt.

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