Am 12. März hat sich die Wut der Bürger am Silvius-Magnago-Platz auf unsere Politiker entladen. Ich kann die Wut bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, allerdings finde ich, dass einfach viele Realitäten ausgeblendet werden:
- Die Pensionsregelungen sind ungerecht und wahrscheinlich auch illegal, allerdings wird zu sehr auf die aktuellen Regelungen verwiesen. Die gesamten Altmandatare und deren Erben konnten sich über Jahrzehnte unbekümmert am Steuertopf bedienen, keinen hat es de facto aufgeregt.
- Der größere Skandal, auf den wir bereits hingewiesen haben, nämlich die einseitige Kürzung unseres Haushaltes von Seiten der römischen Regierung bleibt ausgeblendet. Hier geht es um ganz andere Summen, die unsere Zukunftschancen entscheidend schmälern.
- Ein großer Schaden wurde insgesamt an der Politik angerichtet. Wer hat noch Lust, sich politisch zu engagieren, wo man doch in der Beliebtheitsskala ganz unten aufgeführt wird? Die Ortsobmänner der SVP haben mittlerweile die Sammlungen der Mitgliedsbeiträge eingestellt.
- Nachdem schamlos unsere Steuergelder für absolut übertriebene Vergütungen ausgegeben wurden, droht nun das Pendel übertrieben in die andere Richtung auszuschlagen. 2.500 Euro ohne jede Pensionsvorsorge,
wie von 5SB/M5S angemahnt,macht den Politikbetrieb für die besten Köpfe vollkommen uninteressant. Dadurch droht eine weitere Verschlechterung der Qualifikation der Politiker. - Schlechte Politiker führen zu schlechter Politik, dadurch sind Fehlentscheidungen vorprogrammiert, die unserer Gesellschaft noch weit höhere Summen abverlangen werden, als wir zur Zeit mit den Politikerpensionen erleben. Beispiel Benko und Bahnhof Bozen: Professionelle Politik ist hier bisher nicht gemacht worden.
Es gibt aber auch ein paar positive Aspekte zu vermelden. Zum ersten Mal habe ich lautstark vernommen, dass die Steuergelder, die für die Pensionen ausgegeben werden, “unser Geld” ist. Bisher konnte man kaum eine Sensibilität feststellen, für die meisten Südtiroler kam das Geld aus Rom. Das macht Hoffnung, dass endlich eine gewisse Rationalität in der Verwendung öffentlicher Mittel in Zukunft angewandt wird.
Endlich wird auch die Thematik Doppelposten stärker thematisiert. Allzu oft werden in unserem Land Direktoren- und Aufsichtsratsposten an immer denselben Personenkreis vergeben. Hier müssen die Jungen aufstehen und fordern, dass auch sie berücksichtigt werden. Gebt jungen Kräften endlich eine Chance!
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